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  • 18. Juli 2006

     

    FC Stahl: Nächste Saison gegen Seelow, Teltow und Nauen


    Von:  Systema

    Seit der Saison 2002/03 steckte der FC Stahl Brandenburg im Tabellenkeller der Verbandsliga Brandenburg, konnte sich aber drei Jahre erfolgreich gegen den Abstieg stemmen. Im vierten Jahr sollte es nun jedoch nicht mehr reichen und so muss der Verein, der 1986/87 noch am UEFA-Cup teilnahm, in der kommenden Spielzeit in der sechsten Liga antreten. Zu den Veränderungen und der Zukunft des Vereins stellte sich Jörg Pochert, Pressesprecher des FC Stahl, unseren Fragen.

    Habt Ihr den Abstiegsschock bereits verdaut und wie geht Ihr im Verein damit um?

    Der Schock an sich hielt sich in Grenzen, denn der Abstieg war ja über Wochen abzusehen. Aber er ist verdaut. Warum soll man auch lange trauern? Die Sache ist nicht mehr zu korrigieren und nun gilt es, nach vorne zu schauen. Im Verein ist derzeit ein leichter Optimismus zu verspüren, einige Hoffnungen sind auch mit dem neuen Trainer Ingo Nachtigall verbunden. Die Fans freuen sich auf jeden Fall auf die neue Saison - und ob es nun nach Nauen oder Rüdersdorf anstatt nach Laubsdorf oder Burg im Spreewald geht, ist im Grunde egal. Zudem warten mit Rüdersdorf und besonders Sachsenhausen ja auch zwei richtig schöne Stadien, die es zu erkunden gilt.

    Wie wird sich die Zusammensetzung der Mannschaft verändern, welche Ab- und Zugänge gibt es bisher?

    Der schwerwiegendste Abgang dürfte Torwart Markus Jurzik sein, der zum MSV Neuruppin geht. Die weiteren Abgänge Kevin Daszenies, Markus Marx (beide BSC Süd 05) und Bert Cierpinski (SV Kloster Lehnin) sind ersetzbar. Daszenies beispielsweise ist zwar ein hervorragender Fußballer, blieb in der vergangenen Saison aber deutlich unter seinen Möglichkeiten.

    Den Abgang von Jurzik kann hoffentlich bald Stephan Krüger (Rückkehrer vom BSC Süd 05) vergessen machen, wenn er wieder in die Form kommt, die er vor seiner schweren Verletzung hatte. Ebenfalls vom Lokalrivalen kehrt Stürmer Jano Mebes zurück. Auch der dritte Neuzugang, Kevin Benkendorf, war schon einmal beim FC Stahl. Er spielte in der letzten Saison bei seinem Heimatverein SV Rogäsen und ist ein Mann, der jede Abwehr der Landesliga stabilisieren kann. Wieder im Kader ist Mittelfeldspieler Oliver Schulz, der nach langer Verletzung neu eingreifen will. Das einzige gänzlich neue Gesicht ist Felix Nachtigall. Der 19-Jährige spielte bisher beim SV Babelsberg 03, beim FC Hansa Rostock und zuletzt beim 1. FC Union Berlin, wo er zu Einsätzen in der A-Jugend-Bundesliga kam.

    Nicht zuletzt gab es einen Wechsel auf der Trainerbank. Eckart Märzke wird ersetzt durch Ingo Nachtigall, der schon in der DDR-Oberliga seine Töppen für Stahl schnürte. Co-Trainer ist weiterhin Uwe Schulz. Alles in allem kann man sagen, dass der befürchtete Aderlass ausblieb und der Kader nicht schwächer ist als in der Vorsaison. Und vielleicht schlagen wir ja noch mal zu, die Wechselfrist geht ja noch bis Ende August.

    Welche Zielsetzung gibt es für die Saison 2006/07?

    Eine feste Zielsetzung kann man noch nicht nennen, ohne ein Testspiel absolviert zu haben. Frag mich nach dem 5. Spieltag noch mal, dann sieht man, wo man in der Tabelle steht und kann sich auch ein erstes Urteil über die Konkurrenten erlauben. Am liebsten würde Stahl natürlich sofort wieder aufsteigen, aber das wird sehr, sehr schwer. Ich denke, dass es realistisch ist, sich mit diesem Kader unter den ersten Fünf der Tabelle zu behaupten und eine gute Rolle zu spielen. Außerdem hoffe ich persönlich endlich auf ein Überwintern im Landespokal. Allerdings treffen wir gleich in der ersten Runde auf den Verbandsligisten SV Altlüdersdorf, was die Sache nicht leichter macht.

    Langfristiges Ziel dürfte für einen Verein wie den FC Stahl Brandenburg sein, auf die überregionale Fußballbühne zurückzukehren. Wie lange glaubst Du, wird dies noch dauern?

    Von überregionalem Fußball spricht derzeit niemand. Kurzfristiges Ziel muss es sein, so schnell wie möglich wieder in der Verbandsliga zu spielen. Sollte man sich dort etablieren, könnte man bei einer kontinuierlich guten Entwicklung langfristig die Oberliga ins Visier fassen. Aber das wird in einer Stadt wie Brandenburg, die alles andere als fußballfreundlich ist, sehr schwer zu realisieren sein. Alles andere ist Träumerei. Und um den zweiten Teil der Frage zu beantworten: Ich persönlich glaube, dass meine Generation unter den gegebenen Umständen keinen überregionalen Fußball am Quenz mehr erleben wird. Allerdings lasse ich mich auch gern eines Besseren belehren.

    In den letzten zwei Jahren gab es einen wirtschaftlichen Aufwärtstrend, so konnten viele neue Sponsoren gewonnen werden, ist diese Entwicklung nun in Gefahr?

    Da bin ich natürlich nicht der optimale Ansprechpartner, aber soweit ich das beurteilen kann, nein. Stahl scheint für Sponsoren durch den Abstieg nicht unattraktiver geworden zu sein, selbst wenn dieser für die Entwicklung alles andere als förderlich war. Letztlich ist so ein Abstieg immer mit Einbußen und damit einhergehenden Einsparungen verbunden, seien sie auch noch so unscheinbar. Bei uns gibt es z.B. Überlegungen, ob es auch in der Landesliga noch ein 12seitiges farbiges Programmheft sein muss oder ob die Mannschaft zu jedem Auswärtsspiel mit einem großen Reisebus anreist. Alles in allem erscheint mir die finanzielle Lage des FC Stahl durch den Abstieg bisher nicht angespannter als vorher.

    Wie geht es mit der Stadionsanierung weiter?

    Der Umbau der Anzeigetafel geht langsam, aber stetig voran. Wenn alles klappt, wird sie irgendwann in der Hinrunde wieder in Betrieb genommen. Die Flutlichtanlage ist wieder einsatzfähig, der Sozialtrakt wurde im Frühjahr für über 100.000 Euro komplett saniert und im Sommer neuer Rasen verlegt. Weitere Baumaßnahmen sind meines Wissens nicht geplant, die Toiletten und die Beschallungsanlage aber noch verbesserungswürdig. Hier ist der FC Stahl aber immer auf die Zustimmung und Hilfe der Stadt, die Eigentümer des Stadions ist, angewiesen. Da es nach langen Jahren aber endlich einen neuen Imbiss im Stadion gibt, sind die Fans derzeit fast wunschlos glücklich.

    Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück in der neuen Saison.

    Geschrieben von:  Systema

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