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  • 06. August 2005

     

    Germania Halberstadt: 4:0-Sieg in Völpke


    Von:  Systema

    /news2/pictures/Wappen/germania_halberstadt.gif" alt="an image" />Im Auftaktspiel des VfB Germania Halberstadt beim Oberliganeuling TSV Völpke gab es einen standesgemäßen 4:0-Auswärtssieg durch Tore von Gottwald, Binsker und Banser (2) vor mehr als 1.150 Zuschauern, davon 550 aus Halberstadt. Gestaltete sich die erste Halbzeit noch ziemlich ausgeglichen, waren die Halberstädter den Völpkern in Halbzeit Zwei in allen Belangen überlegen und siegten letztendlich auch in dieser Höhe verdient. In dieser Verfassung wird es für den Aufsteiger TSV Völpke ganz schwer, die Klasse zu halten.

    TSV Völpke - VfB Germania Halberstadt 0:4 (0:1)

    Zum Spiel: Nach fünf Wochen Sommerpause und sechs Wochen intensiver Vorbereitung ging es für den VfB Germania Halberstadt am Freitagabend in Völpke nun endlich wieder los. Der Auftakt-Gegner war der Oberliga-Aufsteiger TSV Völpke um Trainer-Fuchs Thoralf Bennert. Der gastgebende Verein hatte sich alle Mühe gegeben, diesem ersten Oberligaspiel im kleinen Dorf Völpke einen würdigen Rahmen zu geben.

    Im Germania-Kader fehlten Wiekert und Hartmann (beide im wohlverdienten Urlaub), André Kopp (Trainingsrückstand), Emrullah Kaya (noch nicht spielberechtigt, zu jung) und André Helmstedt (dritter Keeper). Es lief dann die erwartete erste Elf auf, inkl. Felix Binsker und dem unter der Woche angeschlagenen Kevin Schlitte. Somit saßen Löffke, Lorenz, Cunaeus, Alex Kopp, Stosch, Reitzig und A-Junior Werner vorerst auf der Ersatzbank. Trainer Pfannkuch überraschte trotzdem mit der taktischen Formation, weil Schlitte vorläufig als Linksaußen und Binsker entsprechend auf rechts begann und beide Angreifer während des Spiels immer wieder ihrer Positionen tauschten.

    Die Partie begann trotz sehr guter Organisation aufgrund des großen Zuschauerandrangs mit fünfminütiger Verspätung, um 18.35 Uhr und mit Dauerregen. Völpke stand in den ersten Minuten sehr gut und ließ den Halberstädtern kaum Platz zur Entfaltung zu kommen. Der Germania-Mannschaft merkte man ganz stark die Nervosität des ersten Spieltages an. So war es der TSV, der die ersten beiden Torschüsse abgab (5., 7.), ohne jedoch Kischel zu gefährden. Nach elf Minuten hatten die Gäste sich dann aber schon etwas gefangen und Schlitte setzte nach einem Stefke-Pass ein erstes Achtungszeichen, mit einem Torschuss aus zwölf Metern, aber Reiß war auf dem Posten. Aus dem Nichts fiel dann das etwas glückliche Führungstor durch Gottwald (12.). Erneut Stefke hatte ein Ecke getreten und aus einem unübersichtlichen Gewühl heraus traf Gottwald aus Nahdistanz ins Tor. Vor diesem überraschenden Gottwald-Treffer hatte Völpke (Hermanns) vergeblich versucht, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen und Germania hatte ebenso mehrmals in dieser Szene versucht, das erste Tor zu erzielen. Gottwald war dann wohl der Glückliche, aber genau konnte das keiner sagen. Nach diesem Tor legten die Halberstädter die Nervosität etwas ab, auch wenn sie sich vorerst kaum gute Chancen erspielen konnten. Erstmal gab der Gastgeber einen weiteren Torschuss ab, aber Zahn schoss, nach Freistoss, sechs Meter neben das Tor (16.). Dann holte sich Heimrath, nach Foulspiel, die erste gelbe Karte (22.). Das sollte noch schwerwiegende Folgen für den TSV haben.

    Erst nach 35 gespielten Minuten hatten die Gäste die nächste gute Möglichkeit. Nach Gottwald-Flanke und Kopfballverlängerung von Banser verfehlte aber Schlitte aus kurzer Entfernung das Tor. Vorher war nicht viel passiert. Beide Teams neutralisierten sich, ohne dass zu Torraumszenen kam. Aber dann erinnerte sich der VfB Germania Halberstadt der sicheren Mittel, starkes Pressing und druckvolles Angriffspiel und kamen schon zwei Minuten nach der Schlitte-Chance zur nächsten guten Möglichkeit, aber Reiß konnte nach schöner Banser-Aktion ein weiteren Gegentreffer verhindern (37.). Kurz danach hatten die Germanen Glück, als nach zu kurzem Kopfball von Gottwald, Ohnesorge den Ball in die Wolken jagte (39.). Kurz vor der Halbzeit jubelten die Germania-Anhänger erneut, nachdem Schlitte in den Strafraum gepasst hatte und Stefke vollendete. Aber der aufmerksame Schiedsrichter hatte den Schlitte-Ball vorher im Aus gesehen. Das war korrekt und so blieb es beim 0:1.

    Halbzeit-Fazit: Die anwesenden Fans sahen zur Überraschung bisher ein ausgeglichenes Spiel, indem Völpke am Anfang defensiv sehr gut stand und die Gäste erst am Ende der ersten 45 Minuten zu guten Torchancen kamen. Beim VfB Germania fielen die vielen Fehler im Spielaufbau negativ auf, aber es folgte ja noch eine weitere Halbzeit. Pünktlich zum Pausentee begann es außerdem stark zu Regnen.

    2. Halbzeit: Der erste Gäste-Angriff führte schon zum viel umjubelten 0:2 (46.). Dies war eine Aktion über den schnellen Schlitte, der in den Strafraum geflankt hatte und Binsker traf mit herrlichem Flugkopfball und brachte so die Germaniafans zum abermaligen Ausrasten. Dann pfiff Schiedsrichter Rohland einen Vorteil ab, obwohl die Halberstädter auf dem Weg zum 0:3 waren (52.). Der folgende Freistoss wurde aber vergeben, nur der Nachschuss vom Ex-Völpker Heckeroth verfehlte das Tor nur ganz knapp. Die einzige kleine Torchance für den Gastgeber im gesamten Spiel resultierte aus einem Freistoss aus 27 Metern, aber Kischel hielt sicher (55.). Dann nahm das Völpker Unheil seinen Lauf. Heimrath holte sich seine zweite gelbe Karte und musste den Platz verlassen (57.). Vorher hatte er Stefke rüde gefoult und der achtsame Schiri ließ den Vorteil weiter laufen, aber Binsker erreichte den guten Gerlach-Pass nicht richtig. Dann unterbrach der Unparteiische das Spiel für den berechtigten Platzverweis. Kurz danach glänzte der agile Binsker mit einem super Pass auf Schlitte, aber der schnelle Rechtsaußen vergab bzw. konnte Reiß den Torschuss im letzten Moment zur Ecke lenken, die dann von Stefke getreten wurde und dieses Mal war es Thiele, der das Tor knapp verpasste (59.).

    Trainer Bennert reagierte dann auf die Unterzahl und brachte für Behrends Helmke neu ins Spiel (60.). Danach tauchte Vandreike mutterseelenallein vor Reiß auf, war anscheinend darüber so überrascht, dass er die hundertprozentige Torchance fahrlässig vergab (62.). Vier Minuten später war es dann soweit. Banser machte mit dem 0:3 alles klar (66.) und bei den Germaniafans brach überschwänglicher Jubel aus und der Torschütze ließ sich verdient feiern. Stefke hatte vorher Banser mit einem überragenden Pass frei gespielt und der Neuzugang aus Magdeburg vollendete gekonnt, indem er Reiß austanzte und aus spitzem Winkel ins leere Tor traf. Das war die Vorentscheidung. Eine Minute später hatte Germania-Kapitän Gerlach das 0:4 auf dem "Schlappen", verzog aber um Millimeter (67.). Dann glänzte abermals Binsker mit einem schönen Pass auf Banser, der unmittelbar und direkt abzog, aber das Tor wiederum ganz knapp verfehlte. Nach einer strittigen Szene fing sich besagter Binsker völlig unnötig die gelbe Karte wegen Meckerns ein (75.). Kurze Zeit später das 0:4 durch erneut Banser (78.). Dem glücklichen Tor ging ein klasse Angriff über Pölzing, Stefke und Heckeroth voraus und die Flanke des Ex-Völpkers brachte Banser mit etwas Glück im Tor unter.

    Dann kam A-Junior Werner für den verwarnten Binsker und die ersten Völpke-Fans verließen die heimische Fußballanlage. Kurz vor seiner Auswechslung gefiel mal wieder Schlitte mit einer schönen Einzelaktion, aber der finale Torschuss wurde vom aufmerksamen Völpker Reiß gehalten. Alex Kopp erlöste dann Kevin Schlitte, damit dieser ganz schnell zu seiner hochschwangeren Frau nach Halberstadt zurückfahren konnte, um die Geburt seines Sohnes nicht zu verpassen. Glückwunsch dazu (auch wenn das Baby bei Redaktionsschluss noch nicht auf der Welt war). Kurz vor Schluss hatten die überlegenen Halberstädter noch eine gute Möglichkeit, als ein Gerlach-Freistoss nach Foul an Banser von der Mauer abgefälscht wurde. 20.19 Uhr war dann Schluss.

    Fazit: Im ersten Saisonspiel haben die Halberstädter Germanen den TSV Völpke standesgemäß und überzeugend mit 4:0 besiegt. Wenn die erste Halbzeit noch so gut wie ausgeglichen war, waren die Gäste Völpke in Hälfte Zwei haushoch überlegen. Der Halberstädter Mannschaft merkte man vorerst die Nervosität des Oberligaauftaktes deutlich an, aber im Laufe der Partie legten sie diese Aufgeregtheit immer weiter ab und spielten ihr "Programm" runter. Am Ende beherrschten die Gäste Gegner und Ball und führten den Aufsteiger aus Völpke teilweise vor. Auch die kämpferische Leistung der Halberstädter war tadellos. Der TSV hielt nur zu Beginn mit und konnte sich eigentlich in der gesamten Partie keine hundertprozentige Torchance erarbeiten, weil sie viel zu überhastet agierten. Das war zu wenig für den Oberliga-Neuling und so kann man in der Liga nicht bestehen. Die Germanen sollten diesen Sieg aber nicht überbewerten, zumal er gegen einen letztendlich schwachen Gegner zu Stande kam und wenn nächsten Sonntag gegen Grimma nicht die drei Punkte im Friedensstadion bleiben, war der Auswärtssieg nichts wert.

    Die Germania-Fans: Die Halberstädter Fans, vor allem die "Alten Germanen" und der neue Germania Fanclub "Harz" leisteten Unvorstellbares. Trotz des miesen Wetters sangen sie die komplette Partie durch und überzeugten mit einer "saustarken" Vorstellung. Auch diverse Choreographien rundeten die überragende Leistung der Halberstädter Fans ab. Jedes Tor wurde überschwänglich gefeiert und die eigene Mannschaft wurde immer wieder nach vorne "gepeitscht" und nach dem Schlusspfiff minutenlang gefeiert.

    Am Rande: Augenzeugen dieser Partie waren auch die beiden Trainer der nächsten Halberstädter Gegner, Achim Steffens (Grimma) und René Müller (Halle). Auch FCM-Coach Dirk Heyne war aus Magdeburg angereist, und der ehemalige Germania-Goalgetter Danny "Kräuter" Richter war auch mal wieder, mit seinen berühmten verschmitztem Lächeln, zu sehen. Ebenso stand eine Fraktion der Magdeburger Harzfront, etwas abseits, im Germania-Fanblock.

    Auch von der Fußball-Anlage in Völpke waren die Fans positiv überrascht. Alles war perfekt organisiert und bis zuletzt wurde an der Sicherheit rund um den Fußballplatz gearbeitet. Erst gegen 17.00 Uhr waren die letzten Arbeiten (Zäune eingesetzt) abgeschlossen wurden. Trotzdem braucht sich diese Sportanlage in der Oberliga nicht verstecken. Allein der Rasen an sich ist einer der besten in unserer Staffel und es gibt weitaus schlechtere Oberliga-Spielstätten in der Liga (siehe Pößneck oder Dresden-Nord, Nord zieht aber diese Saison zum Sportgymnasium um).

    Was einige Fans ein wenig verärgerte, war der Umstand, dass konsequent alle Fans in ihren Blöcken bleiben mussten. Hatte man also eine falsche Karte gekauft, wurde es einem nicht gestattet, die Seiten zu wechseln. Vor allem für manche Rentner aus beiden Fanlagern war dies ärgerlich. Hier sollte man in Völpke etwas gelassener reagieren.

    Stimmen zum Spiel:

    Trainer Pfannkuch (Germania):
    "In der ersten Halbzeit ist es bei uns nicht so gut gelaufen. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Völpke machte die Räume eng. Aber nach dem schnellen 2:0 kurz nach dem Wechsel haben wir den Ball gut laufen lassen und genaue Pässe geschlagen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden."

    Trainer Bennert (Völpke):
    "Bei uns macht sich Enttäuschung breit. Bei vielen Spielern sah man, dass es das erste Oberligaspiel war. Wir waren sehr nervös. Wir waren 15 Minuten übernervös. Nach dem 0:1 bekam meine Mannschaft das Spiel besser in den Griff. Das 0:2 fiel zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Nach der gelb-roten Karte war meine Mannschaft chancenlos. Ich kann meiner Mannschaft nur sagen: Kopf hoch."

    TSV Völpke: Reiß - Bläsing, Hermanns, Heimrath - Zahn - Behrens (ab 60. Helmke), Fuchs, Bree, Bremse - Ohnesorge (ab 72. Grabau), Linzert (ab 72. Uffrecht)

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Heckeroth, Thiele, Gottwald, Pölzing - Vandreike - Gerlach, Stefke - Schlitte (ab 85. Alex Kopp), Banser, Binsker (ab 78. Werner)

    Schiedsrichter: Jens Rohland (Regis-Breitingen)
    Gelbe Karten: Heimrath (22., Foulspiel) - Binsker (75., Meckern)
    Platzverweis: Heimrath (57., Gelb-Rot, Foulspiel)

    Zuschauer: 1.161 Zuschauer, davon ca. 550 Germania-Fans
    Tore: 0:1 Gottwald (12.), 0:2 Binsker (46.), 0:3 Banser (66.), 0:4 Banser (78.)

    Torchancen: 1:11 (0:3)
    Torschüsse: 5:16 (3:6)
    Ecken: 3:7 (1:3)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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