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Erlebnis Fußball 89 – 192 vollfarbige Seiten mit den Themen aus den Fankurven
u.a. mit Investoren und Protest, Kurvenlieder und ihre Geschichten sowie 50 Jahre Ultras Viola
  • SV Babelsberg 03, 07. Oktober 2009

    Auswärtspiiiitzenreiter! Die Serie hält.


    Von:  rudiriot

    Berlin-Gesundbrunnen, kurz vor Zehn. Nachdem sich der Schreiberling lediglich 120 Minuten Schlafpause gönnte, ging es auch schon wieder los, schließlich ging’s via Regio mit dem NullDreiExpress ab in die Hansestadt Rostock zum erneuten Punkteklau. Nachdem ich also von insgesamt vier Weckern unsanft in die Realität zurückbefördert wurde ging es eiligen Schrittes Richtung S-Bahn, welche mich schnurstracks zum Regio des Vertrauens beförderte. Meine Reisebezugsgruppe bestand aus Bayer, Uli und Pavel, welche sich hervorragend um das Nichteinschlafen meinerseits kümmerten – etwa mit kühlem Sternburg. Nette Gespräche fanden statt, eine spontane Tipperrunde wurde durchgeführt, wo nur die Rostocker Studentenfraktion im hinteren Teil des Abteils völlig falsch liegen sollten (sie tippten tatsächlich auf einen Heimsieg!) und auch ein Zivilpolizist lief durch unseren friedlichen Mob, um unauffälligst die Zahl der Mitreisenden persönlich zu ermitteln. Ein Fan forderte diesen dann auch sofort auf, wenigstens aufzurunden. Sinn der Aktion war, dass direkt ab dem Rostocker Hauptbahnhof ein Shuttle-Service für unsere Nulldreier bereitgestellt wurde, um eine problemlose An- und Abfahrt zur DKB-Arena sicherzustellen. Nachdem also die knapp 60 Zugreisenden wohlbehütet am Stadion ankamen wurde eins klar: Die Ordner und die Polizeibeamten waren heute eindeutig in der Überzahl. Während wir knapp 120 Gäste insgesamt zustandebrachten, waren die Ordnungshüter sicher locker mit 150 Personen zur Stelle. Dennoch sei erwähnt, dass sie sich jederzeit freundlich und fair verhielten, was also insofern kein Problem war oder werden sollte. Bevor der Regen so richtig in Fahrt kommen konnte verzogen wir uns also auf die Nordseite des Stadions, um den ersehnten Anpfiff dann auch mitzubekommen.

    Dietmar Demuth konnte wieder auf seine Erfolgself aus den letzten beiden Spielen zurückgreifen und schickte diese in knallrot dann auch unverändert auf das heilige Grün. Und nach ein paar Minuten war die Marschroute eineindeutig, denn es marschierten nur unsere Kicker vom Babelsberg. Es gab zwar hin und wieder Chancen innerhalb der ersten zwanzig Spielminuten, allerdings konnten diese nicht konsequent ausgespielt werden. So sah der gemeine Zuschauer eine deutlich überlegene Gästemannschaft, welche sich nahezu im Minutentakt vor das Gehäuse der Hansa-Bubis spielte. Wenn dann gefährliche Chancen aufkamen, dann aber auch gleich mehrere auf einmal, so beispielsweise in Minute 23, als Frahni den Ball ans Gebälk brachte, Stürmerpartner Hebisch ebenso scheiterte und der anschließende Schuss auch keinen Erfolg brachte. Das Spielchen sollte sich dann über die gesamte erste Halbzeit durchziehen. Zwischendrin kam Mola vertrauensvoll bei mir vorbei und beschwerte sich, dass die ‚Suppen’ so klein seien und fasste den Entschluss, sich einfach immer gleich zwei Bierchen in den Block mitzubringen. Nach einer halben Stunde kamen dann auch die Gastgeber mal vors Tor, der stramme Schuss aufs untere rechte Eck scheiterte aber an Marian Unger, der genau richtig zur Stelle war und den Ball weglenken konnte. Dann gings aber auch weiter mit dem Chancenbollwerk unserer Equipe, welches dann zum Ende der ersten Halbzeit dann auch endlich belohnt wurde: Nach Freistoß von Müller war es Frahni, welcher den Ball durch mehrere Beine ins Netz bringen konnte, Jubel und Erleichterung. Schließlich hatten sich unsere Mannen absolute Feldvorteile erspielt, die sich bislang ‚lediglich’ in einem 0:1 spiegelten. Und im Anschluss verriet mir dann der Vizeherbstmeister von der AG AlteSchule das Erfolgsrezept des Ganzen:
    „Mehr konnte er nicht rausholen.”
    Dann: „Jetzt muss er nur noch das Tor machen” hin zum
    „Wir müssen jetzt alle die Daumen drücken!” !
    Ich muss sagen, das hat geholfen.

    Danach gabs erstmal eine Viertelstunde Pause für alle Akteure. Zeit, um ein paar Worte zum Ostseestadion zu vergeuden. Das Erste, was einem auffällt ist die deutliche Nichtunterscheidbarkeit zu Stadien wie beispielsweise in Magdeburg oder Cottbus. Irgendwie sehen die alle gleich aus, nur mit unterschiedlich bunten Sitzschalen. Es gab Vollbier (zwar für 2,90, aber lecker) sowie Würste, welche ich nicht probiert hatte. Auch kann man über fünf Euro Eintritt nichts sagen, lediglich das Stadionheft für einen halben Taler hatte qualitativ doch arge Mängel, sich ernsthaft mit dem ‚NULLDREI’ messen zu können. Exil-Nulldreierin Sasse bestätigte dann auch mein Vorurteil, dass man in diesem Rund auf der anderen Seite gar nichts von den anderen Gesängen mitkriegen wurde, weil die Akustik alles bitterbös verschlucken würde. Aber bei insgesamt knapp 350 Zuschauern ist so eine Arena vielleicht auch ein klein wenig zu groß.

    Dann gings auch weiter auf dem Rasen. Aber gleich vorab, der zweite Durchgang war nicht der spannendste. Sichtlich überforderte Rostocker kämpften tapfer gegen die Niederlage, die zu jedem Zeitpunkt des Spiels hätte auch höher ausfallen dürfen. Jedoch bekam in Halbzeit Zwo unsere Mannschaft auch nicht mehr soviel auf die Reihe, sodass sich ein eher fader Kick bot. So erspielten sich die Hanseaten ein paar kleiner Chancen, die Marian Unger alle entschärfte. Bei unseren Blau-Weißen in Rot schlichen sich immer mehr kleinere Fehler ein, was Trainer Demuth sichtbaren Unmut verlieh, jedenfalls sahen wir ihn desöfteren motiviert vom Stuhl springen. Denn Hansa stand dicht und suchte die wenigen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten sollten. Den Fanmob sollte erst erstmal wenig stören, es wurde lautstark durchgesungen und aufs erlösende 0:2 gebangt. Die Zeit verstrich im Fluge, so befinden wir uns an dieser Stelle in der 82. Spielminute, wo mein Diktiergerät (und auch der Liveticker) einen Lattenschuss von unserer Nummer 16 meldete, das Ganze nach Doppelpass mit dem eingewechselten Moritz. Und unsere Nummer 8 konnte dann zum Abpfiff mit einem Assist alles klarmachen, schließlich erreichte sein Pass Ümit Ergirdi, welcher ungefährdet die Murmel zum entscheidenden zweiten Tor einnetzte. Das versprach nicht nur beim Vizeherbstmeister gute Laune, denn er durfte nach Abpfiff den Endstand lauthals verkünden und gleichsamt dabei posen, dass er im Tippspiel 4 Punkte gemacht hätte. Ich vergess andauernd zu tippen, was solls. Die Mannschaft kam noch kurz zum feiern und dann gings auch wieder los mit dem Shuttlebus vom Stadion.

    An dieser Stelle sei nochmal auf die freundliche Behandlung durch die Ordnungskräfte in Grau und Grün hingewiesen und als Belohnung durfte man sogar noch im Rostocker Bahnhof Geld gegen Konsumgüter tauschen, ohne das sich der Zug verspätete. Ausgelassen wurde der Sieg auf der Rücktour gefeiert, so blieb ich meiner Reisegruppe treu, welche Unmengen Bier besaß, unterhielt mich mit User Mittellinie übers Schach spielen und orakelte über das Wort ‚krakelen’ und ob dies positiv oder negativ sei. Ich fands positiv, jedenfalls hab ich das gegenüber nickpdm so im Runde vertreten.

    Sportlich war’s dann auch eine Runde Sache, zwar könnte man jetzt an der Chancenausbeutung rumkratzen und meckern, allerdings bin ich überhaupt zufrieden, dass man den Gegner fast durchweg unter vollster Kontrolle hatte. Rostock steht mit dieser Leistung sicherlich nicht zu Unrecht im Tabellenkeller, dennoch wage ich es mal zu prophezeien, dass auch diese Mannschaft wieder mehr Erfolg haben wird, als jetzt. Jetzt kam aber gelegen, denn drei Punkte sind drei Punkte. Nämlich für den Nulldreipunktelaufstab, den ich an dieser Stelle Jens übergeben darf, welcher sicher etwas pünktlicher und sportlich ausführlicher über das Geschehen gegen Plauen berichten wird.

    Diese Liebe sollst du haben – Blau und Weiß sind unsere Farben, lalalalaaa....

    FC Hansa Rostock II: Kerner, Schumski (85. Becker), Götzl, Ehlers, Rahmig, Haufe, Pett, Rausch Albert, Pittwehn, Kroos (61. Kremer)

    SV Babelsberg 03: Unger, Danso-Weidlich, Laars, Surma, Rudolph, Civa, Prochnow (70. Moritz), Ergirdi, A. Müller, Frahn (86. Hartwig), Hebisch (65. Kocer)

    Gelbe Karten: Rahmig – Weidlich
    Besucher: 343, darunter ca. 120 Nulldreier
    Tore: 0:1 Frahn (42.), 0:2 Ergirdi (90.)

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    Geschrieben von:  rudiriot

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