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  • 18. November 2006

     

    GSV 04: Herbstmeisterschaft gesichert


    Von:  Systema

    Der PFV-Betreuer Karl-Heinz Giermann war vor dem Spiel schon ein wenig optimistisch: „Wir wollen versuchen, heute gegen den Spitzenreiter wenigs-tens einen Punkt zu holen.“ Allerdings verwies er gleichzeitig auf die lange Ausfall-Liste der Pasewalker. Mit Jan Aepinus (fünfte gelbe Karte), Marek Zuk (Zeh gebrochen), Patrick Fischer (berufsbedingt), Christian Hell (Kreuz-bandriss) und Hannes Jünger (Zerrung) fehlten der ‚Wunderlich-Truppe’ gleich fünf Stammspieler.

    Bei den Gästen mussten dagegen der Kapitän Roman Kasch (Zerrung) und weiterhin Ronny Krüger mit der Zuschauerrolle vorlieb nehmen. Der Nieselregen hörte pünktlich zum Anpfiff auf und der ehemalige Bundesliga-Referee Frank Fleske aus Schönow gab das Spiel frei. Die Greifswalder, optisch überlegen, nahmen die Favoritenrolle an und erspielten sich mehrere Torchancen. Die erste klare Möglichkeit nutze Enrico Maaßen bereits nach einer Viertelstunde. Stefan Schwandt leitete den Angriff ein, spielte auf Thomas Möller, während im Angriff gerade Maaßen und Gerth kreuzten. Möller spielte im richtigen Augenblick auf ‚Enno’ ab, der seinem Gegenspieler keine Chance ließ und zur Führung einschoss. Die im Zweikampfverhalten gut agierenden Pasewalker hielten gut dagegen, erspielten sich aber so gut wie keine Tormöglich-keit. Anders dagegen die Gäste: Mit gewohnt gutem Flügelspiel wurden die beiden Spitzen be-dient, aber vor allem Mike Gerth (35., 40., 42.) vergab seine guten bis sehr guten Möglichkeiten. Schrecksekunde in der 34. Spielminute. Mittelfeldmotor Thomas Möller blieb ohne fremdes Verschulden am Boden liegen. Was war passiert? Wie sich herausstellte, sorgte eine schmerz-hafte Rippenblockade für die Spielunterbrechung. Der mitgereiste Direktor der Orthopädischen Uniklinik, Prof. Merck (ebenfalls Fan des GSV 04), kümmerte sich sofort um Thomas. Mölli biss zwar die Zähne zusammen und versuchte es noch einmal, aber es ging nicht mehr und so kam Sebastian Matuszewski in der 37. Spielminute für ihn ins Spiel. Prof. Merck fuhr mit Thomas Möller sofort zur weiteren Behandlung nach Greifswald zurück. Aber Entwarnung, so wie es im Moment aussieht, ist der Thomas beim nächsten Punktspiel wieder dabei.

    Nach dem Seitenwechsel der GSV 04 weiter am Drücker mit mehreren hochkarätigen Möglich-keiten. Aber diese mangelnde Chancenverwertung. Zachhuber brachte mit Claas Weinmar einen frischen Stürmer und nahm dafür den heute erfolglosen Mike Gerth vom Feld. Und kurz danach konnte sich Claas schon gut in Szene setzen, aber seine Flanke in der 68. Spielminute köpfte Orend nur ganz knapp links am Tor vorbei. Durch den fehlenden erlösenden Treffer machten es sich die Greifswalder wieder selber enorm schwer. Pasewalk witterte so langsam Morgenluft und drängte nun noch energischer. Zwei Minuten vor Schluss war es dann aber endlich soweit. Christian Orend setzte sich wie so oft am heutigen Tag klasse auf der rechten Seite durch und spielte den Ball Weinmar in den Lauf. Dieser nutzte diese Möglichkeit und schob mit der Innenseite das Spielgerät unhaltbar zur umjubelten 0:2-Führung ins lange Eck ein. Somit war die Entscheidung gefallen und der Greifswalder SV 04 sichert sich vorzeitig die Herbstmeister-schaft. Selbst den bereits zehn Minuten vor Spielschluss die Banner abbauenden Gästefans war das ein wenig Beifall wert. Ansonsten war von ihnen nur sehr wenig zu hören. Das ist weiterhin ein großes Problem, akustisch sind sie nicht von einer Eckfahne zu unterscheiden. Der GSV liegt nun mit sechs Punkten Vorsprung auf dem ersten Tabellenplatz.

    Stimmen zum Spiel:
    Andreas Zachhuber (GSV-Trainer): „Eine Super-Teamleistung auf diesem tiefen Boden. Verdienter Sieg hier in Pasewalk, weil wir über 90 Minuten die aktivere Mannschaft waren und uns viele klare Torchancen erarbeiten konnten. Wir haben uns das Leben wieder selbst schwer gemacht, weil wir ähnlich wie beim Heimspiel gegen Schwerin in der ersten Hälfte drei hundertprozentige Torchancen nicht genutzt haben. Diesmal haben wir hinten zu Null gespielt, aber bis zur 88. Minute das Spiel offen gehalten, dann aber den Sack zu gemacht. Ich habe der Mannschaft gesagt, das heute nur das Ergebnis zählt, die drei Punkte und der Sieg. Und den haben sie sich hart erarbeitet. Ich bin sehr froh, dass wir dieses wichtige Auswärtsspiel 2:0 gewonnen haben. Positiv ist auf jeden Fall, dass sich die Mannschaft viele Torchancen erarbeitet hat. Jedoch in Sachen Chancenverwertung haben wir einen großen Nachholbedarf. Wir haben unter der Woche schon einiges in diese Richtung machen können, denn gegen Schwerin hat man gesehen, dass das Auslassen von Tormöglichkeiten bitter bestraft werden kann.“

    Bernd Wunderlich (PFV-Trainer): „Die Greifswalder haben heute hoch verdient gewonnen, aber beim 0:1 haben meine Jungs ihnen Hilfestellung gegeben. Die Absicherung fehlte nach einer Viertelstunde, da haben wir es unseren Gästen einfach zu leicht gemacht. Wir hatten ganz wenige Möglichkeiten, aber wenn der Schiedsrichter in der 30. Minute den Elfmeter für uns gibt, wer weiß...

    Wir haben heute gegen die beste Mannschaft der Verbandsliga taktisch sehr diszipliniert gespielt. Wir hätten, um einen Punkt zu holen, viel Glück gebraucht, dass wussten wir aber auch schon vor dem Spiel. Ich habe die Greifswalder oft beobachtet und mir für das heutige Spiel etwas einfallen lassen. Den Stefan Schwandt haben wir fast ganz raus genommen, der sonst eine Flanke nach der anderen schlägt. Und auch Christian Ohrend ist in seinem Aktionsradius behindert worden. Das Flügelspiel, was sie sonst sehr gut beherrschen, ist heute nicht zur Geltung gekommen. Ich glaube, ich habe meine Mannschaft schon ganz gut eingestellt.“

    Jörg Seering (GSV-Fußballchef): „Insgesamt war schon eine Steigerung gegenüber dem letzten Heimspiel zu erkennen. Mit der Einstellung bin ich zufrieden. Aber im Moment haben wir schon ein Problem mit dem Abschluss vor dem Tor. Es gibt eben auch mal solche Phasen, wo man das Tor nicht trifft. Dadurch bringen wir uns aber immer wieder selbst in Schwierigkeiten. Ganz wichtig für mich, dass wir wieder zu Null gespielt haben. Das ist für mich die Grundlage für erfolgreiche Spiele. Es kann nicht immer ein 5:0-Sieg geben, und solange wir Auswärts mit 2:0 vom Platz gehen, ist mir nicht bange. Thomas Möller musste verletzt ausgewechselt werden und ist mit Prof. Merck noch vor Spielende zurück ins Greifswalder Klinikum gefahren. Er hat sich ohne Fremdeinwirkung eine schmerzhafte Rippenblockade zugezogen. Es ist wirklich Klasse, dass unsere medizinische Abteilung keine Zeit verschenkt um Thomas wieder herzustellen.“

    Claas Weinmar (GSV-Torschütze zum 0:2-Endstand): „Vor meinem Treffer setzt sich Orend schön durch, spielt den Ball halbhoch rein und ich halte die Innenseite ran und schiebe den Ball ins lange Eck. Ein wichtiger Treffer wie ich finde, somit war die Entscheidung in diesem Spiel gefallen. Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Es war so wie wir uns das hier vorgestellt haben und es gab auch ganz schön was auf die Socken. Im Großen und Ganzen war der Sieg verdient, weil Pasewalk im gesamten Spielverlauf nicht einmal richtig vor unser Tor kam. Nun geht es aber ab zu Mannschaftsfeier, denn heute wird die Mannschaftskasse geplündert.“

    Pasewalker FV: Stefan Metelmann, Tomasz Rachwalski, Stefan Vorow, Mirko Döring, Henrik Rodewald, Jacek Paliga, Jens Aepinus, Mathias Rößler, Tomasz Wydmuszek, Rene Rüh (ab 76`Jens Albrecht), Marko Schmidt

    Greifswalder SV 04: Walter Baß, Steffen Seering, Alexander Glandt, Dirk Erdmann , Olaf Prieske, Thomas Möller (ab 37`Sebastian Matuszewski), Stefan Schwandt, Rico Kusch (ab 84` Andre Gellentin), Christian Orend, Enrico Maaßen, Mike Gerth (ab 65. Claas Weinmar)

    Schiedsrichter: Frank Fleske (Schönow)
    Zuschauer: 220 zahlende (Sportplatz in den Anlagen Pasewalk), darunter ca. 50 Greifswalder
    Tore: 0:1 Enrico Maaßen (15.), 0:2 Claas Weinmar (88.)

    Enrico Maaßen schiebt hier zur 0:1-Führung ein.

    Andreas

    Geschrieben von:  Systema

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