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  • 17. März 2007

     

    FC Stahl: Taube erlöst Fans in der Nachspielzeit


    Von:  Systema

    Die Mannschaft des FC Stahl Brandenburg kehrte mit einem 2:1-Sieg aus Hennigsdorf zurück. Dabei zeigten die Brandenburger über weite Strecken ihr Potential nicht, gewannen am Ende aber aufgrund der besseren Konzentration und Willenskraft, der größeren Kraftreserven und auch einer gehörigen Portion Glück nicht unverdient. Besonders in der ersten Spielhälfte konnten die ca. 30 mitgereisten Fans mit dem Spiel ihrer Lieblinge nicht zufrieden sein.

    Zwar setzte Stahl erste zaghafte Akzente nach vorne (Kahl 3. Minute) und bemühte sich um Übergewicht im Mittelfeld, konnte das Spiel aber nicht an sich reißen. So wurden die Hennigsdorfer nach 16 Minuten erstmals gefährlich, als Stahl-Keeper Goldmann, der für den kurzfristig beruflich verhinderten Krüger einsprang, an einer Flanke vorbeisegelte, und erst Schumacher klären konnte. In seinem zweiten Saisonspiel zeigte Goldmann aber ansonsten eine gute Leistung und blieb im weiteren Spielverlauf fehlerfrei. Nach einem Freistoß von Kahl (18.), der knapp über die Latte ging, gab es einen viertelstündigen Leerlauf im Spiel, der durch die bis dato größte Chance beendet wurde. Stahls Abwehr nahm sich eine kollektive Auszeit und war komplett einen Meter vom jeweiligen Gegenspieler entfernt, so dass Dietrich von halbrechts zum Abschluss kam und das Tor nur knapp verfehlte. Im Gegenzug prüfte Kahl dann den Hennigsdorfer Torwart Bobermin, der zur Ecke klären konnte. Zwei Minuten später hielt Bobermin nach einem Nachtigall-Schuss erneut souverän. Die letzte Chance der ersten Spielhälfte hatten wieder die Gastgeber. Sie kamen nach einem Eckball aus Nahdistanz zum Kopfball, den Goldmann aber prächtig parieren konnte.

    In der zweiten Spielhälfte änderte sich das Spielgeschehen lange Zeit nicht, jedoch wirkten die Brandenburger nun entschlossener und austrainierter, was sich nach einer Stunde auch zunehmend in den Kräfteverhältnissen auf dem Platz widerspiegelte. Einen Nachtigall-Freistoß konnte Bobermin nur abprallen lassen, allerdings stand kein Stahl-Stürmer zum Einschuss bereit. Die Führung auf dem Fuß hatten auch Nachtigall und Kahl in der 61. Minute, doch beide waren im Abschluss zu überhastet, ebenso wie Mebes Sekunden später. Drei Minuten später dann übersah Kahl den freistehenden Fabricio. Hennigsdorf war in dieser Phase des Spiels nur zweimal gefährlich, doch Goldmann war beide male sicher auf dem Posten. Eine schöne Kopfball-Chance hatte nach 67 Minuten Leimbach, der nach einem Kräuter-Freistoß von der Mittellinie nur knapp am Tor vorbei köpfte. Das Spiel hatte nun Fahrt aufgenommen, sehenswerte Szenen gab es jetzt im Minutentakt. Nach einem Konter hatten die Hennigsdorfer die bisher gefährlichste Tormöglichkeit des Spiels, als M. Schülzke nach tollem Dietrich-Zuspiel aus abseitsverdächtiger Position zum Heber ansetzte, Goldmann seine Hand aber noch irgendwie an den Ball bekam und zur Ecke klären konnte. Ein Tor war nur eine Frage der Zeit, und es fiel auf der richtigen Seite. Nach 80 Minuten nahm sich Steffen Kräuter in der gegnerischen Hälfte den Ball, und setzte mangels freistehender Mitspieler zu einem tollen Solo bis vor den gegnerischen Strafraum an. Als alles auf ein Abspiel wartete, ließ der Brandenburger Abwehrspieler mit einem schönen Haken noch zwei Gegenspieler aussteigen, und vollendete dann souverän zur vielumjubelten Führung. Diese hielt allerdings nur zweieinhalb Minuten. Stahls Abwehrspieler standen abermals nicht nahe genug an ihren Gegenspielern, so dass der zentral fünf Meter vor dem Tor freistehende Berndt von König angespielt werden konnte. Die Stahl-Kicker warteten auf einen Abseitspfiff, doch dieser blieb aus, nicht so jedoch der Torerfolg für den FC 98. Wer nun einen Knacks im Spiel des FC Stahl erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Brandenburger spielten nun noch engagierter nach vorn und wollten sich nicht mit dem Unentschieden zufrieden geben. Fast wieder die Führung im Gegenzug, doch der eingewechselte Taube köpfte klar über das Tor, anstatt sich einfach nur zu ducken und den Ball ins Gehäuse passieren zu lassen. Die Hennigsdorfer hatten dem starken Brandenburger Spiel nun nichts mehr entgegenzusetzen, waren kräftemäßig am Ende und fielen in einem lange sehr fairen Spiel nun vermehrt durch Fouls auf. Eine scheinbar letzte Stahl-Chance gab es nach einem Nachtigall-Freistoß, doch Tiller kam nicht mehr richtig an den Ball. So schien das Spiel mit 1:1 zu Ende zu gehen, Schieri Bittner zeigte noch zwei Minuten Nachspielzeit an, und als diese vorbei waren, wartete jeder Zuschauer nur noch auf den Abpfiff. Nicht so jedoch die Spieler des FC Stahl, die bis zuletzt konzentriert weiterspielten und ihre Chance suchten. Bereits die 94. Minute war angebrochen, als ein letzter Angriff auf das FC 98-Tor rollte. In diesem kam Kahl an den Ball, der diesen sehr schön auf Taube spielte, und das nicht mehr für möglich gehaltene geschah: Der Jungstürmer erzielte sein erstes Landesligator und sorgte Sekunden vor dem Spielende für die Entscheidung.

    Groß, nahezu überschäumend war der Jubel nach dem Spiel. Spieler, Verantwortliche und Fans lagen sich noch Minuten nach dem Abpfiff gegenseitig in den Armen. „Diesen Sieg hat die junge Mannschaft gebraucht, und er gibt uns weiteres Selbstvertrauen für die nächsten Spiele“, so Trainer Nachtigall nach dem Spiel. Gleichzeitig bemerkte er aber auch: „Es gibt noch sehr viel zu tun.“ In der Tat, denn gestern fand die Mannschaft lange nicht zu ihrer Linie. Gegen eine Mannschaft, die spielerisch über weniger Mittel verfügt wie der FC Stahl, konnte gestern lange keine Überlegenheit erzielt werden. Stahl hatte zwar über 90 Minuten mehr Chancen als der FC 98, die Hennigsdorfer aber über 70 Minuten die weitaus gefährlicheren Möglichkeiten. Über ein Unentschieden hätte sich Stahl nicht beschweren dürfen. Aufgrund des oft zitierten „längeren Atems“ und der Konzentration bis in die letzten Sekunden geht der glückliche Sieg am Ende aber in Ordnung. In besonderer Erinnerung wird dieses Wochenende dem Siegtorschützen Stefan Taube bleiben. Denn nicht nur in Hennigsdorf traf er. Beim 3:0-Sieg der A-Junioren in Falkensee/Finkenkrug gelang dem Stahl-Stürmer sogar ein Doppelpack.

    FC Stahl Brandenburg spielte mit: Goldmann – Bauer, Kräuter, Koch – Wilhelm (ab 76. Tiller), Schumacher (ab 52. Mebes), Nachtigall (G), Leimbach, Schimpf – Kahl, Fabricio (ab 73. Taube)

    Zuschauer: 150, darunter 28 Brandenburger Fans
    Torfolge: 0:1 Kräuter (80.), 1:1 Berndt (83.), 1:2 Taube (90.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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