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  • SG Dynamo Dresden, 06. Januar 2012

     

    Augenzeuge – der Wochenrückblick der Fangemeinschaft Dynamo mit dem Jahresausblick


    Von:  Stephan R.T.

    Neues Jahr – neues Glück. Da wir dieses für 2012 nicht nur allen Dynamischen ganz persönlich wünschen, sondern natürlich auch unserem Verein als solchem und um nicht gänzlich unvorbereitet in die anstehenden zwölf Monate zu gehen, haben wir pünktlich zu Jahresbeginn mal einen Blick in unsere fangemeinschaftseigene Glaskugel geworfen. Einige der dort gesehenen Szenarien möchten wir den Dynamofans nicht vorenthalten. So wird's also:

    Januar: Ruhig. So ruhig, dass die zwangsläufigen Vertragsverlängerungen der ‚Erfolgreichen Drei‘ die Schlagzeile des Monats werden. Etwas Aufregung nur am Monatsende, als exakt die Neuverpflichtungen präsentiert werden, deren Namen Morgenpost und BILD nicht im Repertoire hatten.

    Februar: Dynamo bremst die Aufstiegsträume mehrerer Vereine mit einem grandiosen Rückrundenstart aus. Unser Pokalausschluss wird im Revisionsverfahren aufgehoben. Dortmunds Geschäftsführer Watzke erklärt, dies sei nun der endgültige Beweis, dass sein Verein nichts falsch gemacht hat.

    März: Theo Zwanziger geht in Rente. Zeitgleich wird in der Frankfurter DFB-Zentrale ein lang gesuchtes Rechtsgutachten zum Thema ‚Pyrotechnik in Fußballstadien‘ wiedergefunden. Die Fanbetreuer im Dynamostadion hören auf, sich darüber zu wundern, dass in ihrem neuen wetterfesten Container weder Füße frieren noch ‚Kreisel‘ feucht werden.

    April: Pünktlich zum Vereinsgeburtstag schafft Dynamo den Klassenerhalt. Gefeiert wird dies nicht nur in der Torwirtschaft und bei Ackis, sondern auch in der neueröffneten Fankneipe im Dynamostadion. Beim alljährlichen SGD-Cup gibt es einen neuen Teilnehmerrekord; Pokalgewinner wird die Fangemeinschaft Dynamo.

    Mai: Dynamo beendet die Saison auf Platz 6 und scheitert in der Zuschauertabelle nur aufgrund der dämlichen Pufferzonen knapp an Rang 2. Zur Freude über die Entscheidung, dass diese in der nächsten Saison abgeschafft werden, gesellt sich Erleichterung über die Nachricht, dass DFB und Vertreter der Initiative ‚Pyrotechnik legalisieren‘ einen Kompromiss gefunden haben.

    Juni: Sommerpause. Einziger Aufreger ist die Auslosung für den DFB-Pokal: Losfee Hans Sarpei zieht für uns Borussia Dortmund. Das ZDF verhängt für Sportmoderator Poschmann eine Urlaubssperre. Dortmunds Polizeidirektor Andres erleidet einen Schwächeanfall, erholt sich aber schnell, nachdem man ihm mitteilt, dass Dynamo Heimspiel hat. Hans-Joachim Watzke beteuert dennoch vorab die Unfehlbarkeit des ehemaligen Deutschen Meisters.

    Juli: Während das restliche Schland immer noch über die knappe Niederlage im EM-Finale gegen Dänemark trauert, verpflichtet Dynamo still und unbemerkt mehrere EM-Teilnehmer. Bereits eine Woche vor Beginn des Jahreskartenvorverkaufs kampieren hunderte Fans am Dynamostadion. Die Volksfeststimmung an der Lennestraße wird unterstützt von trockenem Sommerwetter und feuchter Unterstützung durch Dynamosponsor Feldschlösschen.

    August: Saison- und Baubeginn – die Renovierung des Steinhauses beginnt. Die Kosten werden von dynamischen Sponsoren getragen, die sich eigens dazu in einem sogenannten ‚Steinhaus-Pool‘ organisiert haben. Zum ersten Spatenstich finden sich fast einhundert Dynamofans als freiwillige Helfer ein. Regionale und überregionale Medien berichten ausführlich darüber.

    September: Dynamo begrüßt das fünfzehntausendste Vereinsmitglied und steht erstmals auf Platz 1 der zweiten Liga. Mit den Einnahmen aus dem Kantersieg im DFB-Pokal wird außerplanmäßig ein erheblicher Teil der noch ausstehenden Stadtschulden getilgt. Fraktionsübergreifend beschließt der Stadtrat, auf die Rückzahlung des Restes zu verzichten.

    Oktober: Mitgliederversammlung. Auf dreiundfünfzig Powerpointfolien präsentiert Geschäftsführer Volker Oppitz zehntausend anwesenden Mitgliedern sechs Stunden lang wieder einmal tiefschwarze Zahlen. MDR-Umfragen vor dem Versammlungsort ‚Dynamostadion‘ ergeben, dass viele Mitglieder mit dem Begriff ‚Investorenpool‘ nichts anfangen können.

    November: Erstmals bei einem Spiel von Dynamo ist die Sektorentrennung zwischen K-Block und der gerade in ‚Walter-Fritzsch‘ umbenannten Westtribüne aufgehoben. Ebenfalls Premiere feiert der Komplettzusammenbruch des hochmodernen Kartenbezahlsystems. Außer einem Umsatzrekord für Caterer Reiche und einer spontanen gemeinsamen Polonaise von Steh- und Sitzplätzlern durch das offene Rolltor sind keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen.

    Dezember: Beim letzten Heimspiel des Jahres zeichnet der DFB die Dresdner Anhänger mit dem erstmals verliehenen ‚Vorzeigefan‘ aus. Als Preis gibt es einen freundlichen Händedruck und ein lustiges Maskottchen, welches vor Anpfiff präsentiert wird. Nachdem dieses unter einem Pfeifkonzert, dass Medien am nächsten Tag mit „von nie dagewesenem Ausmaß“ beschreiben, in die Katakomben des Stadions geflüchtet ist, feiern dreißigtausend Dynamofans gemeinsam sich und ihren Herbstmeister 2012.

    Da unsere Kugel zwar eine hundertprozentige Zuverlässigkeit, inklusive des hier beschriebenen aber auch nur einen einzigen Praxistest aufzuweisen hat, sind alle Angaben ohne Gewähr. Beschwerden über etwaige Abweichungen richtet ihr deshalb bitte ausschließlich an unseren Aufsichtsratsvorsitzenden oder einen DFB-Funktionär eurer Wahl.

    Die Fangemeinschaft Dynamo wünscht allen Dynamofans ein gesundes, ein erfolgreiches, ein dynamisches neues Jahr!

    Fangemeinschaft Dynamo

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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