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  • 28. April 2007

     

    FC Stahl: Tolle Serie von starken Rüdersdorfern beendet


    Von:  Systema

    Am Ende war der Sieg der Rüdersdorfer zwar glücklich, über neunzig Minuten gesehen aber alles andere als unverdient. Nach Abpfiff stand mit einem 1:2 die erste Stahl-Pflichtspielniederlage seit mehr als fünf Monaten fest. Dabei begann die Nachtigall-Elf wie die Feuerwehr und hatte schon nach zwanzig Sekunden die erste Torchance, doch die Kahl-Eingabe zu Mebes verglückte vollends. Gleich in den ersten Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und auch die Rüdersdorfer deuteten ihre Gefährlichkeit schon früh an.

    Eine schnelle Großchance hatte dann Felix Nachtigall. Doch alleine auf das gegnerische Tor zulaufend, pfiff ihn der alles in allem gute Schieri Heinze an der Strafraumgrenze zurück, anstatt die Vorteilssituation laufen zu lassen. Anschließend eroberten sich die Märkisch-Oderländer mehr Spielanteile und Chancen, und hatten die Partie nach einer Viertelstunde voll im Griff. Das 0:1 nach gut zwanzig Minuten war deshalb nur folgerichtig. Ein Freistoß ging unverständlicherweise durch die Stahl-Mauer und an den Innenpfosten, den Abpraller konnte Seruga in artistischer Manier zur Gästeführung verwerten. In dieser Phase des Spiels konnte den Fans um die Brandenburger angst und bange werden, zu klar schien die Überlegenheit des punktgleichen Tabellendritten.

    Doch nach einer halben Stunde befreite sich die Stahl-Elf wieder, und lieferte dem Gegner fortan einen guten Kampf. Leider war die Fehlerquote bei den Blau-Weißen zu hoch, so dass gute Ansätze zu selten zu Chancen genutzt werden konnten. Einzig Kahl zwang den Gästetorwart nach knapp vierzig Minuten zu einer, seiner ersten nennenswerten, Parade. Durch einen Fehler im Mittelfeld kam der Gegner unmittelbar vor der Pause noch zu einer weiteren Großchance. Doch Krüger, der schon einige male in höchster Not gerettet hatte, parierte den Seruga-Schuss bravourös. Wie so oft standen die Stahl-Abwehrspieler in dieser Szene zu weit von ihren Gegenspielern entfernt. Auf der Gegenseite kam Leimbach noch nach einem Kräuter-Freistoß zum Kopfball, verfehlte das Tor aber klar.

    Durch ein lautes Pausen-Donnerwetter geweckt, betrat die Elf vom Quenz wie verwandelt den Platz. Tarnow, der für Sommerlatte ins Spiel kam und die Offensiv-Bemühungen verstärken sollte, sorgte sofort für frischen Wind. Stahl kam sofort zu Chancen, und nach vier gespielten Minuten auch zum Ausgleich. Tarnow hatte eine Flanke mustergültig auf Schimpf geschlagen, der sich halbrechts schön von seinem Gegenspieler löste und überlegen einköpfte. Plötzlich hatten die Brandenburger das Spiel absolut im Griff, und der MSV wankte. Einschussmöglichkeiten boten sich nun fast im Minutentakt, doch weder Schimpf (2x), noch Leimbach (per Brust) oder Bauer (per Fernschuss) konnten die Möglichkeiten verwerten. Die Rüdersdorfer, denen die Partie plötzlich vollends entglitten war, machten in dieser Phase nur durch rüderes Spiel auf sich aufmerksam und kassierten einige Verwarnungen. Vitalis Schulz sogar deren zwei, so dass die Brandenburger in der letzten halben Stunde in Überzahl agieren konnten.

    Doch wie so oft im Fußball setzten sich auch heute bei der in Unterzahl spielenden Mannschaft noch mal alle Kräfte frei, und aus dem Nichts erzielten die Gäste wieder die Führung. Nach einem tollen Konter, erneut stimmte die Zuordnung in der Stahl-Abwehr nicht, machte Seruga das 1:2. Nach einem schönen Pass traf der beste Mann auf dem Platz mit einem Sonntagsschuss unhaltbar ins linke obere Eck. Stahl zeigte sich nur kurz geschockt und bemühte sich sofort um Ergebniskosmetik. Der Sekunden vorher eingewechselte Gühne wurde von Kahl schön bedient und konnte den Rüdersdorfer Schlussmann tunneln, der im Nachfassen aber noch eine Hand an den Ball bekam. Zwei Minuten später scheiterten erst Janke, dann Kahl aus verheißungsvoller Position. In der 78. Minute dann eine brenzlige Szene, als Tarnow im Strafraum zu Fall kam. Doch Schieri Heinze ließ weiterspielen und lag damit wohl richtig. Stahl bemühte sich auch im Anschluss weiter um Chancen. Aber mehr als zwei Fernschüsse durch Bauer kamen nicht mehr heraus. Die Rüdersdorfer spielten die Zeit geschickt runter, natürlich auch mit manch (legaler) Spielverzögerung, und wären in der Nachspielzeit fast noch zum dritten Tor gekommen. Doch nach einem Solo war der Abschluss des MSV-Stürmers zu kraftlos, so dass Krüger im Nachfassen hielt. Wenige Sekunden später war die Niederlage besiegelt.

    Fazit: Durch die engagierte Leistung in der zweiten Halbzeit wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Insgesamt waren die körperlich überlegenen Rüdersdorfer aber einen Tick abgebrühter, und damit wohl auch besser. Durch die Niederlage fällt der FC Stahl auf Rang drei zurück. Am kommenden Wochenende steht mit Fortuna Babelsberg ein weiterer schwerer Gegner auf dem Spielplan. Nach drei Niederlagen in Folge haben sich die Fortunen zuletzt wieder gefangen. Nachdem gegen Rüdersdorf und Kuckuck noch knapp verloren wurde, gelang gestern mit einem 5:1 in Velten endgültig der Befreiungsschlag. Die Stahl-Mannschaft muss hier bestehen, wenn sie Platz zwei nicht aus den Augen verlieren will. Das Spiel findet am kommenden Samstag um 15 Uhr auf dem Potsdamer Stern-Sportplatz statt.

    Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Krüger – Bauer, Janke, Kräuter, Sommerlatte (ab 46. Tarnow) – Wilhelm, Nachtigall (G), Leimbach (G), Schimpf – Mebes (ab 70. Gühne), Kahl

    Zuschauer: 240 (ca. fünf Rüdersdorfer Fans)
    Tore: 0:1 Seruga (22.), 1:1 Schimpf (49.), 1:2 Seruga (68.)

    Jörg Pochert

    Geschrieben von:  Systema

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