VfL Halle 96, 08. August 2011

 

Die Konstanten griffen nicht – Fehlstart beim Chemnitzer FC II hingelegt

Es gibt sie auch in den heutigen Zeiten des modernen Fußballs noch, die Konstanten, die Verlässlichkeiten, die Erfolge und Misserfolge, welche man schon bei der Nennung des Kontrahenten fest einplanen kann. Dazu zählte bis zum vergangenen Sonntag auch der Talentschuppen des Chemnitzer FC, eine verlässliche Größe bis dato. Erfolge am Zoo? Nicht auffindbar. Anders zum Auftakt der neuen Saison.

Gegen einen VfL Halle 96, bei welchem das Gerüst der Mannschaft mit neun Spielern aus der Vorsaison bestand. Auch hier also eine Konstante. Deshalb unverständlich, dass es bei den Trothaern nun so gar nicht laufen wollte, ein Stand der Uneingespieltheit, selbst bei wohlwollender Betrachtung, nicht zu übersehen gewesen ist. Allein Ausdruck dessen war die Entstehung der frühen Gästeführung. Erst muss Rene Hartleib in das untere rechte Toreck abtauchen, um einen Schuss der Chemnitzer zum Eckstoß abzuwehren (12.), um dann wenig später in Folge eben Diesen überwunden zu werden. Hunger spielt per Kopf auf Baude und der kann völlig ungehindert aus Nahdistanz einnetzen (13.).

Die erste gute Szene für den VfL Halle 96 wurde durch Georg Ströhl eingeleitet. Ströhl schickt Tobias Haufe auf die Reise und der wird von CFC-Kister Ebersbach von den Beinen geholt. Für manch Augenzeugen im 16er, was Spielleiter Michael Wilske jedoch nicht so gesehen hatte. Freistoß also für Blau-Rot von der Strafraumgrenze. Den ersten Versuch jagt David Reich in die Mauer, der Nachschuss endet am linken Torkreuz (21.). Ball im Tor nur wenig später wieder für den CFC. Schimmel wird halbrechts im 16er der ‚Zoologen‘ angespielt und kann ohne jegliche Bedrängnis flach vollenden – 0:2 (24.). Im Anschluss musste wiederum Hartleib bei Abschlüssen durch Birk und Baude klären (28., 31.).

Die nächste Szene des VfL wieder durch Haufe. Nach Zuspiel von Reich musste der Zugang vom MSV Buna-Schkopau nicht zum letzten Mal im Spiel zur Kenntnis nehmen, dass Torhüter in der Oberliga doch von anderem Kaliber sind im Vergleich zur Kreisliga, Ebersbach klärt zur Ecke (36.). Ein Reich-Freistoss aus gut 25 Metern landet wenig später genau in den Armen von Ebersbach (38.). Die gleiche Endstation findet kurz vor der Pause Haufe, nach gelungenem Solo (42.).

Den zweiten Spielabschnitt begannen die Hausherren unverändert. Hinsichtlich des Spielstandes und der gesichteten Schwachstellen doch einigermaßen überraschend. 96 bemüht dem Spiel noch eine Wende zu geben und mit gleich drei Gelegenheiten innerhalb von drei Minuten. Erst verfehlt Ströhl aus 20 Metern nur knapp (52.) und dann scheitert Haufe zwei Mal an Ebersbach im CFC-Tor (55.). Auf der Tribüne begann sich langsam Unverständnis darüber breit zu machen, dass immer noch keine Spielerwechsel als Signal zur Aufholjagd erfolgten. Mit David Quidzinski und Marius Nowoisky waren hier schnell Kandidaten ausgemacht, welche nicht ihren besten Tag erwischt und somit dem Team nicht wirklich weiterhelfen konnten.

Unmutsäußerungen dann über einen Dreifachwechsel zu einem Zeitpunkt, an welchem alle Messen gelesen waren (83.). Den Schlusspunkt des Spiels setzt Haufe, welcher die Kugel nach Eckstoß per Kopf an den Pfosten nagelt, wieder Pech um ein alles in allem gelungenes Oberligadebüt zu veredeln (88.). Was bleibt nach dem Spiel?

Die Erkenntnis, dass der VfL Halle 96 gegen nicht hünenhaft dahergekommene Chemnitzer kaum ein Luftduell für sich entscheiden konnte, Abstimmungsprobleme und ungenaues Passspiel nicht zu übersehen gewesen sind und am kommenden Samstag mit der FSV Budissa Bautzen einer der Meisterschaftsfavoriten am Zoo aufläuft und ein Sieg von 96 gegen die Sachsen noch nicht in der Statistik Eingang gefunden hat. Womit man wieder bei den Konstanten ist, welche jedoch nicht immer greifen.

Der VfL Halle 96 spielte mit: Hartleib – Nowoisky (83. Selle), Sund (83. Merkel), Karau, Wittke – Ströhl, Stein, Quidzinski – Rode – Haufe, Reich (83. Lührs)

Zuschauer: 191 (zahlende)
Tore: 0:1 Baude (13.), Schimmel (25.)

Andreas Jahnecke

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Geschrieben von:  Stephan R.T.