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  • VfL Halle 96, 14. August 2012

     

    Den Meisterschaftskandidaten SSV Markranstädt ins Stolpern gebracht


    Von:  Stephan R.T.

    Wie intensiv die Spieleinweisung durch Cheftrainer Lars Holtmann beim VfL Halle 96 ausfiel, ist nicht überliefert, Kapitän Stefan Karau nahm ihm jedoch eine Menge Arbeit im Vorfeld ab. Fein säuberlich wurden über jedem Spielerplatz in der Kabine Kopien des Artikels einer Leipziger Boulevardzeitung platziert. In diesem war dann eine zumindest leichte Arroganz aus Richtung Randleipzig gegenüber den Hallensern zu lesen. Gutes Motivationsfutter also, ohne große Worte machen zu müssen.

    Auf dem Platz und da liegt ja bekanntlich die Wahrheit, sah es dann eingangs allerdings nicht so gut für die Gastgeber aus. Der favorisierte SSV Markranstädt riss die Initiative an sich und kam so innerhalb von knapp zehn Minuten gleich mal zu vier Eckstößen (Gesamtbilanz 8:2), ohne dabei die ganz große Gefahr auszustrahlen. Die war erstmals bei einem Kopfball aus zehn Metern Torentfernung durch Bernhardt spürbar. Die Kugel ging jedoch einigermaßen deutlich am Tor der ‚Zoologen‘ vom VfL Halle 96 vorbei (9.).

    Die 96er in dieser Spielphase doch verunsichert, kamen gegen den körperlich dominanten Gast nur schwer in die Gänge und kaum zu eigenen Aktionen vor dem Markranstädter Tor. Eine erste kleine Gelegenheit durch Georg Ströhl. Dessen Nachsetzen hat den ersten Eckstoß für Blau-Rot zur Folge (23.). Den ungenau abgewehrten Ball schnappt sich Nico Stein, flankt diagonal auf den rechts im 16er stehenden Steve Braun und der scheitert per Direktversuch reichlich deutlich (24.). Trotzdem Beifall für die mutige Aktion von den Rängen. Gästekapitän Bick versucht es im Gegenzug aus gut zwanzig Metern, zentral, aber zu schwach, um Christian Bienko auch nur ansatzweise Probleme zu bereiten (26.).

    Einen der ersten gelungenen Spielzüge über Braun und Stephan Neigenfink schließt Ströhl im Strafraum ab. Das Spielgerät findet aber nicht den Weg Richtung Tor (34.). Die wohl beste Gelegenheit bot sich kurz vor dem Pausenpfiff für Bernhardt. Der allerdings jagt aus 12 Metern den Ball deutlich über den Querbalken des 96-Tores (45.). Mit dem torlosen Remis zur Spielpause konnten die Trothaer dann wohl auch besser leben als der favorisierte Gast, welcher seine optische Überlegenheit durch schlampige Chancenverwertung nicht in Toren zum Ausdruck bringen konnte.

    Bereits zu Beginn des zweiten Spielabschnittes sollte sich das aber schlagartig ändern. Nach Eckstoß bekommt 96 den Ball nicht aus der Gefahrenzone und der bundesligaerfahrene Kläsener (Schalke) spitzelt die Kugel aus Nahdistanz über die Torlinie zum 0:1 (47.). Der VfL berappelte sich aber sehr schnell und als ob es dieses Wecksignals bedurft hätte, war nun auch mehr spielerische Linie bei den Hausherren zu sehen. Diese hauptsächlich initiiert durch den stark agierenden Neigenfink. Der schickt Ströhl auf die Reise und dessen Abschluss pariert SSV-Hüter Moritz gerade so mit der Fußspitze (50.).

    Stein versucht sich später aus zwanzig Metern, Moritz ohne Probleme (61.). Diese hätte aber 96 ganz heftig bekommen können und wieder nach Ecke für den SSV, mit verbundener Lufthoheit. Einen aus dieser Aktion entstandenen Kopfballversuch rettet Stein auf der Linie und verhindert damit die wahrscheinliche Vorentscheidung des Spiels (66.). Diese hatte dann wenig später Grimm auf dem Fuß, welcher aber aus knapp zehn Metern einigermaßen kläglich vergibt. Das Alles passte dann aber auch so ein wenig in die Präsentation des SSV Markranstädt, welcher den Eindruck hinterließ, dass ‚Ding‘ nur noch über die Bühne schaukeln zu müssen.

    Eine Fehleinschätzung, wie sich am Ende zeigen sollte. Tobias Cramer spielt den Ball in Ausführung eines Freistoßes in den Gästestrafraum, Robin Huth läuft über links in den Strafraum des SSV, kommt dort zu Fall und Spielleiter Daniel Köppen pfeift und zeigt auf den Punkt, Strafstoß (78.). Cramer führt aus und lässt Moritz mit platziertem Flachschuss in das untere Eck keine Chance – 1:1 (79.). Der Meisterschaftsaspirant nun noch einmal energisch im Vorwärtsgang, der VfL Halle 96 clever die Räume dicht machend und seine Zweikämpfe mehrheitlich gewinnend, den Blick dabei immer noch auf das mögliche entscheidende Tor gerichtet.

    Und zwei gute Möglichkeiten gab es noch. Braun zielt nach Zuspiel von Neigenfink aus etwa 14 Metern über das Tor (82.). Nur wenig später bekommt 96 in Überzahl (4:2) die letzte Tormöglichkeit. Huth sprintet mit Ball am Fuß durch das gesamte Mittelfeld, sieht dabei auch den rechts mitlaufenden Patrick Selle. Das Zuspiel allerdings gerät zu früh und zu ungenau, so dass eine erfolgversprechende Ballverarbeitung nicht mehr möglich war (87.).

    Am Ende jubelte dann nur der VfL Halle 96 und das aufgrund einer runden Mannschaftsleistung letztlich auch verdient. Dass man nebenbei etwas für das eigene Selbstwertgefühl getan und viel Werbung in eigener Sache betrieben hat, rundete diesen gelungenen Saisonstart ab.

    Der VfL Halle 96 spielte mit: Bienko, Karau, Schammer, Stein, Barabasch, Ströhl (80. Allert), Neigenfink, Cramer, Huth, Braun (86. Cachay), Wittke (69. Selle)

    Zuschauer: 231 (zahlende)
    Tore: 0:1 Kläsener (47.), 1:1, Cramer (79. Foulelfmeter)

    Andreas Jahnecke

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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