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  • FSV Rot-Weiß Prenzlau, 13. September 2009

    FSV Rot-Weiß holt in letzter Minute ersten „Dreier


    Von:  Balljunge

    [Prenzlau, gh.] Die ersten Zuschauer waren schon auf dem Weg zum Stadiontor, zu wütend erlebten sie das insgesamt höchst mäßige Uckermark-Duell zwischen dem FSV Rot-Weiß und Aufsteiger SV 90 aus Pinnow, bevor Prenzlaus souveräner Verteidiger, Sebastian Lau, mit dem letzten Angriff der Platzherren eine wunderschön getimte Hereingabe von Abwehrkollege Michael Kraft wütend per Kopf in die Gäste-Maschen drosch. Kaum jemand hatte damit noch gerechnet, umso lauter hallte der Jubel vom Platz und den Rängen selbst bis zum Stadiontor (90.). Die Gäste - immerhin als Tabellenführer angereist - standen von Anfang an sehr tief und lauerten auf ihre Chance. Anders der FSV: „Der Auftakt gelang besser, als ich erwartet habe - wir wollten von Anbeginn konsequent Forechecking spielen, das klappte zunächst sehr gut.", erklärte Prenzlaus Trainer Hans-Jürgen Persecke nach der Partie.



    Kapitän Stephan Bethke verpasste eine tolle Flanke von Jeromé Schulz von rechts nur knapp (9.), ehe er einen Pfosten-Knaller von Johannes Persecke mit der Hacke nicht richtig traf und Pinnows bester Mann, Keeper Reiner Kubik, noch knapp aufnehmen konnte (13.). Nach einer Viertelstunde einer der ganz wenigen Fehler vom FSV-Libero Enrico Bressel, der sich verrechnete, unter einem der vielen langen Bälle des SV hindurch sprang und so seinen Keeper, Maik Reichow, zu einer Glanztat am kurzen Pfosten zwang (15.). Dann aber dauerte es etwas, bevor erneut der äußerst fleißige FSV-Kapitän mit einer Hereingabe von rechts Johannes Persecke bediente, der per Kopf auf den langen Pfosten verlängerte, wo Prenzlaus Linker Läufer, Norman Gest, nur um Zentimeter das Leder direkt vor der Torlinie verfehlte (22.). „Da waren wir schon sehr nahe dran...", ärgerte sich der FSV-Trainer. Und es ging so weiter in der wohl stärksten Phase der Gastgeber, und immer wieder Bethke: schönes Solo gegen gleich drei SV-Verteidiger, letztlich musste Keeper Kubik all sein Können aufbieten um das Runde noch ums Eckige herum zu lenken (25.). Die Gäste brachten den Ball kaum noch aus der eigenen Hälfte - in der gleichen Minute noch einmal Stephan Bethke von links - diesmal knapp ins Außennetz - toller Einsatz eines Führungsspielers! Vom Tabellenführer war im ersten Durchgang wenig zu sehen, einzig die gefährlichen Eckbälle von rechts durch Rick Neßler brachten gelegentlich etwas Gefahr (10., 15., 44.) - und doch blieb es torlos zur Pause.
    „In der Kabine hatte ich wenig zu kritisieren, es war vergleichsweise ruhig. Wir haben ja früh die Regie übernommen und hatten bereits beste Möglichkeiten - vielleicht war das zu wenig.", zuckte Prenzlaus Coach mit den Schultern. Zum zweiten Durchgang brachte er mit Matthias Hein (31) einen erfahrenen Stürmer für den im ersten Durchgang sehr fleißigen aber etwas unglücklich agierenden Nikita Gerassimov (20). Trotz weiterer guter Gelegenheiten, u.a. durch Matthias Schindler (48.) und Jeromé Schulz (53.), verflachte das Match zusehends. Prenzlau rannte gegen ein Pinnower Abwehr-Bollwerk an, das enorm sicher stand und kaum Lücken bot. Dann zeigte der sehr souveräne Schiedsrichter David Wendt (Hermersdorf) sein Fingerspitzengefühl: nach bösem Foul durch Pinnows bereits gelb-verwarnten Christoph Nagel ermahnte er ihn lediglich eindringlich (68.) und ließ auch kurz darauf bei einem klaren Handspiel durch Pierré Hinze zu Gunsten des FSV den Vorteil gelten, denn Johannes Persecke setzte sich trotzdem durch, scheiterte dann aber kläglich an den weit ausgestreckten Fingern des SV-Schlussmanns Reiner Kubik. Erst in den Schlussminuten kam noch einmal Leben in die Partie. „Ich bin schon stolz auf meine Mannschaft, der Charakter stimmt und die Jungs haben sich diszipliniert an die taktischen Anweisungen gehalten.", ließ sich der Übungsleiter später zitieren.

    In der Tat - bis zur letzten Minute kämpften die Prenzlauer gegen den drohenden erneuten Punkteverlust. Johannes Persecke hatte eine dicke Chance am rechten Pfosten und auch der aufgerückte Libero Enrico Bressel versuchte es (86.). Als Schiedsrichter Wendt zwei Finger als Symbol der Nachspielzeit in die Luft streckte, waren regulär noch 24 Sekunden zu spielen - ob sich Prenzlaus Michael Kraft im Vorwärtsgang mit dem Ball am Fuß vom Bick auf die Anzeigetafel inspirieren ließ, blieb unklar, zumindest aber sorgte seine hervorragende Flanke auf den langen Pfosten für den alles entscheidenden Treffer durch Sebastian Lau (90.). In der Nachspielzeit köpfte Pierré Hintze noch knapp über den Querbalken, „den hätte ich aber gehabt...", sagte der fehlerfreie FSV-Keeper Maik Reichow danach. Ein Sieg mit Augenzwinkern, verdient, gerecht, aber mindestens ebenso glücklich! Für Trainer Hans-Jürgen Persecke zählt nicht nur der erste „Dreier" der Saison: „...wir haben zuletzt immer knapp gerade nicht gewonnen, heute sind wir endlich belohnt worden.", sagte er, „Jetzt müssen wir weiter kräftig arbeiten und den Schwung mitnehmen, um unser Selbstbewusstsein und das Vertrauen in unsere Fähigkeiten wieder zurückzugewinnen.". Zeit dafür hat sein Team bis zum Samstag, wenn der FSV beim nächsten Neuling der Liga in Lichterfelde antreten muss - oder darf?

    Geschrieben von:  Balljunge

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