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  • 14. Mai 2007

     

    Germania Halberstadt: Klassenerhalt stark gefährdet


    Von:  Systema

    Trotz einer erheblichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, diese war auch extrem notwendig, konnten Halberstadts Oberligakicker erneut keinen Sieg einfahren. Die Partie beim Tabellenletzten FC Rot-Weiß Erfurt II endete nach 90 umkämpften Minuten mit 1:1 (1:0). Somit steht die Mannschaft vom VfB Germania zwar weiterhin auf dem zwölften Platz, ist aber aufgrund der aktuellen Tabellensituation immer noch akut abstiegsgefährdet. Am kommenden Mittwoch müssen die Vorharzer nun zuschauen, inwieweit die Konkurrenten aus Dessau, Auerbach, Jena, Zwickau, Pößneck und Dresden punkten können.

    Das Spiel in Erfurt begann mit einem mustergültigen VfB-Konter über Steffen Plock und Ladislav Stefke in deren Folge Timm Kreibich das gegnerische Tor knapp verfehlte (1.). Kurz darauf landete eine verunglückte Kopfballabwehr von Nils Thiele bei Felix Kinne, der unmittelbar aus 16 Metern abzog, aber Halberstadts Keeper Sebastian Kischel parierte glänzend (6.). Danach zeigte Regionalliga-Akteur Torsten Görke bei zwei Freistößen seine Schussgewalt, zielte jedoch beim ersten Mal nicht genau genug und fand daraufhin in Kischel seinen Meister (14.). Germanias erste hundertprozentige Torchance, die einzige (!) in den ersten 45 Minuten, hatte dann Stefke auf dem Fuß, als sein Schuss nach herrlichem Pass von Kapitän Enrico Gerlach noch abgefälscht wurde und dadurch nur am Pfosten landete (17.). Hier wäre RWE-Keeper Stephan Essig ansonsten machtlos gewesen. Gerlach gefiel kurze Zeit später erneut bei einem gefährlichen Freistoß, aber Plocks Kopfball flog knapp am Lattenkreuz vorbei (22.). Als Halberstadt zehn Minuten später in defensiver Passivität erstarte und Martin Ullmann seelenruhig auf Rainer Müller flanken konnte, staubte dieser zur 1:0-Führung ab, weil auch VfB-Akteur Randy Gottwald nicht richtig aufgepasst hatte (33.). Kurz darauf musste Plock verletzt vom Platz, Ingo Vandreike kam bei Germania neu im Spiel (38.). Nach Flanke von Kreibich hatte Friedrich Reitzig per Kopfball noch eine Möglichkeit, aber vorerst ging es für die Gäste nach maßlos enttäuschender erster Halbzeit, die fast einer Arbeitsverweigerung gleich kam, in die Pause.

    Nach kurzer und lautstarker Ansprache von VfB-Trainer Andreas Petersen kam seine Elf wie verwandelt aus der Kabine. Endlich wurde der Gegner massiv unter Druck gesetzt, sodass sich Erfurt nur noch durch Fouls zu helfen wusste, was unter anderem zur berechtigten gelb-roten Karte von Tony Schnuphase führte (59.). Zuvor hatte Fait Banser die größte Chance zum Ausgleich, verfehlte das Gehäuse per Kopfball, nach Gerlach-Freistoß, jedoch um einige Zentimeter (55.). Ebenso konnte Gottwald mit einem vorbildlichen Pass Stefke frei spielen, aber auch dieser scheiterte alleine vor Essig auftauchend an den eigenen Nerven (62.). Weiterhin flog ein Kopfball vom eingewechselten Zdravko Tuzlak knapp vorbei (73.). Dann musste Halberstadts Nils Pölzing aberwitziger Weise nach (angeblich) wiederholtem Foulspiel ebenso mit Gelb-Rot vom Platz und es gab ein Duell auf personeller Augenhöhe (80.). Germanias Mannschaft blieb davon völlig unbeeindruckt. Ganz im Gegenteil. Die Vorharzer konnten nach Gottwald-Flanke, folgender Kopfballverlängerung von Andreas Luck und dem letztendlichen Lupfer von Gerlach über Essig zum 1:1 ausgleichen (81.). Jetzt ging noch einmal ein Ruck durchs Gäste-Team, endlich wurde richtig gekämpft und auf Sieg gespielt, der übrigens locker machbar gewesen wäre, aber Banser scheiterte jedoch, wie so oft in den letzten Wochen, an den eigenen Nerven oder am Unvermögen, als er unter anderem zwei hundertprozentige Torchancen fahrlässig vergeigte. Erst konnte er sich nicht schnell genug vom Ball trennen und somit Tuzlak frei spielen, dann war Banser nicht in der Lage, das Leder, nach kurzem Luck-Zuspiel, aus Nahdistanz im Tor unterzubringen (88.). Alleine mit Pech ist diese eklatante Abschlussschwäche von Halberstadts Offensivakteuren schon lange nicht mehr erklärbar.

    Somit musste sich Germania mit dem Unentschieden bei Erfurt II zufrieden geben. Entsprechend sauer reagierte Coach Petersen nach der Partie: „Wenn man die erste Halbzeit völlig verschläft, keinen Siegeswillen erkenn lässt, ohne Mut nach vorne spielt und gar nicht richtig auf dem Platz steht, darf man sich nicht wundern, wenn man am Ende mit einem Remis wieder nach Hause fahren muss. Die fahrlässig vergebenen Chancen zum Schluss der Partie sind auch nicht nur mit Pech zu erklären, da war auch Unvermögen dabei. Vielleicht macht der eine Zähler ja Mut für unsere letzten Spiele in Auerbach und gegen Chemnitz.“ Erfurts Trainer Albert Krebs bilanzierte die Begegnung etwas anders: „Das 1:1 war aus meiner Sicht ein gerechter Ausgang, weil wir in der ersten Halbzeit wie schon so oft in dieser Saison besser waren, aber die Chancen erneut nicht nutzen konnten. Deswegen stehen wir auch da, wo wir jetzt stehen: auf dem letzten Tabellenplatz.“ Leichter wird es allerdings am kommenden Sonntag für Halberstadt in Auerbach sicherlich nicht, aber dann muss endgültig ein Sieg her, will man der Relegation oder gar dem direkten Abstieg entkommen.

    FC Rot-Weiß Erfurt II: Essig - Gauder, Gerke, Görke, Pekrul - Heim (83. D. Müller) - Schnuphase, Weiß, R. Müller - Ullmann (86. A. Müller), Kinne

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Gottwald, Vranic, Thiele (68. Luck) - Reitzig (57. Tuzlak), Plock (38. Vandreike), Pölzing, Kreibich - Gerlach - Banser, Stefke

    Schiedsrichter: Jens Oehme (Witzschdorf)
    Gelbe Karten: Görke, Heim - Vandreike
    Gelb-Rot: Schnuphase (59., wiederholtes Foulspiel) - Pölzing (79., wiederholtes Foulspiel)

    Zuschauer: 134, inkl. 27 Germaniafans
    Torchancen: 2:4 (2:1)
    Tore: 1:0 R. Müller (33.), 1:1 Gerlach (81.)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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