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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 04. April 2009

     

    Unaufgeregtes Unentschieden beim Ludwigsfelder FC


    Von:  yhdk

    Mit großem Interesse wurde in Ludwigsfelde das Auftreten der Reinickendorfer Füchse erwartet. Das Aufsteiger-Team zur Oberliga hatte sich ja schon im Hinspiel am Freiheitsweg etwas schwer getan, die kompakt auftretenden LFCer um Spielmacher Dennis Kutrieb in Schach zu halten. Da die Reinickendorfer am 22. Spieltag weiterhin ersatzgeschwächt auflaufen mussten und durch den angekündigten Weggang von Trainer Christian Backs zum Liga-Mitbewerber BFC Dynamo bei den Füchsen vermeintlich mal etwas Unruhe herrschte, rechnete man sich beim Rand-BerlinerTeam um LFC-Trainer-Urgestein Volker Löbenberg schon ein paar Chancen aus, in der Tabelle weiter nach oben schielen zu können.

    Aber erst einmal folgte der Berichterstatter dem wunderschönen Wegweiser „Waldstadion“ und fand sich dann irgendwie mitten in der Pampas mit zahlreich parkenden Fahrzeugen direkt vor dem demnächst sicherlich tollen Tribünen-Neubau wieder. Der suchende und ohne weitere Hinweisschilder unterstützte Weg ins Stadion endete bei einem ob einer endlich lauernden Aufsichtsaufgabe beißwütig motivierten Ordner mit der hübschen Nummer 24 auf der Weste. Aber ansonsten namenlos ... dafür höchst erpicht, den im unübersichtlichen Gelände irrenden Besucher mit fuchtelnden Armen höchstens noch der Polizei auszuliefern. Es fehlte dem geifernden Ordner-Hool eigentlich nur doch der Tränengas-Kanister auf dem Rücken, um die ordnende Freundlichkeit perfekt zu machen!

    Sei es drum – man fand den korrekten Eingang, hielt dem erwartungsvoll auf Einnahmen hoffenden Kassierer einen Liga-Ausweis unter die Nase und konnte anschließend die herrliche Sonne auf den Rängen genießen. Übrigens an der Seite des Reinickendorfer Unternehmers Ulvi Yagan – bekannt als ehemaliges Vorstands-Mitglied des Regionalligisten Türkiyemspor und als letztlich heimatverbundener Fan offensichtlich sehr an den Füchsen interessiert ...

    Das Spiel wurde angesichts der Fachsimpelei fast zur Nebensache und das war auch nicht ganz erstaunlich, denn irgendwie plätscherte die Partie unter Leitung von Schiri Andreas Becker (Kritzmow) völlig unaufgeregt (und bis zum Ende des Spieles ohne eine einzige Gelbe Karte) vor sich hin. Da bemühten dann manche Zuschauer die anscheinend golden glänzende Ananas aus dem Tabellenmittelfeld, andere wiederum sprachen von Not gegen Elend.

    Festgehalten werden kann aber, dass die Füchse in der Abwehr um den Fels in der Brandung, Ferdi Goergen, sicher standen und auch dem ausnahmsweise mal nicht so ganz souverän wirkenden Thomas Dame im Kasten den Rücken frei hielten. Auf der anderen Seite profitierten die LFCer von der immer wieder festzustellenden Schwäche im grün-weißen Sturm.

    Unterm Strich blieb es bei einem einzigen Aufreger und das fast zum Pausenpfiff: Eine lange Bogenlampe aus dem Mittelfeld in Richtung des von Julian Finke gehüteten LFC-Tores wurde von diesem irgendwie falsch berechnet und so rannte er mit dem Schädel sehr nachdrücklich gegen den rechten Torpfosten. Der erkennbare Brummschädel konnte auf den Rängen problemlos nachvollzogen werden.

    Der Pausentee hatte sicherlich keinerlei Aufputschmittel beinhaltet und so ging es also in Halbzeit 2 weiterhin sehr freundschaftlich zu. Trotz des erkennbaren Bemühens gerade von Spielmacher Kutrieb bei den Ludwigsfeldern wollte denen weiterhin nichts gelingen. Bis dann LFC-Trainer Volker Löbenberg offensichtlich noch einen Joker auf seiner Bank fand und die Nummer 16 (der Name wird nachgetragen) auf den Platz schickte. Diese Einwechslung hatte wohl einen Motivationsschub bei den Rot-Weißen ausgelöst und so bugsierte genau dieser Joker nach Vorarbeit von Dennis Kutrieb den Ball auch in Spielminute 70 an Füchse-Torwart Dame vorbei über die Linie. Es stand 1:0 für die Hausherren und jetzt wurde sogar das kleine, rot-weiß gedresste Häuflein der der Ludwigsfelder Fans wach – man intonierte die üblichen Siegesgesänge und übersah dabei sicherlich, wie sich kaum fünf Minuten später das Füchse-Kopfballungeheuer Ertan ‚Die Feder‘ Yatkiner bei einem Eckball nach vorne schlich. Die Füchse-Fans auf den Rängen dagegen ahnten wohl schon etwas und so kam es, wie es kommen musste. Nur diesmal ohne ‚Erti‘, der nach einer abgewehrten Ecke die darauf folgende Hereingabe von rechts ausnahmsweise einem Stürmer überließ: Waled Enani, der schwarzhaarige Ägypter mit schwedischem Pass in den Reihen der Reinickendorfer, war schulmäßig mit dem Kopf zur Stelle und nickt unhaltbar und wuchtig zum 1:1-Ausgleich ein.

    Danach wuselten beide Mannschaften wieder in Freundschaft über den Platz und reichten sich nach etwas mehr als 90 Minuten auch entsprechend die Hände. Man hatte sich nicht wehgetan, Christian Backs konnte bis auf wenige, lautstarke Momente seine Stimmbänder schonen ... ob dagegen Volker Löbenberg mit seinem Team so ganz zufrieden war, entzieht sich der Kenntnis des Berichterstatters.

    Ulvi Yagan aber, der neue Fan der Reinickendorfer Füchse, will schon am nächsten Wochenende bei der Nachholpartie in Schöneiche gegen die dortige Germania wieder dabei sein. Dann werden sich die Füchse besondere Mühe geben, nicht unter die Räder zu kommen, denn noch können sie in der Tabelle von den Germanen überholt werden.


    Startaufstellungen
    Ludwigsfelder FC > Julian Finke, Heiko Bengs, Mario Schrepffer, Patrick Hinze, Dennis Kutrieb, Marcel Riediger, Marcel Hass, Sergej Alber, Frank Rupprich, Ricardo Franke, Andreas Töth
    Reinickendorfer Füchse > Thomas Dame, Ertan Yatkiner, Ferdi Goergen.,Selim Kiyak, Kadir Erdil, Steven Haubitz, Ali Sinan, Patrick Baer, Waled Enani, Astrit Selanci, Murat Alagöz

    Geschrieben von:  yhdk

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