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  • FC Stahl Brandenburg, 18. Mai 2008

     

    Chancenlos gegen den Meister


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat sein Heimspiel gegen den TuS 1896 Sachsenhausen mit 0:2 verloren. Die Blau-Weißen kamen während der 90 Minuten zu keiner Zeit an ihre Form der letzten Wochen heran. Dem bereits feststehenden Meister reichte eine durchschnittliche Leistung, um einen jederzeit souveränen Erfolg einzufahren. Am Ende waren die Brandenburger mit dem Ergebnis noch gut bedient.

    Nur zu einer Phase des Spiels schaffte es der ersatzgeschwächte FC Stahl, das Ergebnis offen zu gestalten. Nämlich in der Anfangsviertelstunde. Zwar wirkte Sachsenhausen von der ersten Minute an frischer, kompakter und vor allem routinierter, jedoch konnte sich die Mannschaft durchaus einige gute Szenen herausspielen. Wilhelm sorgte mit einem Kopfball für erste Torgefahr (2.) Wenig später eroberte sich Schumacher im Nachsetzen den Ball schön und spielte auf Wegner. Dieser versuchte jedoch, kompliziert den TuS-Torwart zu umspielen, als einfach einzuschießen (9.). Die Führung für die Gäste kam dann überraschend. Nach dem ersten Angriff des Spiels erzielte Sachsenhausen nach einer Ecke das 0:1. Mehrere Stahl-Abwehrspieler konnten den Ball nicht aus der Gefahrenzone schlagen, Daniel aber aus dem Gewühl einschießen (16.). Wie schon so oft im Saisonverlauf brach das Gegentor den Brandenburgern das Genick. Fortan gab es nahezu keine konstruktiven Spielzüge mehr. Die Mannschaft wirkte wie gelähmt, wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Dabei hatten die Zuschauer das Gefühl, dass der bereits feststehende Meister nicht ansatzweise sein volles Leistungsvermögen abrief, doch die Brandenburger waren dennoch chancenlos. Bei zwei Kontern hatte Stahl Glück, dass der Spitzenreiter diese nicht verwandeln konnte. Als es mal wieder eine Chance gegeben hatte, scheiterte Schumacher, nach Vorarbeit von Wegner und Nachtigall, kläglich (29.). Dann das 0:2. Lesniak konnte auf der linken Seite zu einem schönen Solo starten und wurde nicht angemessen attackiert. Seinen platzierten Schuss vom Strafraumeck erreichte Stahl-Torwart Böhm nur noch mit den Fingerspitzen – zu wenig. Kurz vor der Pause ging noch mal ein Ruck durch die Mannschaft, das Ergebnis sollte zur Halbzeit wenigstens noch etwas korrigiert werden. Kräuter mit einem tollen Solo drang in den Strafraum ein, scheiterte aber im Abschluss. Doch da er beim Schuss regelwidrig bedrängt worden war, gab es Strafstoß. Aber auch dieser brachte an einem Tag, an dem offensichtlich alles schief ging, kein Glück. Denn Nachtigalls Elfmeter wurde gehalten.

    Nach der Pause konnten die Nachtigall-Schützlinge kurz für neuen Schwung sorgen. Nachdem Stahl zunächst Glück hatte, dass Sachsenhausen nach einem grenzwertigen Zweikampf keinen Strafstoß zugesprochen bekam, traf Kahl im Gegenzug zum vermeintlichen Anschluss. Doch bei der Vorarbeit des eingewechselten Taube soll der Ball im Toraus gewesen sein, deswegen wurde der Treffer nicht gegeben. Das war es aber auch schon wieder mit der Brandenburger Herrlichkeit. Eine Viertelstunde lang gab es vollkommenen Leerlauf. Das Spiel stand zu keinem Zeitpunkt auf gutem Niveau, aber in dieser Phase war es für die Zuschauer wirklich grauenhaft. Zwischen der 60. und 70. Minute gab es noch ein paar Möglichkeiten. Aber einmal vergab Schumacher kläglich (63.), zwei weitere Male hatte Kahl kein Schussglück (64., 69.). Sachsenhausen tat in dieser Phase nichts viel fürs Spiel. Allerdings hatten die Zuschauer stets das Gefühl, dass der Meister jederzeit noch eine Schippe hätte drauflegen können. So reichten den Gästen beispielsweise drei Standardsituationen, um durch Kopfbälle gefährlich zu werden (68., 79., 81.). Nach einem schönen TuS-Spielzug konnte Stahl-Keeper Böhm noch einmal sein ganzes Können zeigen (78.), bevor ein Sachsenhausener Stürmer freistehend im Strafraum stolperte und dadurch das sichere 0:3 vergab (91.). Und die Brandenburger? In den letzten zwanzig Minuten kam gar nichts mehr. Einzig ein Freistoß konnte noch einmal für so etwas wie Torgefahr sorgen. Doch Bauer verpasste diesen knapp (90.).

    „Es wurde heute offensichtlich, dass wir nicht die Qualität haben, mit einer Spitzenmannschaft wie Sachsenhausen mitzuhalten“, so Stahl-Trainer Ingo Nachtigall nach dem Spiel. „Wir sind einfach nicht in der Lage, Ausfälle wie Leimbach oder Schimpf gleichwertig zu ersetzen.“ In der Tat lieferte das Stahl-Mittelfeld heute einen Offenbarungseid ab. Felix Nachtigall, wie gewohnt einer der wenigen Akteure auf dem Platz, die noch in der Lage gewesen wären, dem Spiel eine Wende zu geben, fand zu selten eine Anspielstation bzw. einen Mitspieler, der in der Lage war, auf seine Ideen einzugehen. Einzig Böhm, Bauer, die eingewechselten Buczilowski und Taube sowie in der zweiten Halbzeit Sommerlatte, erreichten noch halbwegs ihre Normalform. Bis auf das Spiel in Wittenberge bot das Team insgesamt seine schlechteste Saisonleistung. Sachsenhausen damit in ernsthafte Gefahr zu bringen, war in keiner Phase des Spiels möglich.

    Die Brandenburger reisen am kommenden Samstag nun zu Fortuna Babelsberg. Die Potsdamer stehen im vorderen Mittelfeld und können, da es für sie um nichts mehr geht außer dem Verteidigen des sechsten Tabellenplatzes, befreit aufspielen. In der vergangenen Saison verlor der FC Stahl ‚Am Stern’ mit 0:3, das Hinspiel endete 1:1. Nur mit einer deutlichen Leistungssteigerung ist ein voller Erfolg möglich.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Bauer, Sommerlatte, Koch, Kräuter – Schumacher (G), Wilhelm, Nachtigall, Hoffmann (ab 33. Buczilowski) – Wegner (ab 46. Taube), Kahl

    Zuschauer: 357 (darunter ca. 25 Sachsenhausener Fans)
    Tore: 0:1 Daniel (16.), 0:2 Malinowski (36.)

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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