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  • SG Dynamo Dresden, 08. April 2010

     

    Berlin, Nürnberg, Köln, Dresden … Endstation Sackgasse?


    Von:  Stephan R.T.

    Nach den erst kürzlich verhängten Sanktionen gegen die gesamte Anhängerschaft der Bundesligavereine aus Berlin, Nürnberg und Köln hat die neue Linie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nun also auch die SG Dynamo Dresden erreicht. Nach Konflikten mit Sicherheitskräften in Osnabrück und dem Einsatz von Pyro werden alle Dynamofans gemeinschaftlich vom Auswärtsspiel in Unterhaching ausgeschlossen, der Verein muss zudem 3.000 Euro Strafe und 6.000 Euro Schadenersatz an Unterhaching zahlen.

    Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass die aktuellen DFB-Urteile sowohl in ihrer Härte als auch in ihrer Intention eine neue Qualität haben. Denn neben Rekordstrafhöhen ist an den aktuellen Erziehungsmaßnahmen des DFB besonders innovativ, dass nach eigener Aussage nun nicht mehr allgemein ein Verein, sondern der Fan selbst bestraft wird. Und hat die Praxis, Fußballfans pauschal als gewalttätige Asoziale darzustellen, vor denen die friedliebende Allgemeinheit präventiv per Sippenhaft geschützt werden muss, durchaus schon eine perverse Tradition, darf auch die nun ganz offene Stigmatisierung speziell von Stehplatzfans durchaus als neu bezeichnet werden.

    Die Fangemeinschaft Dynamo hält es für müßig, die jetzt bestraften Verfehlungen Einzelner detailliert zu bewerten, hat sie sich in der Vergangenheit doch bereits mehrfach und klar zum Thema ‚Regelverstöße von Fans‘ positioniert. Ebenso klar haben wir unsere Auffassung darüber zum Ausdruck gebracht, welche Wege wir, sowohl im Umgang mit unsinnigen Regeln als auch beim Ahnden von Verstößen für einzig richtig, weil einzig erfolgversprechend, halten. Sippenhaft, präventive Aussperrungen und völlig unverhältnismäßige Repressionen gehören nicht dazu. Sie sind vielmehr Ausdruck von Ratlosigkeit und Unkenntnis, wirken kontraproduktiv und problemverschärfend.

    Wir fordern ein Ende von Sippenhaft und Kollektivstrafen, sowie eine konsequente Anwendung von rechtsstaatlichen Prinzipien auch für Fans! Ungeachtet des offensichtlichen Kurswechsels des DFB hin zu Konfrontation, wird die Fangemeinschaft Dynamo deshalb auch in Zukunft ihren Weg von Maß und Vernunft, Vertrauen und Dialog konsequent und unbeirrt weiter gehen.

    Florian Schnier – Fangemeinschaft Dynamo

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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