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  • Füchse Berlin Reinickendorf, 03. April 2008

     

    Füchse machen prima Partie - TeBe trotzdem weiter


    Von:  Stephan R.T.

    Im beschaulichen Reinickendorfer Freiheitsweg war zum Pokal-Halbfinale der Reinickendorfer Füchse gegen die Kicker von Tennis Borussia die Armada der Fahrzeuge mit dem Treasure-Logo geparkt. Jenem Logo, das auch die Brust von Tennis Borussia schmückt und damit nicht die des BFC Dynamo. Dort war man nämlich mit einer höchst attraktiven Sponsoring-Offerte irgendwie abgeblitzt.

    Und auch sonst war der BFC Dynamo irgendwie allgegenwärtig. Auf dem Platz stand in den Reihen der Veilchen vom Mommsenstadion eine Hand voll ehemaliger Dynamo-Spieler bis hin zur früheren BFC-Fan-Ikone Danny Kukulies. Das ist jener Spieler, von dem das Gerücht behauptet, seine TeBe-Mitspieler würden sammeln, um ihm die Entfernung eines BFC-Tattoos zu finanzieren...

    Auf den Rängen tummelten sich mit Volkmar Wanski und Mario Weinkauf zwei ehemalige BFC-Präsidenten, die heute beide TeBe verbunden sind. Die Photos bei den Füchsen machte die beim BFC Dynamo wegen ihrer kritischen Haltung geschasste Maja Wiens und die Stadionansagen kamen von einem ehemaligen Dynamo-Pressesprecher. Dass der Trainer der Reinickendorfer Füchse, Christian Backs, aus dem ehemaligen Meisterteam des BFC Dynamo stammt, ist dabei eine nette Abrundung...

    Auf dem Platz aber wollte die Hausfarbe Grün-Weiß erst einmal gut mitspielen und das machte man auch. Irgendwie kam das Team in lila-weiß nicht so richtig in Schwung und bei den heimischen Zuschauern unter den fast 500 Besuchern machte sich Hoffnung breit. TeBe-Trainer Johann Gajda beschied seinen Schützlingen in der Pressekonferenz nach Spielschluss ein bisserl mehr Ausgebufftheit und mit dieser Eigenschaft im Gepäck fiel in Spielminute 20 wie aus dem Nichts durch Sascha Schrödter die 0:1-Führung für den Regionalliga-Aspiranten aus Charlottenburg. Der übrigens am vergangenen Wochenende gegen den schon erwähnten BFC Dynamo mit 2:1 verloren hatte...

    War es der Wille auf Wiedergutmachung oder doch nur das Geschick des Klassenhöheren? Auf jeden Fall setzte sich Halil Savran in der 30. Minute höchst geschickt in Szene, während Füchse-Torhüter Selcuk Sahin noch mit den Abgesandten des Fußball-Gottes verhandelte ... leider vergeblich und so streckte sich Joan Oumari im Tor der Füchse schon hinter der ominösen Linie stehend hoffnungsvoll einem lang gezogenen Ball aufs Tor entgegen. Nach einem aufregenden Ping-Pong zwischen Kopf und Latte hob Linienrichter Alexander Molzahn (Kickers 1900) pflichtgemäß sein Fähnchen. Es stand 0:2 und TeBe durfte sich glücklich schätzen.

    Die grün-weißen Hausherren wirkten kurzfristig etwas konsterniert, schien sich doch ein Debakel anzudeuten. Doch das Team von Christian Backs sammelte sich wieder. Pünktlich zum Halbzeitpfiff haute Engin Okatan einen Abpraller außerhalb des Strafraums unhaltbar für den ehemaligen BAK-Spieler Manuel Greil im Kasten von TeBe zum psychologisch immer so wichtigen 1:2 ins Netz.

    Die auch bei diesem Spiel wieder zahlreich anwesenden BAK-Fans wird es mit Trauer erfüllt haben, hätten sie ihren bei TeBe ziemlich erfolgreichen Ex-Torhüter doch gerne wieder zurück. Nach einem leidvollen Intermezzo mit dem damaligen BAK-Sportdirektor Kadir Özdogan, der auch anwesend war, geht es derzeit beim aktuellen Haus-Team im Poststadion nur noch bergab! Was vielleicht die Chancen von TeBe hebt, sich mit seinem Aufsehen erregenden Konzept im Poststadion wieder anzusiedeln...

    In der Halbzeitpause strömten die Einen an die ‚Fuchstränke’ und stärkten sich mit rustikalem Grillgut. Das mit gutem Schultheiß am extra aufgebauten Bierpilz angefeuchtet wurde. Die Anderen fand man im vom Restaurant Igel, dem Catering- und Messeservice von Andy Ney, dem Weinhaus Ziesemer und auch noch einmal Schultheiß bestens ausgestatteten VIP-Zelt. Es wurde parliert, gewettet, diskutiert und pünktlich zum Anpfiff zur zweiten Halbzeit durch Schiri Robert Wessel (Stern Britz) standen fast alle wieder im eigentlich durchgehenden Regen. Es war ein Schiet-Wetter!

    Was aber einige Fans des in Berlin derzeit nicht so erfolgreichen Bundesligisten in Blau und Weiß nicht davon abhielt, mal ein paar saudumme Sprüche abzulassen oder auch den Inhalt ihrer Bierbecher mit dem vom Himmel fallenden Wasser zu mischen. Bedauerlicherweise wurden ein paar der absolut liebevollen TeBe-Fans in Mitleidenschaft gezogen und die auch anwesenden Gäste in Grün griffen dezent ein. Mindestens ein festgestellter Rowdie hatte schon ein bundesweit gültiges Stadionverbot bis hinunter in die Niederungen des höheren Fußballsportes und wird jetzt sicherlich auch die Füchse meiden müssen.

    Auf dem Platz ging es etwas intensiver zur Sache. Die Füchse berannten das Tor von TeBe und dort wunderte man sich, welchen Elan das Team aus der Verbandsliga an den Tag legte. Kämpferisch waren die Reinickendorfer immer ein Stückchen aggressiver. Was insbesondere von den TeBe-Fans bis nach Spielende ausgiebig beklagt wurde, da man eher Ehrfurcht vor dem Favoriten aus der Oberliga erwartet hatte.

    Zeitweise lag der Ausgleich mehr als nur in der Luft, aber irgendwie fehlten immer wieder ein paar Zentimeter. Das Glück blieb auf Seiten jener, die heute ihren Schlachtruf ‚Lila-Weiße’ nicht verunstaltet zurück bekamen. Und kurzfristig gab es gegen Ende auch noch einmal ein Aufbäumen der Gajda-Truppe, doch das Füchse-Bollwerk hielt hinten stand. Da aber vorne auch nix mehr klappte, blieb es bei der eigentlich unglücklichen Niederlage. Nicht unbedingt hoch verdient für Tennis Borussia, aber das Ergebnis zählt nun mal.

    Hätten die Füchse gewonnen, gäbe es jetzt ein Pokal-Nachbarschaftsfinale gegen das Überraschungsteam des VfB Hermsdorf ... aber hätte, wenn, vielleicht bringt leider nichts und die Reinickendorfer Füchse konzentrieren sich jetzt auf das spannende Spiel um die Tabellenspitze in der Verbandsliga Berlin. Am kommenden Sonntag, 6. April, kommt um 14 Uhr der im Abstiegskampf steckende Verbandsliga-Dino Alemannia 90 Wacker an den Freiheitsweg. Auch diese Partie garantiert wieder aufregende Fußball-Kost!

    yhdk

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    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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