05. November 2006

 

GSV 04: Aufstiegsambitionen untermauert

Lange haben sie beim Greifswalder SV 04 auf dieses Spiel hingefiebert, das Kräftemessen mit dem Oberligaabsteiger aus Wismar galt als wichtige Wei-chenstellung im Kampf um den Aufstieg. Aber die von Bego Catic trainierten Gäste enttäuschten schon ein wenig. Der FC Anker entwickelte das ge-samte Spiel über keinen Druck, erspielte sich nicht eine einzige Torchance und der arme Walter Baß im GSV-Tor musste sich mit Dehnungsübungen warm halten.

Ganz anders dagegen die Greifswalder. Sehr konzentriert und engagiert erspielten sie sich gleich nach dem Anpfiff ein Übergewicht und Wismar damit an die Wand. Nachdem Claas Weinmar nach einer gespielten Viertelstunde noch zwei Möglichkeiten vergab, war er in der 18. Minute nach Ecke von rechts durch den starken Stefan Schwandt erfolgreich zum 1:0 zur Stelle. Der GSV drückte weiter auf das Gästetor und bereits in der 33. Spielminute erhöhte der Ex-Anker-Spieler Enrico Maaßen auf 2:0. Er traf den Ball nach einem Angriff über rechts nicht voll, Krzysztof Kawczynnski im Gästetor war schon in die andere Ecke unterwegs und so fand sein Aufsetzer den Weg ins Gehäuse. Und nach weiteren sechs Minuten war es erneut eine Standartsituation, die der GSV 04 erfolgreich nutzen konnte. Und wiederum war es ein Eckball von der rechten Seite, getreten von Schwandt und auf den kurzen Pfosten gezogen. Die Wismarer Hintermannschaft konnte den langen Steffen Seering bei dessen wuchtigen Kopfball zur 3:0-Führung nicht entscheidend stören. Die Vorentscheidung war somit gefallen.

Der GSV 04 war zwar nach dem Seitenwechsel nicht mehr so präsent wie im ersten Abschnitt, jedoch Wismar weiterhin sehr harmlos, ohne eine zündende Idee in der Offensive. Und hilflos in der Defensive: In der 57. Spielminute konnten sie einen Torschuss der Greifswalder nur mit einem Handspiel von Mathias Schnöckel klären. Die logische Konsequenz: Strafstoß und rote Karte für den Spieler. Stefan Schwandt verwandelte den Handelfmeter sicher mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck. Greifwald nunmehr in Überzahl, 4:0 in Front: Grund genug für Andreas Zachhuber den angeschlagenen Olaf Prieske in der 60. Minute vom Platz zu nehmen. Er hatte Wadenprobleme und wurde in der Halbzeitpause bereits deswegen behandelt. In der 72. Spielminute dann das von allen erwartete Comeback von Ronny Krüger, es dauerte aber nur ein paar Minuten, denn nach einem leichten Schmerz im gerade genesenen Knie wurde er vorsichtshalber wieder aus dem Spiel genommen. Der GSV spielte den Sieg dann sicher nach Hause und hat nun einen komfortablen Vorsprung auf den nächsten Tabellenrang.

Stimmen zum Spiel:
Andreas Zachhuber (GSV-Trainer): „Ein großes Dankeschön an die vielen Fans, die trotz des miesen Wetters ins Volksstadion gefunden haben. Sie sahen ein klasse Spiel mit einer sehr aktiven ersten Halbzeit aus unserer Sicht. Die schönen Standartsituationen und das gute Spiel nach vorn über die Außen haben mir sehr gefallen. Vor Anker Wismar hatten wir großen Respekt und sie haben gut mitgehalten. Da Wismar meine Heimatstadt ist, drücke ich ihnen beide Daumen, dass sie bald wieder höherklassig spielen. Ronny Krüger hatte heute nach acht Wochen wieder seinen ersten Einsatz für uns, aber zehn Minuten nach seiner Einwechslung verspürte er wieder ein Ziehen im operierten Knie und ich habe ihn vorsichtshalber wieder aus dem Spiel Genommen. Prof. Merk hat nach dem Spiel aber Entwarnung gegeben und so wie es aussieht, könnte der Ronny beim nächsten Spiel wieder dabei sein.

Es ist richtig, dass wir nach dem Pokalspiel gegen Hansa Rostock II Protest wegen des Einsatzes von Zafer Yelen eingelegt haben. Wir erkennen unsere sportliche Niederlage zwar an, wollen aber die Rechtmäßigkeit seines Einsatzes geklärt wissen. Ich will das nicht überbewerten, denn unsere ganze Konzentration gilt dem nächsten Heimspiel gegen Eintracht Schwerin. Wir werden uns darauf sehr gezielt vorbereiten.“

Bego Catic (FCA-Trainer): „Meine Gratulation den Greifswaldern. Es war ein sehr interessantes Spiel heute. Ich musste zu Saisonbeginn zehn Juniorenspieler in meine Mannschaft integrieren, und meine junge Mannschaft hatte im bisherigen Saisonverlauf sehr viel Glück, deswegen stehen wir auch momentan auf Rang drei der Tabelle. Uns bleibt nach dieser Partie nur nach vorne zu schauen. Ich habe des GSV zweimal beobachtet und er ist für mich auch weiterhin der große Favorit auf den Aufstieg.“

Rico Kusch (GSV-Spieler): „Ich hatte vor dem Spiel eine gehörige Portion Respekt vor Wismar und war schon sehr aufgeregt. Wir haben aber ein tolles Spiel gemacht und freuen uns nun über den Vorsprung von neun Punkten in der Tabelle. Wir dürfen jetzt aber nicht nachlassen und müssen jedes Spiel weiterhin konzentriert angehen. Nun wird erst einmal gefeiert.“

Greifswalder SV 04: Walter Baß, Steffen Seering, Alexander Glandt, Rico Kusch (ab 63. Andre Gellentin), Olaf Prieske (ab 60. Sebastian Matuszewski), Thomas Möller, Stefan Schwandt, Dirk Erdmann , Christian Orend, Enrico Maaßen, Claas Weinmar (ab 72. Ronny Krüger)

FC Anker Wismar: Krzysztof Kawczynnski, Sasa Disic, Patrik Oldendorf, Tom Körner, Tom Hannemann, VladimirZir, Marcel Heine ( ab 33. Christian Walter), Maik Kerinn (ab 45. Denny Jeske), Lukas Bednar, Mathias Schnöckel, Stanislav Kucera

Schiedsrichter: Olaf Harder (Waren)
Rote Karte: Mathias Schnöckel (57.)

Zuschauer: 580 (Volksstadion Greifswald), davon 10 aus Wismar
Tore: 1:0 Claas Weinmar (18.), 2:0 Enrico Maaßen (33.), 3:0 Steffen Seering (39.), 4:0 Stefan Schwandt (57./HE)

Geschrieben von:  Systema