Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Nordost | Startseite » Aktuell » Artikel
Erlebnis Fußball 89 – 192 vollfarbige Seiten mit den Themen aus den Fankurven
u.a. mit Investoren und Protest, Kurvenlieder und ihre Geschichten sowie 50 Jahre Ultras Viola
  • FC Stahl Brandenburg, 26. April 2008

     

    Energieleistung führt zum Sieg


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat sein Punktspiel gegen den MSV Neuruppin mit 1:0 gewonnen und sich damit, zumindest bis zum Samstag, auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet. Vor 412 Zuschauern waren die Brandenburger insgesamt die bessere Mannschaft und hatten sich den Erfolg am Ende redlich verdient.

    Lange sah es allerdings nach einem 0? aus. Dabei stand das Spiel gar nicht mal auf schlechtem Niveau und beiden Kontrahenten war das Bemühen um Torchancen anzumerken. Doch es war eben ein Spitzenspiel, in dem beide Abwehrreihen gut arbeiteten und dem Gegner wenig Spielraum ließen. Vier Szenen aus der ersten Halbzeit sind es aber dennoch wert, erwähnt zu werden. Zunächst schlug Kräuter nach einer Kahl-Flanke in aussichtsreicher Position über den Ball (6.). Eine Viertelstunde später war es Schumacher, der sich auf halblinks schön durchgesetzt hatte, aber den rechtzeitigen Torschuss verpasste und abgegrätscht wurde. In der 26. Minute verpasste Hoffmann eine Schumacher-Flanke nur knapp. Und auch die Szene in der 36. Minute wurde durch Schumacher eingeleitet. Doch Wilhelm schoss im Fallen mit dem Außenrist hauchdünn daneben. Wenn aus der ersten Halbzeit keine Tormöglichkeit des MSV erwähnt wird, lag es schlichtweg daran, dass es keine gab. Dabei war der Gast nicht mal unterlegen. Doch wie schon eingangs erwähnt: Jeden guten Ansatz konnte die Brandenburger Hintermannschaft im Keim ersticken.

    Zu Beginn der zweiten Halbzeit änderten sich zunächst zwei Dinge: Zum einen brannte nun das Flutlicht, was sich auf die Ränge übertrug und der Atmosphäre förderlich war. Und zum anderen wurde Neuruppin besser. Doch aus der optischen Überlegenheit sprang nur ein Fernschuss heraus (58.), den der nahezu beschäftigungslose Böhm aber souverän parierte. Zugleich schien der Schuss ein Weckruf für die Blau-Weißen gewesen zu sein. Schon im Gegenzug konnte Leimbach in den Strafraum eindringen, wurde aber (regelkonform) zu Fall gebracht. Sekunden später hatte Stahl die bis dato größte Chance. Doch Schumacher, dem schon in Wittenberge und Bernau das Schusspech treu war, konnte sie nicht nutzen. Nach toller Kahl-Flanke köpfte er freistehend aus Nahdistanz nur an den Pfosten. Sekunden später wurde er nach einer dennoch guten Leistung ausgewechselt. Die Fans spürten jetzt, dass die tapfer kämpfende Mannschaft ihre Unterstützung brauchte, und trieben ihre Jungs nun mit lautstarkem Dauersupport nach vorn. Für die nächste Chance sorgte der MSV selbst. Nach einem Wegner-Schuss aus dem Mittelfeld fälschte ein Neuruppiner Kicker den Ball mit dem Bauch derart ab, dass er fast über die Linie gerollt wäre (65.), bevor ihn der Keeper erreichte. Das 1:0 lag in dieser Phase förmlich in der Luft, und es fiel. Ein tolles Nachtigall-Solo (69.) konnte noch nicht vom Erfolg gekrönt werden. Aber eine Minute später machte es Kahl auf der rechten Seite besser. Aus spitzem Winkel auf das MSV-Tor zustürmend, schlug er einen Haken um seinen Gegenspieler und schoss dann überlegen in die lange Ecke. Auch nach dem Tor konnte Stahl, nun tiefer stehend, noch einige schöne Konter fahren, weitere Großchancen blieben allerdings aus. Stattdessen wurde der Tabellenvierte noch zweimal gefährlich. Beide Szenen ähnelten sich sehr, entsprangen sie doch jeweils einem Eckball. Doch den ersten Kopfball setzte der MSV auf das Tornetz (76.). Und den zweiten konnte Stahls Wegner auf der Linie klären (81.). Der Rest war eine große, stimmungsvolle Party in Blau-Weiß. Zwar wurde die im Vorfeld erhoffte Marke von 500 Zuschauern nicht erreicht. (Das regnerische Wetter am Vorabend hatte wohl einige Besucher gekostet, zudem waren aus Neuruppin nur wenige Fans angereist.) Aber die Tribüne war dennoch gut gefüllt, und vor allem stimmungsvoll. Der gute Schiedsrichter Bittner setzte dem Treiben schließlich nach 92 Minuten ein Ende.

    Fazit: Ein verdienter Erfolg, den sich Stahl durch den insgesamt höheren Aufwand verdient hatte. Neuruppin spielte zwar gut mit, konnte sich aber zu wenige Chancen erarbeiten und war vorne viel zu ungefährlich für einen Aufstiegskandidaten. Die Brandenburger überzeugten dagegen durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Nun gilt es, in Rüdersdorf endlich mal wieder gegen einen ‚Kleinen’ zu gewinnen, um Hennigsdorf (noch mit einem Nachholspiel) im Nacken zu bleiben. Außerdem kann Stahl auf die Konkurrenz hoffen. Denn parallel zum Spiel beim Vorletzten tritt Hennigsdorf beim Spitzenreiter Sachsenhausen an. Der TuS hat nun die Chance, sich für die Brandenburger Schützenhilfe vor drei Wochen zu revanchieren, bevor es dann nach Pfingsten am Quenz zum Kracher Brandenburg – Sachsenhausen kommt. Geht es nach dem Willen der Stahl-Fans, stehen sich an jenem 17. Mai die beiden Erstplatzierten der Tabelle gegenüber…

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Bauer, Kräuter, Koch – Schumacher (59. Wegner), Schimpf (G), Nachtigall, Leimbach, Hoffmann (79. Buczilowski) – Wilhelm (G, 89. Schmidt), Kahl

    Zuschauer: 412, darunter ca. 10 bis 15 Neuruppiner Fans
    Tore: 1:0 Kahl (70.)

    Jörg Pochert

    Zur Tabelle der Landesliga Nord

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.