Berliner AK 07, 30. Juli 2011

 

„Jens Härtel macht ein Training, das deutlich über dem Niveau der Regionalliga liegt“

Murat ‚the machine‘ Doymus kam 2010 zum Regionalliga-Aufsteiger Berliner AK 07 und organisierte gemeinsam mit Henning Lichte und Rocco Teichmann die Hintermannschaft einer erfolgreichen Oberliga-Mannschaft. Jetzt spielt Doymus endlich wieder in der vierten Liga und ist der neue Kapitän des Aufsteigers. Bevor die neue Spielzeit am kommenden Wochenende mit dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg II (6. August, 14 Uhr) wieder los geht, beantwortete Murat Doymus aber erst einmal einige Frage über Saisonziele, Training, Strafkatalog und die neue Ruhe im Bus.

Murat, hältst Du noch durch bei der harten Vorbereitung?

Es ist ganz schön anstrengend, aber sehr gut dosiert. Da ist viel Abwechslung im Training. Außerdem steht ein echtes Konzept dahinter. Die Trainingseinheiten sind sehr gut geplant – eine gute Mischung aus Belastungstraining und Verfeinerung der Technik. Ich fühle mich absolut fit.

Mit Jens Härtel haben die ersten Herren einen neuen Trainer. Was ist Dein Eindruck vom ihm?

Der Trainingsablauf ist sehr viel geregelter als in der vergangenen Saison. Härtel arbeitet sachlich und orientiert sich nach oben. Natürlich guckt jeder Trainer nach oben, aber Jens Härtel macht ein Training, das deutlich über dem Niveau der Regionalliga liegt.

Gibt es da auch einen Zusammenhang mit Deinen Saisonzielen?

Naja, ich würde ganz gerne mit unserem Team eine gute Rolle in der vierten Liga spielen. Wir wollen eine Mannschaft sein, die nach 34 Spieltagen als ‚ein‘ Team auf dem Platz steht. Womöglich haben dann auch andere, größere Vereine Interesse an unseren Spielern, weil diese sich eben über die Saison stark verbessert haben.

Die Mannschaft hat sich seit dem Aufstieg stark verändert...

...und ist sehr viel deutscher geworden. Viele ‚Türken‘ haben uns leider verlassen. Im Mannschaftsbus ist es deutlich ruhiger geworden. Und was die Stimmung auf dem Platz betrifft, ist es noch viel zu früh irgendetwas dazu zu sagen. Aber es sieht gut aus.

Es ist ja auch mehr Erfahrung ins Team gekommen. Abgesehen von der Abwehr, die sich bewährt hat, wird diese jetzt durch den Zweitliga-Legionär Ronny Nikol verstärkt.

Den kann ich überhaupt nicht leiden (lacht). Nein, im Ernst, Ronny ist ein Supertyp, von dem wir alle sehr viel lernen können. Der ist voll o.k. und vermittelt den Eindruck, als wäre er schon fünf Jahre dabei.

Du bist Mannschaftskapitän, und Ronny Nikol vertritt Dich. Wie sieht der Strafkatalog für die laufende Saison aus?

Unentschuldigtes Fehlen beim Training und Pinkeln unter der Dusche: jeweils 50 Euro.

Ziemlich eklig. Kommt das so oft vor, dass man dafür Strafen einrichten muss?

Eigentlich nicht. Aber es gibt Spieler, die nicht zum Training erscheinen. Allerdings bewahren wir darüber absolutes Stillschweigen. Ein verpasstes Spiel kostet 100 Euro, ebenso eine rote Karte wegen Unsportlichkeit. Jeder Spieler, der zu spät zum Training kommt, zahlt einen Euro pro Minute.

Die Testspiele waren ja eher mäßig. Niederlage in Fürstenwalde, einige Unentschieden. Das 0:0 beim Drittligisten SV Werder Bremen II ist jedoch sauber gewesen.

Wir können auf jeden Fall mit Teams der dritten Liga mithalten, das haben wir gezeigt. Aber manchmal fehlt die richtige Einstellung, wenn wir gegen vermeintlich schwächere Mannschaften antreten. Da schrauben einige automatisch ihr Niveau runter, und das geht nicht.

Im ersten Spiel der Regionalliga Nord geht es zur U23 des VfL Wolfsburg. Wie klingt das für Dich?

Geil! Ich freue mich auf die zweiten Mannschaften der großen Teams. Besonders auf den HSV und auf den VfL Wolfsburg.

Auf Halle auch? Das ist das erste Heimspiel.

Ja, klar. Die bringen viele Zuschauer mit und haben richtig in die Mannschaft investiert. Die Hallenser wollen aufsteigen. Das wird eine schwere Aufgabe für uns.

Vielen Dank für das Gespräch.

Ingo Müller

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Geschrieben von:  Stephan R.T.