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  • 07. Mai 2007

     

    Germania Halberstadt: Drei Punkte waren das einzig Positive


    Von:  Systema

    Halberstadts Oberliga-Elf hat nach vier sieglosen Spielen in die Erfolgsspur zurückgefunden, und Trainer Andreas Petersen konnte den ersten Dreier für Germania unter seiner Regie verbuchen. Jedoch hat Halberstadt beim 2:1 (1:0) gegen Carl Zeiss Jena II alles andere als überzeugt, zumal die Thüringer Gäste nach zwei Platzverweisen am Ende nur noch zu neunt waren. Trotz des sechsten Heimsieges befinden sich die Vorharzer weiterhin im Abstiegskampf und stehen zurzeit mit 30 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz. Aufgrund der überraschenden Resultate vom vergangenen Wochenende sind die Mannschaften im Tabellenkeller der Nordost Oberliga Süd weiterhin zusammengerückt und Germania muss am kommenden Mittwoch im Duell mit Meuselwitz unbedingt nachlegen. Anstoß im Halberstädter Friedensstadion ist dann um 18.30 Uhr.

    Verheißungsvoll waren die Domstädter in die Partie gestartet, nach Freistoß von Ingo Vandreike und einer folgenden Ecke von Spielführer Enrico Gerlach war Fait Banser jeweils mit Kopfbällen knapp gescheitert (5.). Ebenso verpasste Sasa Vranic einen gefährlichen Gerlach-Freistoß nur um Haaresbreite (10.). Danach ließ Germania die Gäste seelenruhig vor dem eigenen Strafraum kombinieren, sodass Marco Riemer aus 19 Metern aufs Tor schießen konnte, dieses jedoch um wenige Zentimeter verfehlte (23.). Kurz darauf leitete Timm Kreibich einen Angriff über links mustergültig ein, passte auf Andreas Luck, der per Kopfballverlängerung Banser herrlich frei gespielt hatte, aber dieser traf das Leder nicht vollends (26.). Eine Minute später eine erneut gute Kreibich-Flanke, jedoch flog der folgende Kopfball von Luck knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Jenas Lizenzspieler Njazi Kuqi holte sich dann völlig unnötig innerhalb von wenigen Sekunden zwei Gelbe Karten (Ball blockiert, Meckern) und flog verdient vom Platz (29.).

    Halberstadt nutzte diese Überzahl zum Führungstreffer durch Luck (35.). Friedrich Reitzig hatte geflankt und FCC-Keeper Christian Person konnte den folgenden Knaller von Kreibich nicht festhalten, sodass Luck zum 1:0 abstaubte. Kurz vor dem Pausenpfiff vom insgesamt unsicher agierenden Schiedsrichter Lars Albert gab es noch drei turbulente Strafraumszenen. Erst konnte Vandreike ein Solo von Jenas Nils Petersen, Sohn von Germania-Coach Andreas Petersen, im letzten Moment stoppen und dann wurde Banser, nach einem weitem Abschlag von Keeper Sebastian Kischel, doch noch am Torschuss gehindert. Die nachfolgende Kreibich-Ecke setzte Steffen Plock per Kopfball knapp übers Tor.

    Jena startete in der zweiten Halbzeit mit einem abgefälschten Freistoß von Kapitän Patrick Leutloff, den Kischel jedoch sicher parierte (49.). Danach konterte der VfB Germania lehrbuchreif über Banser, aber dessen Pass in den Fünfmeterraum verpasste Luck nur um wenige Zentimeter, und der Ball trudelte am leeren Tor vorbei ins Aus (51.). Glück für die Gäste. Dann musste Kreibich einen Kopfball, nach Ecke von David Schimmelpfennig, von der Linie schlagen (54.). Glück für Halberstadt. Kurz darauf flog der zweite Spieler der Thüringer vom Platz. Nach starkem Sprint von Banser wusste sich Riemer nur durch eine Notbremse zu helfen und sah folgerichtig den roten Karton (58.).

    Trotzdem konnte Jena in zweifacher (!) Unterzahl den Ausgleich erzielen. Randy Gottwald hatte Petersen vor dem eigenen Strafraum gefoult und Tobias Wendler zirkelte daraufhin den Freistoß unhaltbar in den Dreiangel. Somit stand es völlig überraschend 1:1. Glücklicher Weise konnten die Gastgeber noch das 2:1 durch Gerlach erzielen (73.). Erneut hatte Kreibich einen Angriff über Linksaußen vorbereitet, Anspiel auf Banser, der auf Gerlach passen konnte, und Halberstadts Kapitän ließ sich diese Chance aus Nahdistanz nicht entgehen. Bis zum Abpfiff nach 89 (!) Spielminuten quälte sich Germania mühevoll zum Heimsieg und wirkte vor allem nach dem zweiten Platzverweis wie gelähmt. Angesichts der doppelten Überzahl blieben Halberstadts Offensivaktionen leider ideen- und kraftlos, teilweise agierten sie völlig verunsichert und zitterten den Dreier am Ende jedoch verdient nach Hause. Aufgrund der guten Resultate der anderen Abstiegskonkurrenten war dieser Sieg immens wichtig und sollte das Selbstvertrauen des VfB etwas stärken.

    Ähnlich sah es Trainer Petersen nach der niveauarmen Partie: „Für uns ging es heute nur allein darum, drei Punkte für den Klassenerhalt zu sichern, dafür hat meine Elf gekämpft. Unser Sieg kam jedoch sehr mühevoll zustande. Auch wenn wir nach einer Stunde Spielzeit zwei Spieler mehr auf dem Platz hatten, zum Schönspielen reicht es bei uns derzeit noch nicht. Vor allem im Mittelfeld hat uns eine Kreativabteilung gefehlt. Jetzt müssen wir schauen, was gegen Meuselwitz am Mittwoch machbar ist.“ Gäste-Coach Olaf Holetschek haderte im Anschluss vor allem mit der diskussionswürdigen Leistung des Unparteiischen: „Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat sich trotz der beiden Platzverweise gut geschlagen. Das Spiel war heute nicht zu gewinnen, da hatte einer etwas dagegen. Zwei Rote Karten zermürben, besonders bei einer jungen Mannschaft, wie es meine ist.“

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Gottwald, Vandreike (67. Tuzlak), Pölzing - Vranic - Reitzig (89. Werner), Plock, Gerlach, Kreibich - Banser, Luck (76. Thiele)

    FC Carl Zeiss Jena II: Person - Wuttke, van Steensel, Leutloff, Wendler - Riemer, Schraps, Heger (46. Schimmelpfennig), Schlachta - Petersen (ab 82. Ludwig), Kuqi

    Schiedsrichter: Lars Albert (Tannenbergsthal)
    Gelbe Karten: Leutloff, Schimmelpfennig
    Gelb-Rot: Kuqi (29., Ball blockiert, Meckern)
    Rote Karte: Riemer (58., Notbremse)

    Zuschauer: 653, inkl. 9 Jenafans
    Torchancen: 6:3 (4:1)
    Tore: 1:0 Luck (35.), 1:1 Wendler (62.), 2:1 Gerlach (73.)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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