VfL Halle 96, 30. Oktober 2012

 

Zehn Minuten verschlafen, FC Rot-Weiß Erfurt II hellwach

Das hatte man sich am halleschen Zoo doch etwas anders vorgestellt. Nach den meist überzeugenden Darbietungen der vorigen Wochen, sollte gegen die ‚Fohlenelf‘ des FC Rot-Weiß Erfurt zumindest ein Teilerfolg am Endes des Tages zu Buche stehen. Dass nicht einmal das Minimalziel erreicht werden konnte, lag an den ersten zehn Spielminuten, wo die 96er in einer Art Aufwachphase verharrten und die Thüringer aber so richtig unangenehm zum Wecken geblasen haben.

Von der rechten Spielfeldseite wirft Thomas Ströhl den Ball per Einwurf hoch und weit in den 16er des VfL Halle 96. Dort fühlte sich niemand der Hausherren für Jonathan Lao zuständig, welcher frei aus elf Metern Torentfernung zum Abschluss kam und zum 0:1 traf (3.). Das nächste Problem lauerte nur wenige Minuten später. Ein diagonal ausgeführtes Zuspiel erreicht Tobias Ahrens im Strafraum der Blau-Roten. Dort kann der Erfurter unbedrängt das Spielgerät unter Kontrolle bringen und noch einige Schritte laufen. Sein Abschluss wird noch leicht von Stephan Schammer abgefälscht und findet den Weg zum 0:2 (10.). Ebenfalls unhaltbar für Christian Bienko.

Der VfL Halle 96 nun stark im Zugzwang, der deutliche Rückstand eine schwere Bürde. Der erste Versuch einer Torchance durch Tobias Cramer. Nach eigener Balleroberung Schussversuch aus knapp siebzehn Metern, jedoch zu schwach und vorbei (14.). Dann kann der FC Rot-Weiß Erfurt den Sack frühzeitig zu machen. Ströhl wird fünf Meter vor dem VfL-Tor angespielt, sein Heber geht aber über das Tor (25.). Im Gegenzug spielt Sebastian Markowitz Georg Ströhl mustergültig an, welcher jedoch in RWE-Hüter Phillipp Klewin seinen Meister findet (26.).

Mit einem Freistoß aus zwanzig Metern scheitert Cramer am Torwart vom FC Rot-Weiß Erfurt II (33.). Ein Schuss von Cramer aus Nahdistanz wird geblockt, den Nachschuss von der Strafraumgrenze setzt Robin Huth über das Tor (40.). Cramer spielt den eingewechselten Mathias Allert, kam für den gefoulten Ströhl, im 16er an. Im 1:1 behielt Klewin die Oberhand (41.).

Die erste Torgefahr in der zweiten Halbzeit beschwor wieder der Gast herauf. Lao wird im Strafraum angespielt und zum Glück für den VfL Halle 96 legt dieser ab, anstatt selber den Abschluss zu riskieren (51.). Huth dribbelt über links in den Strafraum, spielt Cramer an, dessen Schuss wird zur Ecke abgewehrt (55.). Dann ist es wieder Huth mit Klassesolo und Zuspiel auf Cramer, der aus Nahdistanz den Anschluss herstellen kann (59.). Hoffnung bei 96 aber nur kurze Zeit. Patrick Göbel kommt nach Flanke Ströhl vierzehn Meter rechts im Strafraum zum Abschluss und trifft in das untere Eck am zweiten Pfosten zur Entscheidung (64.).

Der VfL steckte weiterhin nicht auf, war aber in der Summe zu harmlos, mit zu wenig Bindung und zu vielen teils einfachen Fehlern im Spiel behaftet. Cramer mit Freistoß auf den ersten Pfosten (83.) und Markowitz mit Schuss aus sechzehn Metern (90.+2) scheiterten an Klewin. Über die Niederlage der Blau-Roten ärgerte sich zum Schluss auch Halles Vorturner Matthias Fahrig, welcher auf Einladung von Cramer und Ströhl Augenzeuge im ‚HWG-Stadion am Zoo‘ war.

Der VfL Halle 96 spielte mit: Bienko – Schammer, Karau, Selle, Huth, Markowitz, Wittke, Neigenfink (58. Stein), Cramer, Braun (67. Nowoisky), Ströhl (37. Allert)

Zuschauer: 87 (Zahlende)
Tore: 0:1 Lao (3.), 0:2 Göbel (10.), 1:2 Cramer (59.), 1:3 Ahrens (64.)

Andreas Jahnecke

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Geschrieben von:  Stephan R.T.