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  • SV Allertal Wormsdorf, 14. August 2008

     

    „Aus meiner heutigen Sicht waren es verschenkte Jahre“


    Von:  Stephan R.T.

    Elko Duckstein, alias ‚EDaW’, hatte sich einst im November 2003 auf unserer Seite registriert. Der 30-Jährige steht beim SV Allertal Wormsdorf auf dem Platz, wo er vor allem in der Abwehr und im Mittelfeld anzutreffen ist. Ehe er 1996 zu seinem Heimatverein wechselte, durchlief er die Jugend des Ummendorfer SV, des SV Teutonia Siegersleben, des SV Blau-Weiß Empor Wanzleben und des Eilslebener SV. Was er dabei so erlebte und wie Duckstein die abgelaufene Spielzeit beurteilt, dazu beantworte er nun unsere Fragen.

    Elko, wie und durch wen bist Du überhaupt zum Fußball gekommen?

    Eigentlich wie es bei den meisten Kindern war: Ich bin mit meinen Kumpels nach der Schule oder am Wochenende auf den Sportplatz gegangen und wir haben dort Fußball gespielt. Da ich auf dem Dorf aufgewachsen bin, gab es auch immer noch die Alternative auf dem Hof zu spielen. Die Bauernhöfe bieten ja ausreichend Platz. Viel mehr andere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung gab es ja damals nicht. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als wir mit dem brauen Lederball im Regen gespielt haben und er irgendwann so voll Wasser gesaugt war, dass man sich beim Gegentreten fast den Fuß gebrochen hat. Natürlich hab ich zusammen mit meinen Freunden auch viele Spiele der ‚Großen’ (Herren) auf dem heimischen Sportplatz gesehen und davon geträumt, später an deren Stelle zu stehen, was dann ja auch so gekommen ist.

    Was konntest Du aus der Anfangszeit mitnehmen und welche Trainer haben Dich am Stärksten geprägt?

    Als Spieler habe ich ab der E-Jugend (früher ‚Kinder’) alle Altersklassen durchlaufen. Da es in meinem Heimatort Wormsdorf (heute ca. 500 Einwohner) damals keinen Nachwuchs gab, spielten wir im Verein des Nachbarortes Ummendorf. Da ich schon als Kind recht groß gewachsen war, stellten sie mich dort ins Tor, was im Nachhinein gesehen nicht unbedingt die beste Entscheidung war. Aus meiner heutigen Sicht waren es verschenkte Jahre, die ich dort im Tor herum stand. Für meine fußballerische Entwicklung wäre eine Feldspielerposition sicherlich hilfreicher gewesen, da schon damals zu sehen war, dass ich nicht unbedingt der geborene Keeper war.

    So wechselte ich auch im ersten C-Jugend-Jahr den Verein um als Feldspieler weiterzumachen. Dort fühlte ich mich dann auch sichtlich wohler und war auch erfolgreicher. Im Nachwuchsbereich hatte ich zwar etliche ‚Trainer’, aber wie so oft waren es nicht unbedingt ausgebildete und das Standard-Trainingsprogramm (Laufen, um Hüttchen dribbeln, Torschuss, Spiel) änderte sich fast nie.

    Im B-Jugend-Alter wechselte ich dann zum SV Blau-Weiß Empor Wanzleben, die höherklassig spielten. Bei den damaligen Trainern Rüdiger Petrasch und Eckardt Märtens war dann auch schon ein anderes Trainingsniveau zu erkennen. Im Herrenbereich hat mich Uwe Spieß (momentan Trainer in Biere) trotz Abstieg überzeugt, da seine Philosophie vom Fußball und Einstellung zum Fußball mit meiner so gut wie identisch sind.

    Welches sind bisher Deine größten Erfolge und welches waren die härtesten Niederlagen?

    Eine der größten Niederlagen für mich persönlich war eigentlich ein Unentschieden. Als wir im ersten Rückrundenspiel der Saison 2006/2007 beim Abstiegsmitkonkurrenten und Ortsnachbarn Eilsleben antraten, führten wir bereits mit 3:1, bevor ich mit einem Eigentor wieder Hoffnung für die Gastgeber aufkommen ließ. Ihnen gelang dann in der 90. Minute tatsächlich noch der Ausgleich, was für uns wie eine gefühlte Niederlage war und uns in der prekären sportlichen Situation auch nicht weiterhalf. Wer weiß wie die Rückrunde verlaufen wäre, wenn wir dieses Derby zum Auftakt gewonnen hätten. Es hätte eine Art Euphorie entfachen können und vielleicht hätte der Abstieg aus der Landesklasse nach zwölf Jahren vermieden werden können.

    Als Niederlagen möchte ich auch meine vielen langwierigen Verletzungen im Herrenbereich zählen. Ich musste jahrelang mit dem Fußballspielen aussetzen und die Wiedereinstiege endeten oft zeitig. Ich hoffe, dass ich meine letzten aktiven Fußballerjahre noch ohne größere Verletzungen überstehe.

    Die größten Erfolge habe ich Nachwuchsbereich vorzuweisen, als wir mit dem SV Teutonia Siegersleben in der C-Jugend den Kreismeistertitel holten und ich Torschützenkönig wurde. In der A-Jugend wurde ich mit dem Eilslebener SV auch noch mal Kreispokalsieger. Ein großer Erfolg war sicherlich auch der 6:1-Sieg in der letzten Saison im Derby gegen Eilsleben. Der Sieg in der Höhe wird wohl in die Analen dieses Derbys eingehen.

    Was sind Deine Stärken und Schwächen als Spieler?

    Meine größte Schwäche ist sicherlich die Athletik, was auf Grund meiner Körpergröße (194 cm) auch nicht unbedingt verwunderlich ist. Alle anderen Bereiche sind natürlich auch immer verbesserungswürdig und ich versuche durch regelmäßige Trainingsteilnahme das Bestmögliche rauszuholen. Als Konditionsweltmeister habe ich mir bisher auch nicht unbedingt einen Namen gemacht. Es ist immer schwierig, über eigene Stärken zu reden, aber ich denke mal, diese liegen schon im taktischen (Spielverständnis) und kämpferischen Bereich.

    Rückblickend, was lief in der abgelaufenen Saison gut, was hätte besser klappen können?

    Nach dem Landesklasseabstieg verließen viele Spieler sowie der Trainer den Verein und es brachen düstere Zeiten an. Die zweite Mannschaft musste aufgelöst werden und die verbliebenen Spieler bildeten die erste Mannschaft. Viele haben voraus gesagt, dass der SV Allertal durchgereicht wird und gleich noch mal absteigt. Von daher wurde das Saisonziel auch vorsichtig mit Platz zehn ausgegeben. Es kam dann aber doch anders und die Mannschaft erreichte durch eine gute Einstellung am Ende der Saison einen hervorragenden fünften Platz. Die Spielweise wurde auf das Können der einzelnen Spieler abgestimmt und hatte Erfolg. Großen Anteil daran hatte sicherlich auch Coach Holger Haase.

    Verbesserungswürdig ist sicherlich die Spielweise, denn unter schönem, modernem Fußball versteht man sicherlich was anders, als das was wir in der abgelaufenen Saison gespielt haben. Am Ende zählt aber nur das Ergebnis und das gab uns Recht. Mit den Neuzugängen für die kommende Saison wird spielerisch sicher eine Steigerung zu erwarten sein.

    Für mich persönlich war es auch eine recht ordentliche Saison. Ich bestritt 23 von 26 Spielen. Zwei Spiele fehlte ich verletzungsbedingt und eines wegen der fünften Gelben Karte. In den 23 Spielen erzielte ich fünf Treffer.

    Was nimmst Du aus der abgelaufenen Saison mit?

    Das im Fußball vieles nicht vorhersehbar ist und das auch das schöne und interessante daran ist. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass Hacke, Pieke, 1,2,3 – Fußball vielleicht teilweise schön aussieht, aber nicht immer effektiv ist. Wichtig ist auch die dazugehörige Einstellung und der Wille den Gegner zu bezwingen. Eine konsequente Spielweise bringt meistens eine höhere Effizienz.

    Wie soll es in der anstehenden Saison weitergehen, was können wir von Dir erwarten?

    Ich hoffe, dass wir als Mannschaft die Qualifikation für die neue einheitliche Bördekreisliga schaffen. Für mich persönlich wird es erstrebenswert sein, meinen Stammplatz zu verteidigen und mit meiner Leistung dazu beizutragen, das Saisonziel zu erreichen.

    Was sind Deine Ziele für die Zukunft, was willst Du unbedingt noch erreichen?

    Die Frage hab ich eigentlich gerade bei der vorherigen mitbeantwortet. Als Ziel für die Zukunft ist vielleicht noch zu erwähnen, dass ich so lange der Körper mitspielt, noch aktiv am Ball sein möchte. Einen Titel – Meisterschaft, Pokalsieg – würde ich natürlich auch schon gern noch mal erringen.

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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