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  • SV 1916 Sandhausen, 27. November 2008

     

    Bei Dynamo Dresden soll das Selbstvertrauen zurückgeholt werden


    Von:  Stephan R.T.

    Am kommenden Sonntag spielt der SV Sandhausen am 17. Spieltag um 14 Uhr bei der SG Dynamo Dresden. Ein Satz zum mit der Zunge schnalzen, denn wer hätte es vor einigen Jahren für möglich gehalten?

    Dresden, ein Verein mit viel Tradition und achtmaliger DDR-Meister, doch die gegenwärtige Landung in der dritten Liga ist ziemlich hart. Von 16 Spielen hat man die Hälfte verloren und nur vier gewinnen können, steht daher zwei Plätze vor den Abstiegsrängen. Zuletzt verlor man 0:2 in Unterhaching. Auch der SVS konnte gegen Wuppertal nicht überzeugen und ist nach sechs sieglosen Spielen auf Platz zehn der Tabelle angekommen, möchte aber die Chance nutzen, sich im ersten Aufeinandertreffen im Rudolf-Harbig Stadion das Selbstvertrauen zurückzuholen.

    Aufgrund des Umbaus beträgt die Kapazität dort momentan nur knapp über 12.000 Plätze, für die Fahrt in die sächsische Landeshauptstadt kann sich noch angemeldet werden. Auf geht’s Sandhäuser, lasst uns den Dynamo-Fans stimmungsmäßig etwas Paroli bieten.

    Vor der Saison holte Dynamo mit dem Holländer Ruud Kaiser (vorher A-Jugend Trainer beim FC Chelsea) einen Experten im Nachwuchsbereich für den Trainerposten. Er hatte die anspruchsvolle Aufgabe, mit einem stark veränderten Kader in die Saison zu gehen. Als Ziel wurde angegeben „in der dritten Liga anzukommen“. Renommierte Spieler wie Beuchel oder Ulich beendeten die Laufbahn, zudem gab Dresden die Stürmer Helbig, Penksa und Würll sowie Stammspieler wie David und Hauser ab.

    Die Sachsen sind mit bisher nur zwölf Saisontoren das offensivschwächste Team nach Aalen, die letzten vier Heimspiele konnten nicht gewonnen werden. Die erfolgreichsten Torschützen sind die Stürmer Pavel Dobry und Halil Savran (als Oberliga-Torschützenkönig vor der Saison gekommen) mit je drei Toren. Damit blieben sie genauso wie Thomas Bröker (früher 1. FC Köln) hinter den Erwartungen zurück. Fürs Mittelfeld wurde Röttger von Paderborn und Müller von Siegen verpflichtet, Müller traf bisher zwei Mal. Ansonsten haben dort Jungnickel und Wagefeld das Sagen, die vor einigen Jahren noch für Cottbus bzw. Nürnberg in der Bundesliga aktiv waren. In der Abwehr spielt Hübener bisher eine gute Saison, auf der linken Verteidigerposition spielt Routinier Nikol. Bei Standardsituationen zeigte man sich jedoch bisher anfällig. Was das System angeht, variierte Trainer Kaiser, von einer bis zu drei Sturmspitzen.

    Dynamo Dresden gehörte zu den erfolgreichsten Vereinen des DDR-Fußballs. Von 1953 bis 1990 konnten acht Meistertitel und sieben Pokalsiege geholt werden. Unvergessen spektakuläre Europapokalspiele wie 1985, als man gegen Bayer Uerdingen nach einem 2:0 im Hinspiel 3:1 im Rückspiel führte, dann noch mit 3:7 scheiterte. Außerdem wurde das Halbfinale im UEFA-Cup und das Viertelfinale im Landesmeisterpokal erreicht. Vor der letzten DDR-Saison mussten Spieler wie Matthias Sammer und Ulf Kirsten abgegeben werden, man erreichte aber 1990 den zweiten Platz und qualifizierte sich somit für die erste Bundesliga. Bis 1995 hielt man sich dort, doch aufgrund einer desolaten finanziellen Situation wurde die Lizenz für die deutschen Profiligen verweigert und Dynamo musste in die Regionalliga Nord. Einer längeren Durststrecke folgte von 2004 bis 2006 nochmals die Rückkehr in die zweite Liga. Letztes Jahr wurde unter Ede Geyer, dem Erfolgstrainer der Achtziger, die Rückkehr dorthin angestrebt, man erreichte jedoch nur den achten Platz und Geyer wurde durch Kaiser ersetzt.

    Ein fast historisches Spiel aus Sandhäuser Sicht und eine Gelegenheit, wie sie vielleicht nicht so schnell wiederkommt, bei Dynamo Dresden zu punkten, auf geht’s SV kämpfen und siegen.

    Ingrid Gebert

    Zur Tabelle der dritten Liga

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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