VfR 1896 Mannheim, 04. März 2008
Alfred Borschert, Sportvorsitzender des Oberliga-Klubs VfR Mannheim, ist gestern von seinem Amt mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Der Grund für diesen überraschenden Schritt seien „anonyme Drohanrufe“ gewesen.
Seit der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. Februar 2008, bei der die brisante Situation des Vereins für Rasenspiele offengelegt wurde, seien bei ihm mehrmals pro Nacht solche Anrufe eingegangen. „Zum eigenen Schutz und zum Schutze meiner Familie“ reichte er seinen Rücktritt ein.
Bei dem finanziell ins Ungleichgewicht geratenen Traditionsverein, der schon seit Jahresbeginn keine Spielergehälter mehr zahlen kann, sei außerdem unter den vorherrschenden Umständen „ein konstruktives Arbeiten nicht mehr möglich. (...) Die auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Aussicht gestellten Unterstützungen durch die bisherigen Sponsoren lassen bis heute auf sich warten.“
Borschert übt in dem Bericht Kritik an diversen Verantwortlichen, die es bisher nicht geschafft haben, den Verein wirtschaftlich wieder etwas aufzurichten. Außerdem bemängelte er die Abhängigkeit des Vereins von den Sponsoren, die zu viel Einfluss auf sportliche Angelegenheiten hätten: „Bei allen Entscheidungen wurden die Sponsoren mit einbezogen und deren Wünsche berücksichtigt.“
Zudem werden Vermutungen laut, die den VfR-Präsidenten Ralf Auer möglicherweise als nächstes Vereinsmitglied sehen, das sein Amt niederlegen wird. Auer musste mehrfach Verhandlungen mit Spielern über ausstehende Gehälter abbrechen, da er mit den externen Geldgebern letztlich nicht übereinkam und deshalb auch nichts auszahlen konnte. Es macht sich das Gerücht breit, dass die finanziellen Unterstützer absichtlich den Geldhahn zudrehen, da sie dem VfR-Präsidenten einen Grund zum Rücktritt geben wollen.
Die Tatsache, dass das Montagstraining aufgrund von Spielermangel abgesagt wurde, verstärkt indes den Eindruck von Auflösungserscheinungen beim Verein aus dem Rhein-Neckar-Raum. Der Start in die Restrunde der Oberliga Baden-Württemberg missglückte zudem. Nach der 1:0-Auswärtsniederlage gegen die SG Sonnenhof-Großaspach im ersten Spiel nach der Winterpause steht der VfR Mannheim nun auf dem vorletzten 17. Tabellenplatz. Mit der Bilanz von zwölf Punkten aus zwanzig Spielen ist ein sportlicher Abstieg nun tendenziell naheliegender als der erhoffte Ligaverbleib.
Geschrieben von: thom.as
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