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  • 30. April 2007

     

    Germania Halberstadt: Reitzig und Plock sorgen für Remis


    Von:  Systema

    Im gestrigen Sachsen-Anhalt-Derby trennten sich der VfB Germania und der SV Dessau 05 nach einer turbulenten, aber auch niveauarmen Partie mit 2:2 (0:1). Somit stehen Halberstadts Oberligafußballer weiterhin auf Rang 13 der Tabelle und sind nur durch das bessere Torverhältnis vom FV Dresden-Nord, der zurzeit den Relegationsplatz innehat, getrennt. Für VfB-Trainer Andreas Petersen hatte der Tag schon sorgenvoll begonnen. Kapitän Enrico Gerlach musste vor dem Spiel mit Infusionen behandelt werden (Viruserkrankung) und sein Einsatz stand lange auf der Kippe. Ebenso gab Keeper Sebastian Kischel (Handverletzung) erst nach dem Aufwärmen ‚grünes Licht’.

    Vorerst druckvoll waren die Vorharzer in das Derby gestartet, Sasa Vranic (4.) und Fait Banser (9.) sorgten für eine gewisse Torgefahr. Nach einer Ecke von Timm Kreibich ließ dann erneut Vranic mit einem Kopfball die 700 Germaniafans aufhorchen (13.). Die Gäste konterten danach lehrbuchreif und nach defensiver Passivität Halberstadts glänzte Ex-Germane Felix Binsker, nach Pass von Enrico Kricke, mit einem Lupfer über Kischel an die Querlatte. Ebenso war der VfB-Schlussmann in der folgenden Szene machtlos, als Kricke den überraschenden, aber nicht unverdienten Führungstreffer erzielte (15.). Zuvor hatten die Gastgeber den Ball nach einem Einwurf unnötig verloren und nutzten auch eine 4-2-Überzahl nicht zur Gefahrenabwehr, sodass Benny Woitha selenruhig auf Torschütze Kricke passen konnte, der sich diese Chance aus Nahdistanz nicht entgehen ließ. Kurz darauf lag bereits der Ausgleich in der Luft, aber Gerlach scheiterte knapp per Freistoß (16.). Auch der Schuss von Ladislav Stefke, nach Banser-Zuspiel, wurde im letzten Moment von Sven Kaluza geblockt (20.). In Ermanglung einer Anspielstation fabrizierte dann Vranic einen katastrophalen Fehlpass, den Lofti El Bousidi fast zu einem Tor aus fast 40 Metern genutzt hätte, jedoch blieb Kischel aufmerksam (21.). Etwas später flankte Andreas Sommermeyer gefährlich in den Strafraum, aber der folgende Kopfball von Zdravko Tuzlak war zu harmlos (36.). Kurz vor der Pause vergab dann Banser die beste Möglichkeit zum 1:1, als er nach Klasse-Freistoß von Gerlach das Gehäuse um Zentimeter mit einem Kopfball verfehlte (41.).

    Trotz einer lautstarken Kabinenpredigt von Coach Petersen, die man fast bis ins Stadion gehört hatte, schockte Dessau die Domstädter kurz nach der Pause mit dem 0:2 durch Binsker (46.). Der 21-Jährige, noch im vergangenen Winter aufgrund angeblicher Leistungsdefizite bei Germania aussortiert, fasste sich ein Herz, knallte den Ball aus mehr als 30 Metern unhaltbar ins Tor und bewies damit seine guten Fähigkeiten. Fast im Gegenzug scheiterte Steffen Plock mit einem Kopfball. Trotzdem brauchte Halberstadt eine ganze Weile, um sich von diesem Rückstand zu erholen. Nach gute einer Stunde hatte dann Banser beim nächsten Hochkaräter erneut kein Glück, als Felix Hesse seinen Schuss von der Linie schlagen konnte (61.). Kurz darauf nahm der eingewechselte Friedrich Reitzig eine Flanke volley, verzog aber aus sechs Metern um Haaresbreite (63.). Dessau kam nur noch einmal gefährlich vor das gegnerische Tor, als Spielführer Frank Berger per Freistoß in Kischel seinen Meister fand (70.). Kreibich leitete dann mit einer starken Einzelaktion auf Linksaußen die Wende ein, flankte scharf in den Strafraum und Reitzig knallte den Ball zum 1:2 unter die Latte (74.). Jetzt ging ein Ruck durch Germanias Mannschaft und zehn Minuten später hatte Plock, nach Gerlach-Ecke, den Ball per wuchtigen Kopfball aus Nahdistanz ins Tor gedroschen und es stand 2:2 (84.). Die Domstädter spielten weiter nach vorne und Banser hatte noch die große Chance zum Siegtreffer, verzog jedoch aus acht Metern Torentfernung deutlich (90.).

    Somit blieb es bei der insgesamt gerechten Punkteteilung aus der Halberstadts Oberligakicker, trotz der schwachen ersten Halbzeit, das Positive heraus ziehen sollten. Immerhin stimmte die Moral, der Kampfgeist und die Torflaute (drei Spiele ohne Treffer) wurde ebenso beendet. Ähnlich sah es Trainer Petersen: „Eigentlich hatten wir die Partie nach dem 0:2 bereits verloren. Meine Jungs haben aber nach dem durchaus vermeidbaren Rückstand eine große Moral bewiesen und sich wieder ins Spiel zurück gekämpft. Das hat mich sehr gefreut. Am Ende war die Punkteteilung hoch verdient. Jetzt müssen wir nach vorne schauen und gegen Jena und Meuselwitz nachlegen.“ Gäste-Coach Damian Halata haderte etwas der vergebenen Siegchance: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat über 90 Minuten äußerst diszipliniert gespielt. Das Unentschieden ist natürlich sehr ärgerlich, hier war eindeutig mehr drin, aber unser heutiges System hat viel Kraft gekostet und dadurch fehlte in der Schlussphase etwas die Luft, um die Führung nach Hause zu bringen. Halberstadts Spiel hatte wenig mit Fußball zu tun.“

    Am kommenden Sonntag empfängt Germania im Friedensstadion Jenas Bundesligareserve. Allerdings muss Petersen dann auf Sommermeyer und Stefke verzichten, da beide die fünfte Gelbe kassierten. Im dritten Heimspiel in Folge treffen die Halberstädter am darauf folgenden Mittwoch, den 9. Mai, ab 18.30 Uhr auf Meuselwitz.

    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Vranic (54. Reitzig), Gottwald, Sommermeyer - Vandreike (54. Luck), Plock - Tuzlak (46. Pölzing), Gerlach, Kreibich - Banser, Stefke

    SV Dessau 05: Spielau - Durishti - Kaluza, Förster, Berger, Hesse - Woitha, El Bousidi, Westphal (68. Kirstein) - Kricke (49. Scherz), Binsker (75. Koppeng)

    Schiedsrichter: Matthias Lämmchen (Meuselwitz)
    Gelbe Karten: Gottwald, Sommermeyer, Stefke, Plock - Hesse, Förster, Durishti

    Zuschauer: 704, inkl. 23 Dessaufans
    Torchancen: 8:5 (3:3)
    Tore: 0:1 Kricke (15.), 0:2 Binsker (46.), 1:2 Reitzig (74.), 2:2 Plock (84.)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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