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  • SV Sachsenhausen 1894, 26. August 2012

    Dem FC Gudesding Frankfurt keine Chance gelassen


    Von:  Werner G.

    Eigentlich wollte ich ja heute gar nix machen und brav zu Hause bleiben, aber Frau Schu traf sich dreist mit einer Freundin, so dass ich um einen kleinen Ausflug wohl nicht umhin kam. Zum umgebauten Kunstrasen des SV 1894 Sachsenhausen wollte ich eigentlich ebenso wenig, denn der würde sich eher im Winter anbieten. Aber mit der ‚Für-die-richtige-Jahreszeit-Aufheberei‘ wollte ich es bei den Frankfurter Plätzen ja nicht mehr so übertreiben, denn sonst werde ich da ja nicht fertig. Wobei mir das Gefühl einer Frankfurt-Komplettierung ehrlich gesagt eher ein ungutes Gefühl verleiht, weil dann ja quasi alles vorbei ist mit mir und Frankfurt. Da möchte ich ehrlich gesagt gar nicht dran denken. Dafür sprach aber, dass der heutige Gegner der völlig neu gegründete ‚FC Gudesding Frankfurt‘ war und die möchte ich ja schon gerne mal sehen. Klingt wie eine astreine Thekenmannschaft, bei der ganz bestimmt nur coole Socken spielen. Allerdings haben die ihre ersten beiden Saisonspiele gewonnen (wie auch der SV 1894 Sachsenhausen) und dann muss da ja schon etwas mehr dahinter stecken.

    Auf dem Weg zum Bahnhof dann mal gemerkt, dass was mit meiner Schu(h)sohle nicht stimmt, da ‚klappert‘ doch was. Hm, rein rechnerisch gesehen dürften die doch erst wieder im Herbst kaputt sein, nun bahnen sich aber zwei merkliche Löcher an den Sohlen an. Ich kann mir schon gut vorstellen, woher die kommen. Nämlich vom letzten Mittwoch in Friedberg, das war bestimmt der Anfang vom Ende für die Dinger, denn da haben die quasi geraucht. Das alles erzähle ich lieber mal nicht Frau Schu (beim Korrigieren des Berichts wird sie diese Passage sicherlich überlesen), denn sonst werde ich direkt zum Neukauf verdonnert. Bestimmt schon direkt am Samstag. Regen wäre jetzt jedoch – das muss ich eingestehen – äußerst kontraproduktiv, aber die nächsten zwei Monate soll es ja auch gar nicht regnen. Zumindest habe ich davon in keiner Vorhersage etwas gehört.

    Von früheren Besuchen auf der Mainwasen-Anlage (hat drei Plätze) war bekannt, dass man egal wie man anreist, immer noch einen guten Kilometer zu laufen hat. Ungewöhnlich für Frankfurt, ein vom ÖPNV vergessenes Fleckchen Großstadterde quasi. Schu kommt hin und bei dem am obersten gelegenen Platz sieht man erst mal nur Gitter. Sehr funktionales Layout wurde ich sagen. Auf den zweiten Blick sah ich nur Zuschauer von ‚den Guden‘, die an ihren T-Shirts unschwer zu erkennen waren. Dann wurde das im Allgemeinen immer voller und ich musste mich doch schwer wundern, was hier los ist. Deutlich über 100 Zuschauer bei einem B-Klasse in Spiel in Frankfurt: dass ich das noch erleben darf. Davon auf jeden Fall mindestens die Hälfte von den Gästen, 60 Leute auswärts unter der Woche in Frankfurt? Das sind ja fast schon Eschborner Verhältnisse.

    Das Spiel des SV 1894 Sachsenhausen gegen den FC Gudesding Frankfurt (Kreisliga B Frankfurt Staffel 1, Sportanlage ‚Mainwasen‘ – Kunstrasen-Nebenplatz ca. 119 Zuschauer)ging auch ohne Umschweife äußerst flott los, vor allem für den Gast und nach einer ‚guden‘ Drangperiode kam auch bald Schub in die andere Richtung rein. Ein richtig gutes Spiel und kaum zu glauben, dass die auch die selbe Liga (und Staffel) wie gestern in Ginnheim war. Ein himmelweiter Unterschied. In der 37. Minute flog dann ein Sachsenhäuser vom Platz, mittlerweile konnte man fast schon von einem kleinen Hexenkessel sprechen. Doch wer hätte das gedacht, dass die Gastgeber erst in Unterzahl so richtig aufdrehen, spielten sich quasi in einen Rausch. 1:0 (48.), 2:0 (62.), 3:0 (80.). Dazu Wechselgesänge der Auswechselspieler (‚Eeeeeeessssvvv‘) mit den Heimfans (‚Saaaaaachsenhaaauuuuuuusen‘). Hier war ja was los...

    Ziemlich zufrieden den Abgang gemacht, am Eingang hielt dann ein Krankenwagen hektisch neben mir und die Insassen wollten wissen: „schnell, wo müssen wir hin?“ „Ööööhm, ich wüsste jetzt gar nicht, dass sich jemand verletzt hat, wenn ich ehrlich bin.“ Verständnisloses Kopfschütteln und an mir vorbei auf die Anlage gebrettert. Erst am nächsten Tag dann in der Zeitung gelesen, dass die Partie von Fortuna Frankfurt aufgrund einer schweren Verletzung abgebrochen werden musste. Allerdings ist deren Anlage auch 500 Meter weiter...

    S-Bahn hätte ich trotz massiver Beeilung aufgrund einer Minute zu spät eigentlich verpassen müssen, allerdings war diese anderhalb Minuten zu spät. Auch mal Glück gehabt. Darin dann endlich mal wieder den kleinen Akkazene getroffen. „Hey, Achmed, wo spielsten jetzt?“ „Hi, bei der SpVgg Fechenheim. Und, wie geht´s dir so?“ „Gut, aber was ich dich noch fragen wollte: spielt ihr auch manchmal auf dem Hartplatz an der Birsteiner Straße?“. Schu, du bist aber auch manchmal ein Holzklotz. Antwort bekam ich noch, für mehr persönliche(re)n Smalltalk blieb dann leider keine Zeit... Aber das wird ja sicher nicht das letztes Mal gewesen sein, dass wir uns treffen. Spätestens dann demnächst auf dem Hartplatz wird es ja ein Wiedersehen geben.

    amaschu.de

    Geschrieben von:  Werner G.

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