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  • FC Stahl Brandenburg, 15. Juni 2008

     

    Erstes Relegationsspiel endet Unentschieden


    Von:  Stephan R.T.

    Der FC Stahl Brandenburg hat im Relegations-Hinspiel um den Brandenburgliga-Aufstieg ein 2:2-Unentschieden gegen den EFC Stahl erreicht. Die 353 Zuschauer erlebten dabei ein gutklassiges Duell auf Augenhöhe, das zwei vollkommen unterschiedliche Halbzeiten sah und am Ende unglücklich für die Brandenburger, aber mit einem leistungsgerechten Ergebnis, endete.

    Eine halbe Stunde lang war der FC Stahl drückend überlegen. Die Brandenburger gingen körperlich robust (aber meist fair) zu Werke, agierten spielerisch stark und äußerst druckvoll und kauften dem Gegner dadurch den Schneid ab. Zwar hatte der EFC durch einen von Böhm gut parierten Fernschuss die erste Möglichkeit (11.), doch schon quasi im Gegenzug fiel die Brandenburger Führung. Kahls Freistoß aus zwanzig Metern war derart platziert geschossen, dass der unsichere EFC-Keeper keine Chance mehr hatte, den Ball zu erreichen – 1:0 (13.). Wenige Minuten später wurde erst Kahl abgegrätscht, Tarnows Versuch mündete in einem leider zu harmlosen Heber (17.). Dann das 2:0. Tarnow spielte unter großer Bedrängnis einen tollen Pass auf den in der Mitte freistehenden Schumacher. Dieser schoss nicht besonders platziert, aber sein Versuch ließ der EFC-Keeper – durch die Hosenträger – passieren (26.). Diese deutliche Führung hätte dem FC Stahl eigentlich Sicherheit geben sollen, tat es aber nicht. Denn fortan wurde die bisherige Hoheit im Mittelfeld aufgegeben, so dass der Gast besser ins Spiel kam. Hilgers Großchance konnte Böhm aber sehr gut parieren (29.), kurz darauf köpfte Tarnow auf der Gegenseite nach Hoffmann-Vorarbeit klar drüber (32.). Nach einer schönen Kombination über Schimpf und Schumacher schoss Leimbach von der Strafraumgrenze, sein Versuch stellte aber für den Gästekeeper kein Problem dar (33.). Der Rest der ersten Spielhälfte gehörte eindeutig dem Gast, doch nur noch der brandgefährliche Hilgers (40.) kam zu einer Chance, die Böhm aber erneut souverän abwehren konnte. Ein Freistoß von Bauer und ein anschließender Leimbach-Fernschuss beendeten die erste Halbzeit, die Stahl als verdienten Sieger sah, wenngleich ein ‚Hütte’-Treffer schon jetzt dem Spielverlauf entsprochen hätte.

    Das erste Tor für den EFC fiel dann in der 58. Minute. Schumacher hatte EFC-Stürmer Raddatz im gegnerischen Strafraum abgegrätscht und sowohl Ball, als auch den Gegner getroffen. Schon die Entscheidung, Foulelfmeter zu pfeifen, war grenzwertig. Die gelbe Karte für den Zweikampf auch. Als Schumacher daraufhin nachfragte, bekam er noch eine zweite Verwarnung direkt hinterher und somit Gelb-Rot. Die Situation war symptomatisch für die schwache und oftmals konzeptlose Spielleitung des Schiedsrichters Bärtich, der, ebenso wie sein Assistent Tochtenhagen, keinerlei Fingerspitzengefühl zeigte. Die Chance des Elfmeters ließ sich Keipke nicht entgehen – 2:1. Spätestens jetzt kippte das Spiel endgültig. Stahl war nun um neue Ordnung bemüht, der Gast machte das Spiel. Die Brandenburger waren nur noch durch vereinzelte Konter gefährlich. Eine weitere zumindest streitbare Schirientscheidung gab es in der 70. Minute, als ein Eisenhüttenstädter Abwehrspieler den Ball im Strafraum mit der Hand spielte. Zwar hatte er den Arm am Körper, aber dieser bewegte sich eindeutig in Richtung Ball. Doch diesmal blieb der Elfmeterpfiff aus. In den folgenden Minuten hatte der EFC dann gleich drei gute Möglichkeiten (73., 75., 78.), die der FC Stahl aber mit einem guten Böhm und auch einer Portion Glück überstand. Zehn Minuten vor dem Spielende dann die einzige Stahl-Großchance nach dem Seitenwechsel. Kahl hatte sich rechts schön durchgesetzt, sein Schuss aus spitzem Winkel ging aber hauchdünn links vorbei. Danach übernahm der Gast wieder die Initiative, doch mit Geschick und zwei taktischen Wechseln schien Stahl auch die letzten Minuten zu überstehen. Aber auch als die reguläre Spielzeit vorüber war, versuchten die Schwarz-Weißen noch alles. Eine Art Seitfallzieher verfehlte nur um zehn Zentimeter das Tor (90.+1), bevor mit der letzten Möglichkeit des Spiels der Ausgleich fiel. Nachdem der Angriff eigentlich schon abgewehrt war, kam der EFC noch einmal an den Ball. Walter schoss von rechts aus sehr spitzem Winkel hart auf das Tor. Stahl-Schlussmann Böhm fälschte diesen unglücklich ins eigene Tor ab (90.+2). Wenige Sekunden später war die Begegnung beendet.

    Insgesamt war das 2:2 ein gerechtes Ergebnis. Nach einer starken halben Stunde tat Stahl zu wenig fürs Spiel, ließ dem Gegner zuviel Platz und wurde dadurch zwangsläufig mit den Gegentoren bestraft. Wie das Spiel ohne den zweifelhaften Elfmeter und mit elf Spielern auf dem Platz weitergegangen wäre, ist rein spekulativ. Fakt ist jedoch, dass Schiri Bärtich nicht ganz schuldlos am Ergebnis ist. Die Chancen für das Rückspiel sind nun vollkommen offen, mit leichtem Vorteil für den EFC natürlich. Doch Aufgeben gilt im Lager des FC Stahl nicht. Denn auch die eigenen Stärken wurden gestern sichtbar. Jene gilt es, am kommenden Samstag über 90 Minuten abzurufen. Enttäuschend war, neben dem Spielverlauf ab der 30. Minute, auch die gestrige Zuschauerzahl. Mit 353 Besuchern weilten deutlich weniger Leute im Stadion, als ansonsten im Rückrundenschnitt (425). Das schlechte Wetter (bis 18 Uhr regnete es den ganzen Nachmittag) und die zeitgleiche EM-Übertragung mögen sicherlich Gründe gewesen sein. Jedoch ist es schade, dass sich die Brandenburger Fußballfreunde nicht für ein Spiel dieser Konstellation begeistern ließen.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm - Bauer, Wilhelm (ab 62. Koch), Sommerlatte - Schumacher (57. GR), Schimpf (G), Nachtigall (ab 90. Buczilowski), Leimbach, Hoffmann - Tarnow (G, ab 88. Tiller), Kahl

    Zuschauer: 353 (13 Gästefans)
    Tore: 1:0 Kahl (13.), 2:0 Schumacher (26.), 2:1 Keipke (58./Foulelfmeter), 2:2 Walter (90.+2)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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