Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Süden | Startseite » Aktuell » Artikel
NAVIJACI – Durch das ehemalige Jugoslawien
Ein 612-seitiges Buch und Reiseführer für Fußballfans – Voller Leidenschaft und Fankultur.
  • 1. FC Eschborn, 26. September 2012

    Ein Punkt bei der Reserve des 1. FC Kaiserslautern mitgenommen


    Von:  Werner G.

    Nach eher unruhiger Nacht (im zu kurzen Bett und über einer Hauptverkehrsstraße) wurden die Äuglein geöffnet und der erste Gedanke war: „wir haben überlebt“. Laut Frau Schu soll angeblich mein Schnarchen den Mörder vertrieben haben, aber zugeschlagen hatte dieser trotzdem. Blut tropfte von den Wänden des ersten Obergeschosses und scheinbar hatte es alle erwischt außer uns und den einen Typen, der morgens 40! Minuten das volle Badprogramm durchzog. Duschen, Zähneputzen, rasieren, wer weiß was noch… zumindest hat er zwischendurch auch mal geächzt.

    Ohne Kaffee im Hals um halb neun die Bude verlasen und zur Aral-Tanke frühstücken gefahren. ‚Petit Bistro‘ und so, allerdings ging dort erst mal wenig. Kühltheke ausgefallen, hinter der Kasse in irgendwelchen Kühlschränken rumgewühlt, für eine Bockwust entschieden, die allerdings noch nicht warm war. Zwei Kaffee bestellt, wovon laut Kassenzettel einer mit 0,54 Cent zu Buche schlug, während der andere dann 1,70 Euro gekostet hat. Hm, hab mal lieber keinen Alarm gemacht, sonst hätte der erste bestimmt nachträglich auch noch 1,70 Euro gekostet.

    Jetzt wurde das wilde Wildparkprogramm abgespult, erste Station der Wildpark in Carlsberg. Soll laut Internet um 9.30 Uhr aufmachen, die Scheiße allerdings kaum zu finden, deshalb erst um kurz nach 10 dort gewesen. Die vorzufindenden Öffnungszeiten variierten auf den beiden Aushängen dann von ‚10.00 Uhr‘ bis wahlweise ‚11.00 Uhr‘. Natürlich blieb es letztendlich bei 11. Also noch ein ganz schönen Waldspaziergang gemacht, paar fette Käfer beobachtet (angeblich Hirschkäfer), die sich teilweise sogar gegenseitig verspeisten, dann als Erste den Laden gestürmt. Die Zeit war jetzt bereits recht knapp, sehr viel zu sehen gab es aber auch nicht. Dunkle Gehege, brutale Hirsche, stinkende Wildschweine, die Viecher haben das Futter von Frau Schu direkt aus dem Plastikeimer gefressen, da waren wir schnell durch.

    Zurück nach Lautern und wie die Japaner im ‚Wir haben doch keine Zeit-Modus‘ den Betzenberg hoch geschnauft. Sehr viel länger als vorhin in Carlsberg konnten wir auch hier nicht investieren, weitläufig ohne Ende, wenn auch landschaftlich ganz passabel. Wieder runter, ins Auto, wieder hoch, diesmal die andere Seite vom Berg. Lange nicht mehr da gewesen, sah noch genauso aus wie gestern irgendwie. Und heute traf der 1. FC Kaiserslautern II auf den 1. FC Eschborn (Regionalliga Südwest, Fritz-Walter-Stadion, ca. 217 Zuschauer).

    Ich vermutet mal, dass die Kicker vom 1. FC Eschborn diesmal allesamt – also noch mehr als sonst – scharf darauf waren, dass sie heute mal eingesetzt würden. Irgendwie auch verständlich, denn wann kickt man denn als junger Spieler schon mal auf einem Bundesligarasen in einem 50.000er? Ich hätte früher die Bezirksmeisterschaften auch lieber in Flushing Meadow gespielt und nicht in Niedernhausen. Die Stadionrunde dauerte auf dem Betze auch eine Idee länger als in Sprendlingen, aber kann man ja auch mal machen, wenn man die Gelegenheit dazu hat, hier mit dem 1. FC Eschborn zu kicken. Dann mal (wieder) hoch auf die eine der beiden geöffneten Seiten geschwungen, wo schon etliche Eschborner saßen. Nur die drei Zugfahrer von uns waren komischerweise noch nicht da. Auf mein Handy habe ich nicht geguckt, denn sonst hätte ich gewusst, dass die den Zug verpasst hatten und erst später eintreffen werden. Mal den Blick ins Rund schweifen lassen und da konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es wohl doch noch Restkarten gegeben hätte. Ganz vereinzelt waren noch Lücken zu sehen, vermutlich Rückläufer aus dem Vorverkauf, offensichtlich alle aus dem Kontingent des 1. FC Kaiserslautern, denn all zu erwartenden Eschborner waren ja gekommen. Andersrum gesagt: es war schon krass leer, jeder Schuss hat gehallt, jedes Rufen einhundert Meter weit zu hören. Witzig.

    Der 1. FC Eschborn versteckte sich auch nicht, zumindest wurde aufopferungsvoll gestört, auch wenn die Offensive in meinen Augen darunter etwas litt. Der 1. FC Kaiserslautern II spielte den Gegner jetzt auch nicht gerade schwindelig, da müsste heute eigentlich was zu holen sein. Während wir noch mit der Familie Erhard etwas abseits des Bus- und Autopöbel saßen, kamen kurz nach Minute 30 die verirrten Zugfahrer (für nur noch faire drei Euro Eintrittsgeld) an, so dass wir nun mittlerweile immerhin sieben Personen (von uns) zählten. Da kann man ja schon mal ein bisschen was singen, was fortan auch inbrünstig getan wurde und sogar die anderen Eschborner zum Mitmachen animierte. „Ohne Eschborn wär´ hier gar nix los“, stimmte in diesem Ausnahmefall sogar mal, war schon ein guter Spaß in der Riesenhütte. Das 1:0 für die U23 des FCK kam kurz vor der Pause dann zwar etwas ungelegen , aber dafür mussten wir auch nicht lange warten, bis Can Özer die Kugel wenige Sekunden nach Anpfiff zu Spielabschnitt zwei aus Strafraumnähe schnörkellos ins Tor bolzte. Ein paar mehr oder minder heikle Momente gab es in der Folgezeit dann schon noch zu überstehen, ganz unverdient war der Punktgewinn aber keineswegs, auch weil der Pfaffi heute ganz schön gut gehalten hat. Endlich den Auswärtsfluch (ein bisschen) besiegt, auch wenn das als Abseits gewertete Tor der Lauterer in der 90. Minute die gute Stimmung doch noch ziemlich hätte verhageln können. Aber so ein Last-Minute-Ding haben wir ja schon in Kassel gefangen und irgendwann reicht es ja auch mal.

    Die Familie Heinz Erhard musste nun leider Gottes den Weg in die Heimat mit dem Zug antreten, da sich die MTWler sowie Herr Zöge schon im Vorfeld für das Schumobil angemeldet hatten. Dann war die Zöge-Jacke irgendwo im Stadion verschwunden, Ordner mussten wieder aufschließen, Jacke trotzdem weg. Eieiei… im Auto wurde mit Vollbesetzung dann sicherlich erst mal keine Jacke benötigt, doch eher kuschelig mit fünf Mann und alle die, die wach waren (also 4), schmetterten dann mit vollster Hingabe diverse Silbermondlieder. Wusste ich es doch, dass ich nicht der einzige männliche Weichspüler in dieser Altersklasse bin. Die anderen geben das bloß nie zu oder wie heute erst mit entsprechend gelockerter Zunge.

    amaschu.de

    Zur Tabelle der Hessenliga

    Geschrieben von:  Werner G.

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.