TSG Balingen, 21. März 2011

 

Den Stuttgarter Kickers II deutlich mit 0:3 unterlegen

Nach zwei Unentschieden (Villingen, Kehl) in Folge kassierte die TSG Balingen gestern ihre erste Rückrundenniederlage. Der Fußball-Oberligist verlor bei der zweiten Vertretung der Stuttgarter Kickers klar mit 0:3 (0:1).

Drittes Rückrundenspiel, erste Pleite: Unterm Fernsehturm fuhr die TSG Balingen nichts Zählbares ein. Die Kickers setzten sich vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit verdient durch. „Unsere Regionalligaspieler haben den Unterschied ausgemacht“, meinte Stuttgarts zufriedener Geschäftsführer Jens Zimmermann. In der Tat boten die Gastgeber mehrere Akteure aus dem Profikader auf. „Und diese haben sehr gut gespielt“, fand der Funktionär, der von den Balingern enttäuscht war.

Als Reaktion aufs 1:1 gegen Kehl und die dabei gebotene, durchwachsene Leistung stellte TSG-Trainer Karsten Maier sein Team auf einigen Positionen um. Gar nicht dabei war gestern Fabian Fecker, der sich einen Bänderriss zugezogen hat und wohl eine Zeit lang aussetzen muss.

So sehr sich die beiden Mannschaften noch im ersten Abschnitt egalisierten, so unterschiedlich war deren Ausgangsposition vor dem Spiel. Die vom Rangendinger Björn Hinck trainierte Kickers-Reserve hatte zuvor beim ASV Durlach gewonnen – die TSG Balingen wartete bis dato auf den ersten vollen Erfolg nach der Winterpause. Apropos: Während die Balinger in der Vorbereitung auf die Rückrunde unter anderem auf dem Dorfsportplatz in Neufra ihre Form überprüften, zogen es die Stuttgarter vor, ein einwöchiges Trainingslager unter der wärmenden türkischen Sonne zu absolvieren. Nicht nur, aber eben auch in diesem Punkt treten die Unterschiede in der Oberliga offen zu Tage. Zumal: Die Kickers verfügen über ein schier unerschöpfliches Reservoir an gut ausgebildeten, jungen Akteuren. Nicht weniger als 40 Spieler setzte Hinck in der laufenden Runde ein – Ligarekord!

Balingen begann flott, spielte sehenswert, doch verzeichnete im ersten Durchgang fast keine klare Torchance. Nach einer Üner-Hereingabe verfehlte Dilucia den Ball um Haaresbreite (11. Minute), eine weite Dilucia-Flanke nahm Willig vorbei, aber das Leder zischte vorbei (13.). Vor keine Probleme stellte auch Pflumm den Kickers-Keeper mit seinen beiden Freistößen (25., 37.). Den Treffer markierten dafür die Stuttgarter. Vorausgegangen war eine umstrittene Freistoß-Entscheidung, die Michele Rizzi freilich gerne akzeptierte. Mit einem satten 22 Meter-Schuss brachte er die Gastgeber etwas überraschend in Führung (27.).

Nach der Pause traf Todorovic das Außennetz (49.), dann rutschte Taube an einer Dilucia-Hereingabe vorbei (52.) und Pflumm scheiterte mit einem 30 Meter-Freistoßknaller am Torhüter (55.).

Deutlich zielstrebiger und effizienter präsentierten sich die Stuttgarter, die Philipp Türpitz herrlich freispielten und der Regionalligaspieler machte mit einem Lupfer das 2:0 (57.). Möglicherweise noch eine Wende hätte die Szene nach 67 Minuten herbeiführen können, als Sahin elfmeterreif gelegt wurde, der Pfiff aber ausblieb, Quasi im Gegenzug die endgültige Entscheidung: Eine starke Kombination schloss Marcel Brandstetter nervenstark mit dem 3:0 ab (68.).

Letztlich zeigte die TSG viel zu wenig, um ein ernsthafter Konkurrent zu sein. Speziell in der zweiten Halbzeit liefen die Gäste fast nur noch nebenher. So plätscherte das Geschehen nach dem zweiten und dritten Gegentreffer recht emotionslos vor sich hin.
Für die Balinger geht es am kommenden Samstag (Anpfiff 15 Uhr, Au-Stadion) mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Normannia Gmünd weiter. Man erinnert sich: In der Hinrunde verloren die Maier-Schützlinge auf der Ostalb nach einer 3:0(!)-Führung mit 3:5. Und auch derzeit scheint die Elf gut drauf zu sein, schließlich wurde am Wochenende der ASV Durlach mit 5:0 abgewatscht.

Ein besonderes Bonbon wartet wenig später: Am Dienstag, 29. März (19 Uhr) tritt die Elf in einem Freundschaftsspiel gegen die WFV-Auswahl an. Dem Team von Verbandssportlehrer Wolfgang Kopp dient die Partie zur Vorbereitung auf die Endrunde im UEFA-Regionen-Cup in Portugal. Bliebe zu hoffen, dass die derzeit formschwachen Maier-Schützlinge bis dahin wieder einigermaßen in die Spur kommen.

Ralph Conzelmann

Geschrieben von:  Stephan R.T.