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  • 02. April 2007

     

    Germania Halberstadt: Blamable zweite Halbzeit in Plauen


    Von:  Systema

    Nach einem unerklärlichen Leistungsabfall in der zweiten Spielhälfte, der fast einer Arbeitsverweigerung gleich kam, hat der VfB Germania Halberstadt am gestrigen Sonntagnachmittag beim VFC Plauen mit 3:0 (1:0) verloren und befindet sich mehr denn je in akuter Abstiegsgefahr. Derzeit belegt Halberstadt den zehnten Tabellenplatz und hat bei einem mehr absolvierten Spiel nur vier Punkte Vorsprung auf den Vierzehnten aus Zwickau.

    Sehr ordentlich waren die Gäste aus Sachsen-Anhalt vorerst in die Partie gestartet und hatten durch Zdravko Tuzlak die erste große Möglichkeit, aber VFC-Schlussmann Patrick Schmidt lenkte den guten Ball um den Pfosten (17.). Kurz darauf scheiterte Tuzlak erneut, indem er das Gehäuse knapp verfehlt hatte (19.). Danach glänzte Germania mit einer Kombination über Ingo Vandreike, Tuzlak und den Hackentrick von Ladislav Stefke, aber Enrico Gerlach nutzte die sich ergebene Chance nicht konsequent genug (20.). In Folge einer Ecke wurde dann Halberstadts Abwehrrecke Nils Thiele im gegnerischen Strafraum festgehalten, den fälligen Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Marcel Unger aus Nordhausen gab es dennoch nicht (27.). Die nächste Möglichkeit war Sasa Vranic vorbehalten, der nach Stefke-Flanke und Kopfballverlängerung von Randy Gottwald den Ball aber nicht richtig traf (35.). Ebenso blieb der Torschuss von Tuzlak, nach abermaliger Stefke-Flanke und folgendem Pass von Fait Banser zu ungefährlich für Keeper Schmidt (36.). Dem ungeachtet bestrafte Plauen die eklatante Abschlussschwäche des VfB und ging durch einen von Andriy Zapyshnyi verwandelten Elfmeter mit 1:0 in Führung (43.). Zuvor hatte Vranic das Laufduell mit Robert Böhme verloren und wusste sich nur durch ein unnötiges Strafraumfoul zu helfen. Somit war der bisherige Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt.

    Nach dem Wechsel warteten die Gästefans jedoch vergebens auf eine Trotzreaktion ihrer Mannschaft. Der VFC bestimmte fortan eindeutig das Geschehen auf dem Platz und hatte durch Böhmes Torschuss und dem Kopfball vom neu in die Partie gekommenen André Heinisch zwei Hochkaräter (50.). Heinisch verfehlte dann mit einem erneuten Kopfball den Kasten ebenfalls nur um Zentimeter (57.). Kurz Zeit später glänzte Torschütze Zapyshnyi mit einem überlegten Rückspiel auf Heinisch, aber Vranic blockte den gefährlichen Schuss. Trotzdem bekam Germania den Ball in der Folge nicht aus der Gefahrenzone und Thomas Risch konnte nach zu kurzer Vranic-Abwehr überlegt zum 2:0 ins lange Eck einschießen (66.). Bei einem Lattentreffer von Zapyshnyi hatten die Vorharzer noch Glück, aber nachdem sie ihre Defensive gelockert hatten, gelang Manuel Stiefel mit einem Kopfball, nach Böhme-Flanke, das für die Gäste bittere 3:0 und erste Auflösungserscheinung machten sich anhaltinischen Team breit (82.). Aus einer insgesamt enttäuschenden Germania-Mannschaft konnten sich nur Thiele und mit Abstrichen auch Tuzlak und Vandreike in den Vordergrund spielen. Einige Halberstädter Spieler haben offensichtlich den Ernst der Lage bisher nicht erkannt.

    Mit der in der zweiten Halbzeit beschämenden Vorstellung, Germania blieb ohne jegliche Torchance, wird der Druck für Coach Thomas Pfannkuch immer größer. Somit ist am Ostermontag ein Sieg im Pokalduell bei der sicherlich deutlich verstärkten zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg Pflicht, um einer Trainerdiskussion aus dem Weg zu gehen. Entsprechend wütend reagierte Pfannkuch nach der schwachen Vorstellung in Plauen: „Meine Mannschaft hat zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten geboten. In der ersten Spielhälfte haben wir ganz ordentlich Fußball gespielt und hatten dort auch ein deutliches Übergewicht. Dabei müssen wir eigentlich aufgrund zahlreicher Chancen in Führung gehen. Kurz vor der Pause brachte uns ein berechtigter Foulelfmeter völlig überraschend ins Hintertreffen. In der zweiten Halbzeit konnten wir nicht mehr entscheidend gegenhalten. Dies war heute eine desolate Leistung und ich bin maßlos enttäuscht.“ Plauens Interims-Trainer Jens Starke war letztendlich mit der Steigerung seiner Elf hoch zufrieden: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht auf dem Rasen umgesetzt, was wir im Vorfeld besprochen hatten. Deshalb hatten wir auch viel Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein. Meine Worte in der Pause stießen anscheinend nicht auf taube Ohren, denn die deutliche Steigerung führte uns auf die Siegerstraße.“

    VFC Plauen: Schmidt - Schulze, Hölzel, Noll, Fahrenholz - Risch (87. Schuster), Pannach, Stiefel, Böhme - Zapyshnyi (84. Weigl), Zimmermann (46. Heinisch)

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Sommermeyer, Vranic (75. Werner), Thiele, Vandreike - Gottwald - Plock (60. Reitzig), Gerlach, Stefke - Tuzlak, Banser

    Schiedsrichter: Marcel Unger (Nordhausen)
    Gelbe Karten: Hölzel - Gerlach, Vranic, Sommermeyer, Tuzlak, Gottwald, Thiele

    Zuschauer: 1.029, inkl. 54 Germaniafans
    Torchancen: 8:5 (1:5)
    Tore: 1:0 Zapyshnyi (43./FE), 2:0 Risch (66.), 3:0 Stiefel (82.)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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