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  • 1. FC Eschborn, 14. August 2012

    Ein Punkt bei der TuS Koblenz wäre verdient gewesen


    Von:  Werner G.

    Von Mitfahrern zum Spiel bei der TuS Koblenz war bis Donnerstag nicht auszugehen, weshalb ich mir als Garnitur ein paar schöne Kreispokalspiele zurechtgelegt hatte. 11 Uhr BSC Güls II, 14 Uhr TuS Koblenz – FC Eschborn (Regionaliga Südwest, Stadion Oberwerth, ca. 2.380 Zuschauer), 17 Uhr VfR Koblenz III. Unverhofft meldeten sich dann gleich drei Mitfahrer, was der zwischenmenschlichen Komponente definitiv ziemlich zuträglich war, fußballtechnisch aber eher kritisch anmutete. Mitfahren zu einem anderem Spiel wollte (aus mir völlig unerklärlichen Gründen) niemand, weshalb ich dann (etwas schweren Herzens) auch auf beide verzichtet habe.

    Und da ich den Spielausgang vom gestrigen Spiel auch schon so treffsicher vorhergesehen habe, wurde heute Morgen um 6.46 Uhr nach einem Geistesblitz kurzerhand schon mal das Endergebnis von 0:2 in die Liste eingetragen. Zwar wäre ich mit einem Punkt eigentlich bis dato zufrieden gewesen, aber meine hellseherischen Fähigkeiten vermeldeten nun eben etwas anderes und auch in den Koblenzer Foren schienen sie extrem skeptisch zu sein, was die Leistungsfähigkeit ihrer Truppe anbelangt. Um kurz nach halb Zehn war ich etwas verwundert, als in der Sulzbacher Kirche bereits inbrünstig gesungen wurde (ich dachte in der Kirche ist immer erst um 10 Uhr Kickoff?) und völlig irritiert war ich dann in Höchst, wo zwei Kamerateams sowie ca.125 Leute auf dem Bahnsteig standen. Hä? Ok, es ist Bombenwetter, aber so viele wollen doch jetzt wohl nicht nach Rüdesheim fahren, um auf Kultur zu machen... Wollten sie auch nicht, hab mal nachgefragt, ‚Dampflokveranstaltung‘ hieß es... Nur Freaks auf dieser Welt.

    Die nächsten drei Gestörten erwarteten mich dann im Zug, die Hinfahrt verlief relativ geregelt, auch wenn ich mich offensichtlich doch etwas blamiert habe mit der Aussage, dass „man nach Irland mit dem Auto fahren könne“. Hm, dachte eigentlich ich würde mich in Europa ganz gut auskennen, aber das mit ‚Insel‘ und ‚nur per Schiff oder Flugzeug‘ war mir in der Form so nicht bewusst. Dafür kannten meine Kollegen allesamt Klaus Lage nicht und das ist sicherlich nicht sehr viel besser. In Koblenz dauerte das dann alles ein bisschen, bis der passende Bus kam, dann ab (aus alter Gewohnheit) in den dortigen Park bzw. auf die Wiese, wo alsbald auch unser SKB vorbeischaute. Eieiei, stimmt ja, Liga 4, da brauchen wir so was ganz bestimmt.

    Seit meinem letzten Besuch wurde die Hütte in Koblenz übrigens um einiges zurückgebaut, sieht auch ganz gelungen aus. Bis wir uns dann allesamt durch irgendwelche Schlangen (wahlweise Kasse oder Bierstand) gekämpft hatten, dauerte einige Zeit und nachdem mir erst noch die Familie Erhard über den Weg gelaufen war, stand es bereits 1:0 in der vierten Minute. Gästeblock gab es keinen bzw. es gab schon einen, aber der war nicht geöffnet. Dies hatte zur Folge, dass wir inmitten der Fans der TuS Koblenz standen, was zwar tendenziell kein Problem ist, aber dem Fandasein im herkömmlichen Sinne auch nicht gerade zuträglich ist. Von den Koblenzern kam stimmungsmäßig äußerst wenig, sind sich wohl derzeit nicht ganz grün mit der Vereinsführung, also ließen sie es in der Regel ganz bleiben. Leider ließen die Koblenzer-Kicker aber das Torschießen nicht so ganz bleiben, 2:0 in der 29. Minute und frühestens jetzt kam der FC Eschborn einigermaßen ins Spiel. Den Anschlusstreffer vom Dreschi in der 44. Minute habe ich ehrlich gesagt nicht gesehen, soll aber ein guter Klotz gewesen sein.

    Noch war also nicht alles verloren, beim Ordner auch nicht, weshalb nach der Pause komplett in den hinteren Bereich (zumindest in den Sitzplatzbereich) gewechselt werden konnte. Wie gnädig, Organisation im Allgemeinen (zumindest heute) eher ausbaufähig. Ausbaufähig zu unseren Gunsten wäre nun auch das Ergebnis gewesen, denn die TuS Koblenz wackelte gewaltig, doch brachten wir (trotz zumindest zweiter hochkarätiger Gelegenheiten) die Kugel nicht zum Ausgleich ins Tor. Unterm Strich würde ich sagen: aufgrund der ersten Halbzeit geht das 2:1 wohl auch in Ordnung. Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein 2:2 ebenso in Ordnung gegangen.

    Der SKB brabbelte angeblich noch was von „Aufpassen“ und „die haben schon ein Auge auf euch geworfen“ bla bla... jaja, is ja gut. Abgesehen davon hatten wir auch gar keine Zeit für Ärger, denn der Bus war dank des zehn Minuten zu spät ertönten Anpfiffs auch so schon schwer genug zu erreichen. Dafür waren es dort dann auch 76 Grad drin und beim Aussteigen bekam man bei nur noch 28 Grad fast schon Gänsehaut. Bei der Abfahrtzeit des Zuges hatte ich mich irgendwie um zwanzig Minuten vertan, weshalb ich mir erst mal anhören konnte: „Du hast uns umsonst gestresst, ich geh´jetzt in ne Kneipe“. Schwupp, schon saßen wir in der Bahnhofsspelunke, was wir auf lange Sicht gesehen nicht hätten tun sollen. Den Zug haben wir zwar bekommen, aber eine anständige Terrorbetankung fiel dann flach, da die Herrschaften komplett (ok, der Herr Zöge hatte immerhin nen Kaffee) vergessen hatten, sich dafür einzudecken. Oha, da musste der gelbe Koffer gut eingeteilt werden, damit zumindest keiner verdurstet. Es hat bei so manch einem aber doch für das obligatorische Schläfchen gereicht, stilecht natürlich auf vier Sitzplätzen verteilt, was in dem proppevollen Zug nicht bei jedem so gut ankam. Kurzes Intermezzo noch mit dem steifen Fahrzeuglenker wegen 30 Sekunden Rauchen bei geöffneter Tür und auch die Zustimmung zweier Fahrgäste „ja, wir haben das auch gerochen“ , sorgte für wenig Begeisterung. Dann noch Oberleitungsschaden, Umleitung, Touristen, halbe Stunde Verspätung, Fahrräder, alles ein wenig eklig. Aber auch der Trip ging ja irgendwann zu Ende, alle ohne Handschellen in Frankfurt raus und das Ergebnis in der Excel-Liste habe ich mittlerweile auch dem völlig unerwarteten Spielausgang angepasst.

    amaschu.de

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    Geschrieben von:  Werner G.

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