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  • 12. Juni 2005

     

    FSV 63 Luckenwalde: Auch nächste Saison in der Verbandsliga


    Von:  Systema

    Dramatischer hätte niemand dieses letzte Spiel der Saison 2004 / 05, bei dem es um den FSV 63 nicht nur um den Abstieg sondern um noch viel mehr ging, inszenieren können. 500 Fußballanhänger hatten die Aufrufe in der Presse im Laufe der Woche erhört und waren bereit ihr Luckenwalder Team anzufeuern. In den 90 Minuten mussten sie allerdings ein wahres Wechselbad der Gefühle durchschreiten.

    Die Gastgeber konnten den Druck, der auf Grund der Konstellation, unbedingt siegen zu müssen, eigentlich erst ablegen, als nach dem 0:2 Rene Neumanns in der 69. Minute eigentlich niemand mehr einen Pfifferling auf sie setzte. Schon früh war zu erkennen, dass die Luckenwalder mit den lauffreudigen Gubener Offensivspielern ihre liebe Mühe und Not hatten. Die erste große Torchance hatten dann aber doch die Andrich-Schützlinge. Sebastian Krenz eröffnete dabei in seiner besten Szene mit einem Dribbling aus der eigenen Hälfte einen FSV-Angriff. Nach seinem präzisen Pass tauchte Francisco Lima frei vor Gubens Keeper Silvio Schade, der Feldspieler musste seine verletzten Torleute vertreten, auf, jagte das Leder aber haarscharf am linken Dreiangel vorbei (17.).

    Bereits im Gegenzug erwischten die Gubener bei einer schnellen Freistoßausführung die FSV-Deckung im kollektiven Tiefschlaf. Niemand fühlte sich für den an der Strafraumgrenze lauernden Specht verantwortlich. Mit platziertem, sattem Schuß ließ er Mohamed Bouzir im FSV-Tor keine Abwehrchance. In der folgenden Zeit fiel es den Luckenwaldern schwer, wieder in`s Spiel zurückzufinden. Chancen blieben rar, hätten aber durchaus bei mehr Abgeklärtheit und etwas Glück zum Ausgleich führen können. So bediente Francisco Lima in der 26. Minute den aus dem Rückraum heraneilenden Michael Braune. Doch dessen Schuss wurde vor der Torlinie aufgehalten. Der anschließende Nachschuss wurde per Kopf zur Ecke gelenkt. In der 30. Minute hatte erneut Lima den Ausgleich auf dem Fuß. Nach Zuspiel durch Tilo Lindner strich sein Schuss erneut haarscharf am linken Dreiangel vorbei. Allerdings hatten die Luckenwalder auch Glück, daß sie in der 40. Minute nach einem der stets gefährlichen Gubener Konter nicht noch weiter in`s Hintertreffen geraten sind. Schlussmann Mohamed Bouzir bekam noch die Hand an einen Schuss aus Nahdistanz. Mit dem Glück im Bunde konnte er das Leder, nachdem es vom Pfosten zurück in das Spiel sprang, aufnehmen.

    In der Halbzeitpause war man sich einig, wenn den Gastgebern nicht bald der Ausgleich gelingen sollte, würden sich die Chancen auf den Klassenerhalt gegen Null bewegen. Einigen waren auch die Halbzeitresultate aus den anderen Stadien bekannt. Das torlose Remis in Brandenburg bedeutete zu diesem Zeitpunkt, dass unbedingt ein Sieg hermusste.

    Die Chance zum Ausgleich hatte Tilo Lindner gleich nach dem Seitenwechsel. Leider erreichte er nicht die präzise Flanke Limas. Als dann aber Rene Neumann nach einem schulmäßig vorgetragenen Konter in der 65. Minute mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze das 0:2 erzielte, herrschte Totenstille im Stadion. Für eigentlich alle war die Vorentscheidung gefallen. Wie aus dem Nichts fasste sich aber Francisco Lima in der 69. Minute von der Strafraumgrenze ein Herz. Sein satter Schuss schlug unter der Torlatte ein. Plötzlich kam wieder Hoffnung auf. Die Luckenwalder setzten jetzt alles auf eine Karte. Fernando dos Santos gab seinen Liberoposten auf und schuf mit einigen Kopfballablagen im Angriffszentrum durchaus auch für Gefahr.

    Mittlerweile war aus Brandenburg bekannt, dass Stahl 1:0 führte und somit wieder ein Unentschieden reichen könnte. In der verbleibenden Zeit fand ein regelrechtes Anrennen und Scheibenschießen auf das Gubener Tor statt. Die Luckenwalder hatten durch diese Alles-oder-Nichts-Situation offensichtlich die zweite Luft bekommen. Die Gäste hingegen schienen stehend K.O., hätten aber mit einem Konter jeder Zeit die endgültige Entscheidung gegen den FSV 63 herbeiführen können. Es dauerte sage und schreibe bis zur 89. Minute, bis Andre Lorenz mit seinem Kopfball in die lange Ecke das erlösende 2:2 besorgte. Obwohl die elf Spieler auf dem Rasen keine Kenntnis von den anderen Spielständen hatten, ahnten sie wohl doch, dass es reichen könnte. Der Jubel auf dem Platz und auf den Rängen kannte keine Grenzen.

    Dem setzte Fernando dos Santos in der Nachspielzeit, nachdem ihm kurz zuvor bereits ein Treffer wegen Abseitsstellung aberkannt wurde, noch die Krone auf. Nach weiter Flanke vom linken Flügel stand dos Santos am langen Pfosten goldrichtig und nickte zum 3:2 ein. Wie schon vor drei Jahren, als der FSV 63 am 8. Juni 2002 gegen Neustadt ebenfalls noch drei Punkte brauchte, haben die Luckenwalder mit einem 3:2-Sieg am letzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert.

    Der FSV stand während der gesamten Saison nur an drei Spieltagen nicht auf einem Abstiegsplatz, am 25., am 26. und eben am 30. Spieltag. Und das ist letztendlich entscheidend. Ausgelassen konnte danach der gelungene Saisonabschluss gefeiert werden. Doch bei einigen gingen die Gedanken schon in die Zukunft. Der Start in die neue Saison wird um keinen Deut leichter als die in die letzte, eine für den FSV 63 gerade noch einmal erfolgreich verlaufene.

    FSV 63 spielte mit: M.Bouzir, N.Drehmel, F.dos Santos, M.Braune, S.Gericke (ab 77. K.Hanke), D.Seidel, M.Hoxha, M.Lorenz, S.Krenz (ab 62.A.Lorenz), T.Lindner (ab 88. M.Mlynikowski), F.Lima

    Fred Krüger

    Geschrieben von:  Systema

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