Die-Fans.de

Stadien, Fans und Leidenschaft - Regionaler Fußball pur

Du bist hier:  Nordost | Startseite » Aktuell » Artikel
Erlebnis Fußball 89 – 192 vollfarbige Seiten mit den Themen aus den Fankurven
u.a. mit Investoren und Protest, Kurvenlieder und ihre Geschichten sowie 50 Jahre Ultras Viola
  • 13. November 2005

     

    Germ. Halberstadt: Erneutes Debakel im Landespokal-Viertelfinale


    Von:  Systema

    /news2/pictures/Wappen/germania_halberstadt.gif" alt="an image" />Nach 120 Spielminuten in der Sachsen-Anhalt-Pokalpartie FC Grün-Weiß Piesteritz gegen VfB Germania Halberstadt, inkl. Verlängerung, einer 0:1-Führung durch Germane Ladislav Stefke, dem Ausgleich von Stefan Neuberg (67.) und dem Siegtreffer von Kevin Gerstmann (106.) hat der Oberligist beim Verbandsligisten aus Piesteritz überraschend 2:1 verloren und ist somit, nach einer erschreckend schwachen Leistung, völlig zu Recht und mal wieder frühzeitig im Landespokal gescheitert.

    War Halberstadt die ersten 25 Minuten noch weitestgehend spielbestimmend, bauten die Oberligakicker im weiteren Verlauf der Begegnung immer weiter ab und konnten sich am Ende beim guten Torwart Daniel Löffke bedanken, dass diese Niederlage nicht noch höher ausgefallen war. Trotz der durchaus verdienten, aber auch glücklichen Führung, versäumten es die Halberstädter, den Gastgeber weiter unter Druck zu setzen und ein zweites Tor nachzulegen. Ein 0:2 wäre wohl die Entscheidung gewesen, aber durch die Passivität der Schützlinge von Trainer Thomas Pfannkuch wurde Piesteritz immer mutiger und zeigte den Gästen an diesem Tag etwaige Grenzen auf. Vor allem in der Verlängerung wurde Halberstadt teilweise mit lehrbuchreifem Konterspiel vorgeführt.

    Zum Spiel: Am Samstag war es mal wieder für den Oberligisten VfB Germania Halberstadt soweit, diesmal sollte im Piesteritzer Volkspark, beim Verbandsligisten FC Grün-Weiß der erstmalige Einzug ins Landespokal-Halbfinale gelingen. Germania-Trainer Thomas Pfannkuch rotierte erneut im Angriff, Friedrich Reitzig in die Startelf, Felix Binsker vorerst auf die Bank, ansonsten das Team vom erfolgreichen Dresden-Nord-Spiel. Für den gesperrten Sebastian Kischel hütete allerdings Daniel Löffke das Tor. Bei Gastgeber Piesteritz lief die Topelf auf, außerdem wurden sie durch die Anwesenheit von Startrainer Felix Magath beflügelt.

    Halberstadt setzte den Fünftligisten von Beginn an unter Druck und hatte schon nach acht Minuten die erste dicke Chance, als Ladislav Stefke nach herrlichem Vandreike-Pass alleine vor Piesteritz-Keeper Jan Lindemann auftauchte, aber den Ball leichtfertig vertändelte. Kurz darauf segelte ein gefährlicher Freistoß, von abermals Ingo Vandreike, durch den gegnerischen Strafraum, aber Fait Banser kam nicht heran (9.). Piesteritz fiel vorerst durch eine harte "Gangart" auf. So wurden Christian Hüller (15.) und Flavio (20.) bereits frühzeitig verwarnt. Die Attacke von Flavio an Randy Gottwald war sogar "dunkelgelb". Nach einer Stefke-Ecke landete der Ball dann am Pfosten, Banser hatte den Torwart behindert, aber ein Pfiff blieb aus (22.). Bis dahin war Halberstadt klar spielbestimmend, auch wenn die großen Torraumszenen ausblieben.

    Piesteritz löste sich aber mehr und mehr aus der "Umklammerung", wurde immer mutiger und konnte dann auch die erste Offensivaktion verzeichnen, Marc Richter hatte eine Flanke von Stefan Neuberg nur knapp verpasst (27.). Zwei Minuten später fabrizierte Germanias Abwehrchef Gottwald einen Fehlpass, Nils Naujoks sprintete dazwischen, zog ab, aber der Torschuss bereitete Löffke überhaupt keine Probleme (29.). Dann die beste Möglichkeit der Volksparkjungs um Trainer Detlef Stache. Alex Kopp hatte den Ball verloren, Naujoks bekam ihn und knallte das Spielobjekt unmittelbar an den Pfosten (36.). Da wäre Löffke wohl nicht mehr herangekommen. Kurz vor der Pause hatte dann Banser noch zwei sehr gute Torchancen. Zuerst setzte er einen Freistoß von Enrico Gerlach per Seitfallzieher knapp neben das Gehäuse (40.), danach schoss er den Ball, nach schnellem Konter, aus 17 Metern Torentfernung ebenfalls um Zentimeter am Tor vorbei (41.).

    2. Halbzeit: Nach kurzer und heftiger Ansprache von Halberstadts Trainer Pfannkuch standen seine Schützlinge schon nach zehn Minuten wieder auf dem Feld. Es ging bei Halberstadt auch wieder gut los. Die Oberligakicker spielten vorerst weiter druckvoll nach vorne und kamen nach Foul an Kopp zu einem Freistoß. In der Folge foulte Keeper Lindemann Reitzig klar im Strafraum, aber der fällige Elfmeterpfiff blieb aus (49.). Eine krasse Fehlentscheidung, zumal es Freistoß für Piesteritz gab. Eine Minute später trotzdem die, bis dahin durchaus verdiente, aber glückliche 0:1-Führung durch Stefke (50.). Die Vorharzer hatten im Mittelfeld den Ball erkämpft, Piesteritz war aufgerückt und Enrico Gerlach startete einen Alleingang, wurde dann im Strafraum eingeholt und gestört, so dass Germanias Kapitän Gerlach auf Stefke passen musste, der den Ball unter die Latte ins Tor knallte. Der Jubel blieb allerdings verhalten und richtig wach und aggressiv waren die Gäste danach auch nicht wirklich. Ganz im Gegenteil, jetzt drehte der Gastgeber auf. So klärte Nils Thiele folgend im letzten Moment vor Naujoks zur Ecke, die wie immer von Piesteritz-Spielführer Heiko Wiesegart getreten wurde. Der folgende Kopfball von Abwehrchef Wellington verfehlte das Löffke-Tor nur knapp (52.).

    Danach ein schönes Doppelpassspiel von Vandreike und Kevin Schlitte, Vandreike zog in den Strafraum ein, flankte gefährlich, aber Lindemann griff beherzt ein (55.). Kurz darauf ein guter Torschuss von Hüller, nachdem die Halberstädter Defensive mal wieder geschlafen hatte (56.). Piesteritz drängte den Viertligisten immer weiter in die eigene Hälfte, die Passivität der Germanen blieb unerklärlich. Einzig die Grün-Weißen bestimmten jetzt das Spielgeschehen. So ging ein Kopfball von erneut Wellington, nach Freistoß von Tobias Heede, abermals nur knapp vorbei (60.). Halberstadt bettelte regelrecht um den Ausgleich, der dann auch vom Fünftligisten erzielt wurde (67.). Germania hatte katastrophal verteidigt und Neuberg konnte ungehindert das mittlerweile verdiente 1:1 markieren. Bis zur Verlängerung hatten die Gäste zwar noch die eine oder andere gute Offensivszene, u. a. eine Torchance durch Gerlach (80.), aber sie konnten sich bei ihrem Keeper Löffke bedanken, dass Halberstadt überhaupt in die Extraspielzeit gekommen waren. Der Ersatzmann vom gesperrten Stammtorwart Sebastian Kischel hatte nämlich in der 89. Minute einen sehr guten Wiesegart-Freistoß in überragender Manier gehalten, sonst wäre hier schon endgültig Schluss gewesen.

    Verlängerung: Kaum war der erneute Anpfiff erfolgt, lag der Ball im Halberstädter Tor, aber zum Glück Abseits (93.). Dann glänzte Stefke mal mit einer Einzelaktion, aber Lindemann konnte klären (96.). Dies blieb die einzige Torchance des Oberligisten in der Verlängerung. Kurz darauf schlief mal wieder die gesamte Germania-Abwehr und der eingewechselte Piesteritzer Kevin Gerstmann schoss den Ball um Zentimeter am Löffke-Gehäuse vorbei (103.). Kaum war die zweite Halbzeit der Verlängerung angepfiffen, stand es verdienter Maßen 2:1 für Piesteritz (106.). Die Germanen hatten zugeschaut wie der Gastgeber zauberte und Gerstmann hatte getroffen. Nun waren die Gäste geschockt, versuchten zwar noch mal alles, Thiele jetzt als Mittelstürmer, aber es half nichts. Ganz im Gegenteil, Löffke verhinderte, nachdem die Oberligafußballer immer wieder weit aufgerückt waren (was blieb ihnen anderes übrig), mit mehreren Glanzparaden eine noch höhere Niederlage. Nach drei Minuten Nachspielzeit (lange Verletzungsunterbrechung) stand es fest: Verdienter 2:1-Sieg für Piesteritz und der VfB Germania Halberstadt war mal wieder vorzeitig im Pokal des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt gescheitert.

    Die Möglichkeit der Wiedergutmachung besteht für den VfB Germania Halberstadt schon am kommenden Samstag, wenn sie im heimischen Friedensstadion, Anstoß 13.30 Uhr, die Regionalliga-Reserve von Rot-Weiß Erfurt empfangen.

    Stimmen zum Spiel:
    Trainer Pfannkuch (Germania): "Bei uns haben viele geglaubt, das Ding spielen wir mal so runter."


    VfB Germania Halberstadt: Löffke - Alex Kopp, Thiele, Gottwald, Heckeroth - Vandreike - Gerlach, Stefke - Schlitte, Banser, Reitzig (ab 62. Binsker)

    FC Grün-Weiß Piesteritz: Lindemann - Wellington - Buchholz, Heede, Puhlmann - Neuberg, H. Wiesegart, Flavio (ab 70. Gerstmann), Richter (ab 46. Klier) - Hüller (ab 87. O. Hinkelmann), Naujoks

    Schiedsrichter: Ehret (Schönebeck)
    Gelbe Karten: Thiele (113.) - Hüller (15.), Flavio (20.)

    Zuschauer: 470, davon ca. 80 aus Halberstadt
    Tore: 0:1 Stefke (50.), 1:1 Neuberg (67.), 2:1 Gerstmann (106.)

    Torchancen: 12:8 (1:3, 7:7)
    Torschüsse: 19:18 (3:7, 12:15)
    Ecken: 6:11 (1:9, 6:10)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

Kommentare

    Kommentar schreiben

     

    Copyright 2007  Die Fans Media GmbH

    Diese Website nutzt Cookies. Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos: Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz.