VfL Halle 96, 22. März 2011
Nach den Samstagerfolgen der zweiten und dritten Mannschaft vom Zoo (5:2 gegen Rot-Weiß Weißenfels, 1:1 bei Askania Nietleben III) war es nun an der Oberligamannschaft des VfL Halle 96, ein gut aus den Startlöchern gekommenes Wochenende beim FC Sachsen Leipzig abzurunden und damit sich selber einen Riesengefallen zu tun. Inwieweit dieses gelingen könnte, da gingen die Meinungen am Zoo weit auseinander. Wusste man doch, dass die Gastgeber immer noch eines auszeichnet, dieser unbändige Kampfeswille – die alte ‚Chemietugend‘ eben und das VfL-Mannschaften mit solcher Spielweise häufig nicht so viel anzufangen wissen. Diesmal sollte aber alles anders sein.
Mit einer umgebauten Defensivabteilung, Christian Sund und Sören Barabasch für Patrick Selle und Sascha Rode in der Startformation, ging VfL-Coach Thomas Diedrich ein gewisses Risiko ein, welches am Ende jedoch aufging. Von Beginn an gelang es den ‚Zoologen‘ gegen die furios startenden Leutzscher körperlich gegenzuhalten, was den Grün-Weißen sichtlich ‚Kopfschmerzen‘ bereitete. Aus dieser Grundstellung heraus zeigte sich mit zunehmender Spielzeit, dass die Nordhallenser spielerisch sogar das veranlagtere Team an diesem Tag stellen sollten. Ausdruck dessen die Entstehung und Erzielung der eigenen Führung. Ein genauer Pass von David Reich erreicht Stephan Neigenfink etwa 18 Meter vor dem Sachsen-Tor und der Stürmer der Blau-Roten visiert das untere, kurze Toreck an. Über die Hand von Sachsen-Hüter Richter, welcher vor Jahresfrist noch im Kader der Trothaer stand, findet der Ball seinen Weg zum gefeierten Führungstreffer (20.). Vergessen hier die vorherigen Möglichkeiten durch Stefan Karau. Die Antwort der Sachsen kam aber prompt. Heinze setzt zu einem unwiderstehlichen Solovortrag an und hämmert das Spielgerät unhaltbar für Rene Hartleib, ebenfalls in das untere Toreck. Nun berannte der FC Sachsen Leipzig das Tor der 96er, welche sich dadurch jedoch kaum beeindruckt zeigten, sondern das Ganze eher abgezockt überstanden, wenn auch teilweise mit der nötigen Portion Glück wie ein Gebälktreffer des FCS belegt oder die Rettungstat von Barabasch auf der Torlinie.
Den letztlich spielentscheidenden Patzer leistet sich Sachsens Kittler. So kam Neigenfink in eine 1:1-Situation gegen Richter und löste diese mit einem Lupfer aus gut zwanzig Metern Torentfernung zur neuerlichen Führung (61.). Danach versuchten die Leutzscher, frenetisch von ihrem Publikum angetrieben, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Ohne Erfolg biss man sich allerdings an der Defensivarbeit der gesamten Hallenser Mannschaft die Zähne aus. Was doch durch kam, wurde zur sicheren Beute von Hartleib. Die besseren Torgelegenheiten auch in dieser Phase auf Seiten von 96. Allein der eingewechselte Georg Ströhl (77.) hätte bei besten Gelegenheiten den ‚Sack‘ zubinden können (müssen), was seinen Trainer dann doch etwas aus der Fassung brachte. Wie auch das überharte Einsteigen von Schmidt gegen David Quidzinski, welches Schiedsrichter Lossius mit Rot ahndete (90.). Sehr zum Unmut einiger Anhänger der Grün-Weißen, welche diesen durch Übersteigen der Spielfeldeinzäunung zum Ausdruck brachten und es dadurch in eine fünfminütige Verlängerung ging. Diese wurde nach der Ankunft am heimischen Zoo bei einer ‚Schachtel Isotonisches Getränk Pilsner Brauart‘ und ausdrücklicher Trainerzustimmung noch etwas ausgedehnt. Was die (einst) grüne Hölle anbelangt, war die Stimmung durch die knapp 1.000 Augenzeugen, darunter 40 VfL-Fans, zwar immer noch beachtlich, jedoch kein Vergleich zu der einstigen grün-weißen Wand auf der großen Stehtribüne unter der Anzeigetafel. Das war mal höllisch stimmungsvoll und beeindruckend.
FC Sachsen Leipzig: Richter - Kuckelt, Werner, Felke, Kittler - Shubitidze, Schmidt, Heinze, Schößler - Seitz (82. Dennhardt), von der Weth
VfL Halle 96: Hartleib - Sund, Karau, Barabasch, Huth - Stein, Reich, Baez Ayala (77. Ströhl), Quidzinski (90. Selle), Neigenfink - Braun (71. Wittke)
Rote Karte: Schmidt (90./FCS/grobes Foul
Zuschauer: 977
Tore: 0:1 Neigenfink (20.), 1:1 Heinze (25.), 1:2 Neigenfink (61.)
Andreas Jahnecke
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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