SG Dynamo Dresden, 25. November 2007

 

Fans erarbeiten gemeinsame Fan-Charta

Viel wurde in den vergangenen Wochen bei der SG Dynamo Dresden diskutiert und dabei ging es nicht nur um die aus sportlicher Sicht durchwachsene Saison. Vielmehr kam es mal wieder zu Differenzen zwischen den aktiven Fans und der Vereinsführung, an dessen vorläufigen Höhepunkt die mutwillige Zerstörung der ‚Ultras Dynamo’-Fahne durch den Sicherheitsdienst im Rudolf-Harbig-Stadion stand. Am gestrigen Samstag trafen sich nun die Anhänger der Schwarz-Gelben, um im UFA-Palast über den zukünftigen Weg zu diskutieren. Zu dieser Veranstaltung wurde folgende Mitteilung verfasst:

Die Fangemeinschaft Dynamo nahm am Samstag, den 24. November 2007, an der Diskussionsrunde im UFA-Palast teil, die von den Ultras Dynamo unter dem Motto ‚Fans für den Verein - der Verein für die Fans - gemeinsam für Dynamo’ organisiert wurde. Die Zielstellungen dieser Veranstaltung waren die klare Definition von Forderungen seitens der Fans und das Festmachen von Regeln, die durch eine breite Anhängerschaft getragen werden. In einem ersten Entwurf wurden verschiedene Grundsätze erörtert und vorgestellt. Darin geht es u.a. um elementare Rechte der Fans im Zusammenhang mit der Mitnahme und Verwendung von Fan-Utensilien im Stadion sowie um das generelle zukünftige Miteinander innerhalb der schwarz-gelben Anhängerschaft.

Durch ein mehrheitlich positives Votum aller anwesenden Gäste bekam die Fangemeinschaft Dynamo als Interessenvertretung der Dynamo-Fans die Legitimation und den Auftrag, diesen Forderungskatalog in den nächsten Wochen weiter auszuarbeiten, zu ergänzen und mit der Geschäftsführung zu diskutieren. Unser Vorhaben ist es, dass bis zum Ende der Winterpause ein fest vereinbarter Katalog an gemeinsam definierten Regeln und Normen aufgestellt und als Fan-Charta verabschiedet werden kann. Dazu streben wir in den nächsten Wochen viele Gespräche und eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Fangruppen, den Fanclubs, dem Fanbeauftragten, dem Fanprojekt Dresden und auch der Geschäftsführung an, um unserer Rolle als Fan-Dachverband gerecht zu werden und das vielfältige Interessen-Spektrum der Dynamo-Fans zu berücksichtigen.

Wir sehen die Veranstaltung der Ultras Dynamo als Erfolg an und bewerten diesen Schritt als erstes Signal einer noch besseren Kommunikation unter den Anhängern verschiedener Fangruppen mit unterschiedlichen Vorstellungen einer dynamischen Fankultur. Die kurzfristige Absage der Geschäftsführung war im ersten Moment bedauerlich, hatte aber keine Auswirkungen auf den Verlauf der Diskussion. Wir wünschen uns für die Zukunft, dass diese gemeinsamen Gespräche dauerhaft innerhalb der großen Fangemeinde etabliert werden können. Wir stehen als Partner jederzeit gern für die Fortsetzung des Dialoges zur Verfügung.


Der gutgefüllte Saal im UFA-Palast. Foto: Thomas

„Die Fangemeinschaft Dynamo freut sich über die Legitimation der Dynamo-Anhänger zur Erarbeitung einer gemeinsamen Fan-Charta und wird sich diesem bedeutungsvollen Auftrag mit Engagement bis zum Abschluss der Winterpause mit der gebotenen Intensität widmen. Wir sehen darin eine gute Chance, das gegenseitig sehr belastete Verhältnis zwischen den aktiven Fans und der Geschäftsführung wieder auf gesunde Beine zu stellen. Normen und Maßnahmen, die nicht von oben diktiert, sondern gemeinsam verabschiedet werden, haben aus unserer Sicht eine viel größere und bessere Wirkungskraft nach innen (Verein) wie auch nach außen (Öffentlichkeit). Wir fordern deshalb klare und positive Signale der Vereinsgremien und die breite Unterstützung der Anhängerschaft ein, um das Vorhaben einer Fan-Charta erfolgreich umzusetzen“, so Florian Schnier, Vorstandsvorsitzender der Fangemeinschaft Dynamo.


Das Podium. Zu der Veranstaltung hatte Ultras Dynamo eingeladen. Foto: Thomas

Geschrieben von:  Stephan R.T.