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  • 20. August 2005

     

    Germania Halberstadt: 1:1 nach starker Leistung in Halle


    Von:  Systema

    /news2/pictures/Wappen/germania_halberstadt.gif" alt="an image" />Am Freitagabend erkämpfte der VfB Germania Halberstadt im Kurt-Wabbel-Stadion beim Halleschen FC vor über 2.600 Zuschauern nach Toren von Banser (12.) und Koslov (77.) ein 1:1-Unentschieden. Nach diesem Spiel wussten die Halberstädter nicht genau, ob man sich freuen oder den zwei vergebenen Punkten hinterher trauern sollte. Dem ersten Auswärtssieg in Halle waren die Germanen in den bisherigen Oberligajahren wohl noch nie so nah.

    Vor allem in der ersten Halbzeit drückten die Gäste aus Halberstadt der ansehnlichen Partie ihren Stempel auf und bestimmten das Spielgeschehen deutlich. Halle ließ den Vorharzern überraschender Weise sehr viel Platz und so konnte der VfB Germania frei aufspielen, ohne vom Gegner gestört zu werden. Der HFC war nur über wenige vereinzelte Konter gefährlich. Einer dieser schnellen Angriffe führte auch zum berechtigten Foulelfmeter, aber Germaniakeeper Kischel vereitelte den Strafstoss von Gleis. In der Halberstädter Drangphase der ersten Hälfte hätten die Germanen durchaus höher führen können, eventuell auch müssen, mit einem 0:2 oder 1:3 wäre wohl eine Vorentscheidung gefallen. So wurde Halle nach der Halbzeitpause immer besser und die Gäste lösten sich kaum aus der Defensive bzw. spielten die eigenen Konter nicht konsequent zu Ende. Zum Schluss war Halle dem Siegtreffer sogar ziemlich nahe und so konnte der VfB Germania Halberstadt mit diesem Auswärtspunkt, nach starker Leistung, sehr zufrieden sein.

    Am kommenden Samstag (27.08.2005) steigt für die Halberstädter dann das Landespokalduell der 2. Runde, ab 15.00 Uhr beim Haldenslebener SC. Das nächste Punktspiel ist am 4. September, Gegner im heimischen Friedensstadion ist dann der VFC Plauen


    Zum Spiel: Am Freitagabend ging es für die Halberstädter zum Spitzenspiel nach Halle ins Kurt-Wabbel-Stadion. Der VfB Germania Halberstadt, als derzeitiger Tabellenführer, trafen auf den Dritten, den Halleschen FC. Bei den Gästen lief die erwartete erste Elf auf, in der der wieder genesene Thiele, den zuletzt nicht überzeugenden Lorenz ersetzte. Halle war sehr offensiv aufgestellt, so hatte HFC-Trainer Müller neben Koslov, Römer und Gleis auch Gemazashvili für die Startformation ausgewählt.

    In den ersten Spielminuten gab es das erwartete "Abtastprogramm" mit einem respektvollen "Nichtangriffspakt". Nach vier Minuten eine erste kleine Torraumszene, als Gleis nach zu kurzer Thiele-Kopfballabwehr übers Kischel-Tor schoss. Kurze Zeit später rutschte Steffke nach herrlichem Vandreike-Pass im Strafraum weg, sonst hätte es hier schon gefährlich werden können (6.). Dann die erste Torchance für den HFC, als Gemazashvili bei einem Konter und nach langem Pass von Walle sofort abzog, aber das Kischel-Tor um zwei Meter verfehlt (11.). Aus dem Nichts machen die Germanen dann das 0:1 durch Banser (12.). Zahorec wollte zu seinem Torwart zurückspielen, passt aber ungenau und Banser erkämpfte diesen Ball und ließ Küfner keine Chance zur viel umjubelten Führung. Halle war nun vorerst geschockt.

    Erst nach 19 Minuten hatten die Gastgeber die nächste Offensivaktion, aber der Kopfball von Koslov war zu ungenau. Kurz danach ein direkter Freistoss von erneut Koslov, der aber aus 27 Metern weit übers Tor schoss. Eine Minute später hat Thiele das 0:2 auf dem Fuß, aber nach Gerlach-Freistos kommt der bullige Innenverteidiger nicht richtig hinter den Ball und schießt aus Nahdistanz weit neben das Küfner-Tor (22.). Danach brannte es im Halberstädter Strafraum lichterloh, weil Gottwald vorher nicht energisch eingegriffen hatte, Gleis den Ball nicht richtig traf und Kischel im letzten Moment eingreifen konnte (24.). Koslov schoss dann ein regelwidriges Abseitstor (25.). Eine Minute später gibt es einen Foulelfmeter für Halle. Da hatten Pölzing (nicht energisch verteidigt) und letztendlich Binsker (Foul an Römer) gepatzt, aber Kischel fischte den guten Elfmeter von Gleis aus dem unteren rechten Toreck (27.). Das war ganz stark gehalten.

    Auch wenn der HFC durch Koslov noch mal einen satten Torschuss abgab, den Gottwald und Thiele gemeinsam blockten (36.), waren die Halberstädter nach dem vergebenen HFC-Strafstoss hellwach und spielten den HFC zeitweise an die "Wand". Es ging los mit einem herrlichen Konter (nach besagtem Koslov-Schuss) über Binsker und Stefke, den Banser mit einem Torschuss abschloss und Küfner den verunglückten Schuss im letzten Moment noch zur Ecke lenken konnte (36.). Danach folgte wieder ein lehrbuchreifer Angriff über Vandreike und Schlitte, der sich energisch durchsetzte und mit Stefke Doppelpass spielte und letztendlich abzog, aber Malchow rettete auf der Linie (42.). Der HFC ließ die Gäste auch weiterhin das Spiel machen und zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Kurz vor der Halbzeit müssen die Halberstädter dann eigentlich mit 0:2 in Führung gehen: Vandreike wurde gefoult, Vorteil, schneller Angriff über Binsker, und Stefke spielt Banser mit einem "Zuckerpass" frei, aber der Goalgetter kann den Ball völlig frei auftauchend vor Küfner nicht im Tor unterbringen bzw. glänzt besagter Keeper mit einer Klasseparade (44.).

    Halbzeit-Fazit: In den ersten 45 Minuten hat der VfB Germania Halberstadt dem nervösen HFC die Grenzen aufgezeigt. Die Germanen bestimmten klar das Spielgeschehen und drückten den Gastgeber weit in die Defensive, weil die Hallenser sie auch spielen ließen. Das einzige Halberstädter Manko war die Chancenverwertung, da eine 0:2 oder 1:3 Führung durchaus möglich gewesen wäre, auch wenn die Gäste bei dem Foulelfmeter etwas Glück hatten, dass Kischel den Strafstoss von Gleis parieren konnte.

    2. Halbzeit: Unter Flutlicht ging es weiter. Halle wollte jetzt mit aller Macht den Ausgleich erzielen und hatte schon bei einem Gemazashvili-Freistoss die große Chance, dies auch zu erreichen, weil Germanen-Keeper Kischel und Schlitte zusammenprallten und der Torwart entsprechend nur mit einer Faust klären konnte (49.). In der Folge schliefen die Halberstädter etwas in der Abwehr und erneut Kischel klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Gleis (53.). Kurze Zeit später segelte einer der vielen gefährlichen Ecken von Gemazashvili durch den Germania-Strafraum, ohne das jemand an den Ball kam (56.). Dann nahm HFC-Trainer Müller seinen Abwehrchef Malchow vom Platz und brachte den offensiven Kindling (58.) und Halle drückte die Gäste nun immer weiter in die Defensive. So hatten die Hallenser gleich eine doppelte Torchance (62.). Erst konnte Kischel einen gefährlichen Schuss von Walle wegfausten und auch den Nachschuss von Gleis (Seitfallzieher) meisterte Kischel sicher.

    Dann versuchte sich Koslov bei einem Torschuss, aber den ungefährlichen Schuss konnte Kischel locker mit dem Fuß stoppen (66.). Zur Erheiterung der Germania-Fans flog danach der Ball in den Gästeblock und blieb vorerst auch dort (68.). Tews beging dann ein rüdes Foul an Binsker, was die berechtigte gelbe Karte nach sich zog, die aber vorerst Kindling gezeigt wurde (später Entscheidung von Schramm revidiert). Jetzt kam Alex Kopp für den enttäuschenden Schlitte und sollte die Defensive stärken, Gerlach rückte dafür weiter in die Offensive (72.). Auch HFC-Trainer Müller wechselte und tauschte Petrick für Römer aus (75.). In der Zwischenzeit lag Banser auf dem Rasen, weil er nach einem Ellbogencheck von Friedrich am Kopf stark blutete und nach einer Unterbrechung außerhalb des Spielfeldes mehrere Minuten behandelt werden musste. Fait Banser kam dann mit einem dicken, grünen Turban aufs Feld zurück (76.).

    Danach fiel der Ausgleich. Nach einem völlig unnötigen Ballverlust von Alex Kopp vor dem eigenen Strafraum konnte der kurz zuvor eingewechselte Konxheli seelenruhig auf Koslov flanken, der nur noch seinen Kopf hinhalten musste, 1:1 (77.). Da war Kischel machtlos. Jetzt begann auf Halberstädter Seite das große Zittern. Was folgte, war eine Hallenser Eckenserie (fünf in Folge). Aber mit vereinten Kräften verteidigten die Gäste das Unentschieden, wobei sich Germania-Keeper Kischel mehrmals auszeichnete und Petrick wohl die beste Möglichkeit vergab (Kopfball). Nach einer der vielen Ecken musste sogar das Tornetz "behandelt" werden, weil Kischel mit vollem Einsatz agiert hatte (80.). Aufgrund der vielen Standardsituation in Strafraumnähe brachte dann Gästetrainer Pfannkuch für Binsker den kopfballstarken Cunaeus (82.), der sich gleich mit vielen gewonnenen Duellen einbrachte. Halle versuchte zwar noch alles, um irgendwie doch noch den 2:1-Siegtreffer zu erzielen, aber mit vereinten Kräften verteidigten die Halberstädter das verdiente Unentschieden. Aufgrund der vielen Unterbrechungen (Verletzung Banser, Tornetz) pfiff Schiri Schramm nach 97 Minuten endlich ab und die Germania-Fans feierten den Auswärtspunkt.

    Fazit: Nach diesem 1:1-Unentschieden beim HFC wussten die Halberstädter am Ende nicht, ob man sich freuen oder den zwei verschenkten Punkten hinterher trauern sollte. So nah am ersten Auswärtssieg in Halle waren die Germanen wohl noch nie. Vor allem in der ersten Halbzeit waren die Halberstädter dem HFC in allen Belangen überlegen und bestimmten klar das Spielgeschehen, weil die Hallenser die Gäste auch spielen ließen und nur über vereinzelte Konter gefährlich waren. In dieser Phase müssen die Germanen 0:2 oder 1:3 in Führung gehen, dann wäre das Spiel wohl entscheiden gewesen. So wurde Halle dann nach der Halbzeitpause immer besser und der VfB Germania Halberstadt konnte sich kaum aus der Defensive lösen bzw. spielte dann die Konter nicht konsequent zu Ende. Zum Schluss war Halle dem Siegtreffer sogar ziemlich nahe und so kann man auf Halberstädter Seite mit diesem Auswärtspunkt, nach starker Leistung, durchaus zufrieden sein.

    Stimmen zum Spiel:
    Trainer Pfannkuch (Germania):
    "Die Zuschauer haben ein temposcharfes und sehr gutes Oberligaspiel gesehen. Wir haben eine Super-1.Halbzeit gespielt. Auch die Anfangsphase der zweiten Hälfte war souverän. Dann waren wir zu passiv und haben damit den HFC wieder ins Spiel gebracht. Dennoch fahren wir zufrieden und mit erhobenem Haupt nach Hause."

    Trainer Müller (HFC):
    "Es war ein Oberligaspiel mit viel Herz und Klasse. Mehr kann man in dieser Liga kaum erwarten. Das Gegentor haben wir uns selbst rein gelegt. Am Ende konnten wir das Spiel fast noch drehen. Die Partie war hart und ritterlich, aber nicht unfair. Ein Dankeschön an unsere Fans. Sie haben am Punktgewinn zweifellos ihren Anteil. Wenn ich meiner Mannschaft einen Vorwurf machen kann, dann war es ihr disziplinloses Verhalten zwischen der 35. und 45. Minute. Da mache ich keine Hektik und gehe zur Not mit einem 0:1 in die Halbzeit. So wie wir uns verhalten haben hätte durchaus das 0:2 fallen können.
    Zum Elfmeter muss ich nur anmerken, dass Alex die Verantwortung übernommen hat, aber an einen sich gut auf der Linie, und nicht davor, positionierten VfB-Keeper gescheitert ist. Viel schlimmer ist es, dass der abgewehrte Ball, so günstig wie er kam, nicht verwandelt wurde."


    Hallescher FC: Küfner - Tews, Malchow (ab 58. Kindling), Friedrich, Zahorec (ab 77. Konxheli) - Römer (ab 75. Petrick), Georg, Walle - Gleis - Koslov, Gemazashvili

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Heckeroth, Thiele, Gottwald, Pölzing - Vandreike - Gerlach, Stefke - Schlitte (ab 72. Alex Kopp), Banser, Binsker (ab 82. Cunaeus)

    Schiedsrichter: Marco Schramm (Zielitz)
    Gelbe Karten: Friedrich (63.) Tews (69.) - Steffke (44.)

    Torchancen: 9:5 (3:5)
    Torschüsse: 18:9 (8:6)
    Ecken: 10:3 (1:3)

    Zuschauer: 2.604, davon ca. 90 Germaniafans
    Tore: 0:1 Banser (12.), 1:1 Koslov (77.)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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