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  • SSV Besiegdas 03 Magdeburg, 01. Juli 2008

     

    „Zum Feinde machen hatten wir wohl noch nicht genug Zeit“


    Von:  Stephan R.T.

    Erik Tegge, den Usern unserer Seite als ‚eule68’ bekannt, hat vor viereinhalb Jahren mit Freunden den SSV Besiegdas 03 Magdeburg gegründet. Seither nimmt der neue Verein einen großen Teil im Leben des 39-Jährigen ein und dieser versucht, als stellvertretender Vorsitzender und Co-Trainer der ersten Mannschaft die Zukunft des SSV mitzugestalten. Wie die Laufbahn von ‚eule68’ begann und was er mit dem SSV Besiegdas 03 noch alles erreichen möchte, steht in seinen Antworten auf unsere Fragen.

    Wie und durch wen bist Du überhaupt zum Fußball gekommen?

    Wenn man in einem fußballverrückten Dorf im ehemaligen Sperrgebiet in der Nähe der innerdeutschen Grenze groß wird, kommt man als sportlicher junger Mensch zwangsläufig mit dem Fußball in Kontakt. Und das war bei mir in Jahrstedt (Landkreis Altmark West) so. Zusammen mit Freunden wurde regelmäßig mit den beiden Männerteams mitgefiebert und man konnte es kaum erwarten, endlich 13 zu werden und dem gemischten Jugend-/Junioren-Team angehören zu können und sich zu trainieren, damit man irgendwann einmal in einem dieser Männerteams von ebenso vielen Leuten angefeuert wird.

    Was konntest Du aus der Anfangszeit mitnehmen und welche Persönlichkeiten haben Dich am Stärksten geprägt?

    Bis zum 13. Lebensjahr gab es Schulplatzkicken, vor der Tür mit Freunden bolzen oder auch das ständige Gegen-alles-gegen-Treten im Hühnerhof der Eltern.

    Der etatmäßige Jahrstedter Nachwuchscoach damaliger Zeiten, Harry Bohneberg, wusste prima mit Jugendlichen umzugehen und schaffte es, Jüngere und fußballerisch Schwächere zu integrieren. Er war damals der richtige Mann am richtigen Platz und er schaffte es, mir als eher wenig talentiertem Burschen die richtigen Prämissen zu vermitteln. So lernte ich, mich darauf zu beschränken, das gut zu machen, was ich kann. Und damit hatte ich meistens in den aktiven Jahren danach einen Stammplatz sicher.

    Für welchen Verein schlägt Dein Herz und warum - was verbindet Dich mit Deinem Verein, wie und wann wurdest Du Fan?

    Der SSV Besiegdas 03 Magdeburg ist schon jetzt - es gibt ihn erst viereinhalb Jahre - ein kleines Stück Lebenswerk. Zusammen mit Freunden haben wir den Verein im Dezember 2003 aus der Taufe gehoben. Über die Platzierungen 7, 5 und 3 landeten wir nun auf Platz 1 und steigen in die erste Stadtklasse Magdeburg auf. Wir haben ein junges Team, einen tollen verbandsligaerfahrenen Trainer und bauen gerade jetzt ein zweites Team auf. Außerdem versuchen wir ständig, durch außergewöhnliche Aktionen Aufmerksamkeit zu erregen. So findet zum Abschluss jeder Saison ein Zuschauerrekordversuch statt, wir initiierten ein Benefizspiel zu Gunsten krebskranker Kinder, über uns wurde bereits im MDR ein Beitrag gesendet und wir hatten die Ex-Profis Roy Präger und Holger Ballwanz zu einem Gasttraining.

    Im welchen Bereich engagierst Du Dich in Deinem Verein, was sind Deine genauen Aufgaben?

    Ich bin Gründer und stellvertretender Vorsitzender, habe die erste Mannschaft drei Jahre lang trainiert, wirke momentan als Co-Trainer und Mannschaftsleiter. Außerdem wird so gut wie alles, was jemandem im Verein auf der Leber liegt, an mich heran getragen. Es gibt ständig Arbeit und der Verein nimmt einen großen und wichtigen Teil in meinem Leben ein.

    Wie klappt bei Euch die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins, gibt es auch Probleme?

    Die Zusammenarbeit klappt, im Gegensatz zu Erfahrungen in anderen Vereinen, recht gut. Man trifft sich oft, redet viel miteinander. Verbesserungswürdig ist die Einhaltung der Aufgabenverteilung, doch bisher ist es wohl noch nie passiert, dass etwas ‚hinten runter gefallen’ ist. Irgendwie wird es immer von jemandem erledigt.


    Erik ‚eule68’ Tegge bei einem Spiel des SSV Besiegdas 03 Magdeburg.

    Wie sieht Euer Verhältnis zu anderen Vereinen, den Verbänden und den Medien aus?

    Wenn es Beziehungen zu anderen Vereinen gibt, so sind diese als positiv zu bewerten. Zum Feinde machen hatten wir wohl noch nicht genug Zeit. Das Verhältnis zum Verband ist sicher so, wie es sein sollte. Und was die Medien betrifft, so ist das selbst bei uns als so kleinem, jungen Verein wichtig. Da man gute Kontakte zur Regionalzeitung, zum Radio und zum Fernsehen hat, ist es immer mal wieder möglich, auf sich aufmerksam zu machen.

    Welches sind die größten Probleme, die in Eurem Verein gelöst werden müssen?

    Momentan steht der Focus eindeutig auf der Bildung eines Reserveteams. Ansonsten gilt es, sich auf lange Sicht die Voraussetzungen zu schaffen, irgendwann auf eigenen Nachwuchs zurückgreifen zu können.

    Was waren für Dich ganz besondere Erlebnisse, seit Du für Deinen Verein tätig bist?

    Der Aufstieg vor wenigen Wochen, die Trainingslager vor jeder Saison und die Geschichte mit den Herren Präger und Ballwanz – die ich bereits erwähnt hatte.

    Wie ist Dein Verhältnis zu den Fans im Verein und haben diese Verständnis für Eure Arbeit und Eure Entscheidungen?

    Alles läuft natürlich sehr im Rahmen, aber alles extrem harmonisch.

    Was lief in der abgelaufenen Saison gut, was hätte besser klappen können?

    Gut lief die rein sportliche Seite. Der Erfolg war da. Verbesserungswürdig sind eindeutig die Teilnahmen an Veranstaltungen in der Saisonpause. Die vielen Studenten verstehen das oft als fakultative Veranstaltung.

    Was nimmst Du aus dieser Saison für Dich ganz persönlich mit?

    Das unser junges Team tollen Fußball bieten kann und es an uns, dem Vorstand, liegt, wie schnell es weiter aufwärts geht.

    Wie soll es in der nächsten Saison weitergehen, was darf man von Euch erwarten?

    Wir wollen versuchen, uns nicht lange in der ersten Stadtklasse aufzuhalten. Im ersten Jahr sollte es möglich sein, unter die ersten sechs Mannschaften zu gelangen. Für die zweite Mannschaft steht der sportliche Erfolg zunächst im Hintergrund. Da das Team komplett neu aufgebaut wird, ist eine Einschätzung recht schwer. Ich wünsche mir, dass man nicht Letzter wird.

    Was sind Deine Ziele für die Zukunft, was willst Du unbedingt noch erreichen?

    Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, den Verein so zu etablieren, dass man auf einem eigenen Gelände spielt, eine eigenen Nachwuchsabteilung unterhält und die erste Herrenmannschaft im Landesmaßstab einen guten Ruf hat. Das kann zu viel der Wünsche sein, doch habe ich ja noch mein halbes Leben Zeit!

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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