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  • VfL Osnabrück, 07. Juli 2017

     

    Dr. Queckenstedt erklärt Verzicht auf erneute Kandidatur als Präsident


    Von:  Stephan R.T.

    In dieser Woche hat Vereinspräsident Dr. Hermann Queckenstedt das erweiterte Präsidium und den Wahlausschuss des VfL Osnabrück darüber unterrichtet, auf eine erneute Kandidatur als Präsident der Lila-Weißen zu verzichten. In einer persönlichen Erklärung beschreibt Queckenstedt seine Beweggründe, die in erster Linie in seinen beruflichen Herausforderungen liegen.

    Bei der vorläufig für Sonntag, den 26. November geplanten Mitgliederversammlung 2017 stehen unter anderem die Wahlen des Präsidiums sowie der Vereinsvertreter für den Aufsichtsrat und den Beirat der VfL Osnabrück GmbH & Co. KGaA auf dem Programm. Der Wahlausschuss hat seine Arbeit bereits aufgenommen, wird Anfang August den Findungsprozess geeigneter Kandidaten diskutieren und die Mitgliederversammlung entsprechend vorbereiten.

    Die Amtszeit von Vizepräsident Sascha Heise läuft noch bis 2018, Uwe Brunn wird im November für eine weitere Amtszeit im Präsidium des VfL Osnabrück zur Verfügung stehen und kandidieren.

    Erklärung von Dr. Hermann Queckenstedt zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur für das Amt des VfL-Präsidenten

    Sehr geehrte (Gremien)-Mitglieder, Freunde und Förderer des VfL,

    die vergangenen zweieinhalb Jahre als Präsident des VfL Osnabrück waren für mich die interessanteste und aufregendste Phase meines Lebens. Uwe Brunn und ich haben in dieser Zeit wohl fast alles erlebt, was der Profifußball zu bieten hat: Aufstiegshoffnungen, Trainerentlassung, Entschuldung angesichts drohender Insolvenz, Spielabbruch und zuletzt den Verdacht auf versuchte Spielmanipulation. Langweilig war es nie und wird es auch künftig nicht sein.

    Nach reiflicher Überlegung habe ich mich schweren Herzens entschlossen, bei der Jahreshauptversammlung im November nicht wieder für das Präsidentenamt zu kandidieren. Ich stehe vor der großen beruflichen Herausforderung, im kommenden Jahr zwei herausragende Jubiläen maßgeblich mitgestalten zu dürfen. Am 28. August 2018 wird das Diözesanmuseum Osnabrück 100 Jahre alt. Dies soll mit einem Festakt, einer großen Sonderausstellung, einem ausführlichen Forschungs- und Bestandskatalog sowie einem aufwändigen Jahresprogramm gewürdigt werden. Dabei werde ich nicht nur die Federführung übernehmen, sondern selbst Themen wie die Geschichte des Museums wissenschaftlich bearbeiten. Zudem steht der 100. Geburtstag des Osnabrücker Karikaturisten Fritz Wolf am 8. Mai an, dessen zeichnerischem Erbe ich mich als Sprecher des Kuratoriums der Fritz-Wolf-Stiftung sowie stellvertretender Vorsitzender der Fritz-Wolf-Gesellschaft seit langem sehr verpflichtet fühle. Dieser runde Geburtstag bietet aus meiner Sicht die letzte Gelegenheit, Fritz Wolf im überregionalen Kulturbetrieb zu verankern und wissenschaftlich zu verorten.

    Um es im Fußballjargon zu formulieren: Dies sind zwei Elfmeter, die ich unbedingt verwandeln muss!

    Auch vor dem VfL liegen große Herausforderungen. Die Beteiligung der Kommanditaktionäre in der KGaA wird sich in neuen Kommunikations- und Entscheidungswegen einspielen müssen. Die Rolle des Vereins als bisheriger alleiniger Gesellschafter ist neu zu definieren – u.a. im Blick auf die Arbeit des Beirates. Die größte Herausforderung für das neue Präsidium liegt aus meiner Sicht darin, die Zukunftsweichen für den VfL als Breitensportverein zu stellen. Die erhebliche Diskrepanz zwischen Satzung und gelebter Vereinsrealität ist dringend regelungsbedürftig – vor allem nachdem eine neue Satzung bei der vergangenen Jahreshauptversammlung nicht verabschiedet werden konnte.

    Sowohl meine beruflichen, als auch die sich stellenden lila-weißen Aufgaben erfordern die ganze Kraft und sind – nicht zuletzt angesichts der Unwägbarkeiten des Profifußballs ? für mich nicht parallel zu leisten. Dies betrübt mich vor allem deshalb, weil ich gern meine Vision von einem im gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Leben der Region fest verankerten, identitätsstiftenden VfL weiterverfolgt hätte. Mit den ersten Schulpartnerschaften, der Kooperation mit dem Theater beim Stück ‚Der rote Löwe‘ sowie den perspektivischen Überlegungen zur Zusammenarbeit mit ‚terre des hommes‘ ist zumindest ein erstes Fundament gesetzt, auf das sich aufbauen lässt. Gern stehe ich den Verantwortlichen – falls gewünscht – in diesen Feldern auch künftig mit Rat und Tat zur Seite.

    Bei der gesamten VfL-Familie möchte ich mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken: vor allem bei meinen Vorstandskollegen Uwe Brunn, Sascha Heise und (posthum) Christoph Ehrenberg, bei unserem Geschäftsführer Jürgen Wehlend für seinen stets unermüdlichen Einsatz bei der erfolgreichen wirtschaftlichen Konsolidierung und nicht zuletzt in Erinnerung an das besonders intensive Miteinander nach dem Spielabbruch 2015 und dem jüngsten Manipulationsproblem, beim erweiterten Präsidium für die konstruktiven Diskurse, bei der Satzungskommission und ihrer Leiterin Monika Keller sowie dem stets impulsgebenden Stefan Peitz für die vertrauensvollen Sitzungen, beim Beirat sowie dem Aufsichtsrat mit seinem Vorsitzenden Olaf Becker für das zukunftsorientierte Zusammenstehen in schweren ökonomischen Zeiten, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Geschäftsstelle für das unaufgeregte Miteinander sowie bei allen VfL´ern, die meine Arbeit unterstützt haben.

    Viele anregende Gespräche mit Cheftrainer Joe Enochs, dem Team des Nachwuchsleistungszentrums sowie Spielern aus unseren Mannschaften waren für mich eine ebenso große Bereicherung wie die Begegnungen mit unseren Amateurabteilungen. Mit der Fanabteilung, dem Fanprojekt und der aktiven Fanszene wusste ich mich stets in der Leidenschaft für den Verein, im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Homophobie sowie im Dienst für interkulturelle integrative Arbeit verbunden. Der Schwimmabteilung danke ich für vielfältige Unterstützung und eine neue Nähe zu meinem eigenen Sport. Bernhard Lanfer und Freddy Fenkes sei für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste der VfL-Historie sowie manche persönliche Hilfestellung gedankt. Dank gebührt schließlich besonders allen Fans und Förderern, die – mit ihren jeweiligen persönlichen Mitteln – die Existenz und Fortentwicklung des VfL leidenschaftlich unterstützt und abgesichert haben.

    Die vergangenen zweieinhalb Jahre wären nicht möglich gewesen ohne das Team des Diözesanmuseums, das mir stets den Rücken freigehalten hat. Bischof Franz-Josef Bode und Generalvikar Theo Paul danke ich dafür, dass sie mein Engagement beim VfL ermöglicht haben und auch einer Kandidatur für eine zweite Amtszeit zugstimmt hätten. Die größten Auswirkungen hatte meine Präsidentschaft auf meinen Freundeskreis und meine Familie. Für die ersteren blieb meist wenig Zeit. Meine Familie hat mich stets ermutigt und dabei meine häufige Abwesenheit billigend in Kauf genommen. Meine Frau Iris war mir bei vielen Spielen und manchen Terminen eine liebe Begleiterin, im abwägenden Gespräch eine ebenso willkommene wie geschätzte Ratgeberin und bisweilen auch ein dringend notwendiges Korrektiv: herzlichen Dank!

    Noch bleiben fünf Monate, die es gemeinsam zu gestalten und in denen es gemeinsam den VfL fortzuentwickeln gilt!

    Hermann Queckenstedt


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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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