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  • 11. September 2005

     

    Germania Halberstadt: Schlitte trifft doppelt zum Sieg in Pößneck


    Von:  Systema

    /news2/pictures/Wappen/germania_halberstadt.gif" alt="an image" />Nach einer spannenden Partie verließ der VfB Germania Halberstadt am Samstagnachmittag den Fußballplatz in Pößneck, nach Toren von Banser (37.), zweimal Schlitte (63., 66.) und Stefke (71.) als Gewinner und trat mit drei Auswärtspunkten im Gepäck die Heimreise an. Dies war der erste Oberliga-Sieg der Halberstädter gegen die Ostthüringer. Die Mannschaft um Trainer Lothar Kurbjuweit verlangte den Germanen alles ab und bestrafte dreimal Unaufmerksamkeiten der Halberstädter Defensive. Nach dem zwischenzeitlichen 2:1-Rückstand drehten die Gäste innerhalb von erneut acht magischen Minuten das Spiel und gingen 2:4 in Führung. Nach dem abermaligen Anschlusstor von Pößneck wurde es noch mal spannend, aber am Ende war der 3:4-Auswärtssieg für Halberstadt hoch verdient. Das nächste Punktspiel erwartet die Halberstädter am kommenden Sonntag. Dann spielen die Vorharzer ab 15 Uhr im Friedensstadion gegen die Bundesligareserve von Energie Cottbus.

    Zum Spiel: Nach den Auswärtspartien in Völpke (0:4 Sieg) und in Halle (1:1) ging es am Samstag für Halberstadt zum heimstarken VfB 09 Pößneck, jene Mannschaft, die die Vorharzer bisher in der Oberliga noch nie besiegen konnten. Bei Germania fehlte in der Startformation Felix Binsker, der mit der U-20 Landesauswahl unterwegs war. Für ihn spielte Alex Kopp im Mittelfeld, zum ersten Mal von Beginn an. Ladislav Stefke rückte entsprechend weiter in die Offensive und mimte einen hängenden Linksaußen. Taktisch gab es ein 4-4-2, manchmal, je nach Spielsituation, auch das gewohnte 4-3-3.

    Verheißungsvoll begann die Partie. Schon kurz nach Anpfiff hatte Halberstadt die erste Möglichkeit, nach Vandreike-Ecke köpfte Banser knapp neben das Tor (2.). Pößneck spielte, wie Plauen zuletzt, anfangs ein starkes Pressing, wollte die Gäste aus der Domstadt unter Druck setzen und zu Fouls in Strafraumnähe zwingen. Dies gelang ihnen im Laufe der Partie auch mehrmals, aber Kischel war vorerst auf dem Posten, nach Freistoss von Hurt (9.). Eine Minute später hätte Stefke fast eine Unaufmerksamkeit von Okrucky genutzt. Dann eine Ecke für Pößneck, die aber Alex Kopp zur erneuten Ecke abgewehrt hatte. Aus der zweiten Ecke resultierte nach langem Kopfball von Thiele ein klasse Konter, aber Stefke konnte leider seinen Alleingang nicht erfolgreich abschließen (14.). In derselben Minute glänzte Alex Kopp mit einem "Zuckerpass" auf Schlitte, der den Ball aber knapp verpasste. Beim folgenden Pößneck-Angriff holte sich Alex Kopp völlig unnötig die gelbe Karte (15.).

    Dann war wieder Banser an der Reihe, aber auch ihm wollte noch kein Tor gelingen (17.). Völlig überraschend fiel kurze Zeit später das Führungstor für Pößneck. Gerlach hatte den Ball im Mittelfeld verloren, die Germanen sahen zu wie die Thüringer kombinierten und Walther tauchte alleine vor Kischel auf und verwandelte clever zum 1:0 (19.). Halberstadt meldete sich umgehend mit einem gefährlichen Torschuss von Banser zurück (22.). Bei einem Pößnecker Freistoß von Schimmelpfennig hinterließ die Halberstädter Abwehr keinen sicheren Eindruck (24.). Und nun Freistoß von Vandreike, von Banser kurz angenommen, direkt und ganz knapp übers Tor geschossen (27.).

    Es folgte ein Fehlpass von Pölzing und Gottwald klärte nach Pößneck-Konter im letzten Moment zur Ecke. Diese Ecke bereinigte Banser zur abermaligen Ecke (30.) und wieder schläft die Gäste-Abwehr, da Pößneck auch diese Ecke ohne Gegenwehr kurz ausführte, aber beim Abschluss zu zaghaft agierte. Auch in der 35. Minute war Halberstadt unaufmerksam und ließ Pößneck spielen, entsprechend kam Müller zu einer guten Tormöglichkeit. Kurz danach endlich der längst überfällige Ausgleich durch Banser zum 1:1 (37.). Dies war ein Angriff über vier Stationen, Abschlag Kischel, Kopfballverlängerung Alex Kopp, Flanke Schlitte und letztendlich Direktabnahme Banser.

    Bis zur Pause drückte der VfB Germania Halbersatdt weiter aufs Tempo und drängte Pößneck in die Defensive, ohne weitere Tore zu erzielen. Eine der besten Chancen hatte dabei Gerlach mit einem Freistoss aus 18 Metern Torentfernung, aber Okrucky bewies seine Klasse und fischte den gefährlichen Schuss aus dem Dreiangel und klärte zur Ecke, die aber nichts einbrachte (42.). Auch Banser hatte mit einem druckvollen Torschuss nach Stefke-Pass noch eine gute Möglichkeit (43.). Mit dem 1:1 ging es dann vorerst in die Kabinen.

    Halbzeitfazit: Pößneck hatte nur zwei Torchancen, machte ein Tor. Halberstadt bestimmte weitgehend das Spiel, verlor aber auch zu viele einfache Bälle in der Vorwärtsbewegung, hatte aber einige gute Torchancen und war Pößneck überlegen.

    2. Halbzeit: Kaum wieder angepfiffen, hatte Banser abermals ein weiteres Tor auf dem Fuß, scheiterte aber an Okrucky (46.). Vorher hatte Vandreike herrlich auf Stefke gepasst, der den Ball für Banser durchließ. Im direkten Gegenzug war Pößneck abermalig gefährlich, weil Halberstadt Unsicherheiten in der Abwehr gezeigt hatte. Dann eine Schlitte-Flanke und Pößneck-Torwart Okrucky konnte nur mit einer Hand klären, aber der Nachschuss von Alex Kopp misslang (52.). Kurz darauf hatte Schlitte, nach Superpass von Banser, die große Möglichkeit zur Germania-Führung, aber Pößneck klärte zur Ecke. Aus dem Nichts die erneute Führung der Thüringer. Pölzing hatte mal wieder in Strafraumnähe gefoult und Hurt flankte gefährlich in Richtung Tor und Förster traf völlig freistehend und ungehindert zum 2:1 (59.). Dies stellte den Spielverlauf auf den Kopf, die Halberstädter machten bisher das Spiel und Pößneck die Tore.

    In der Folge begannen Halberstadts magische acht Minuten. Wie beim letzten Spiel in Pößneck (3:3 in 2004/05) drehten die Domstädter in diesen acht Minuten die Partie und machten innerhalb kürzester Zeit aus einem 2:1-Rückstand eine 2:4-Führung. Erst nutzte Schlitte nach Distanzschuss von Heckeroth eine Unaufmerksamkeit der Thüringer Abwehr (63.). Dann krönt nochmals Schlitte seine gute Leistung mit dem zweiten Tor. Nach Stefke-Flanke hatte er mittels Kopfball in den Dreiangel getroffen (66.). Und zu guter letzt markierte Stefke nach einem Konter mit seinem ersten Ligator das vorentscheidende 2:4 (71.). Hierfür hatte Gerlach, nach Abwehrschnitzer von Hurt (trat über den Ball), hervorragende Vorarbeit geleistet, indem er den Ball auf Stefke abgelegt hatte und "Lazi" nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte.

    Dann eine Eckenserie der wütend angreifenden Pößnecker. Jedes Mal bekamen die Germanen den Ball nicht aus dem Strafraum heraus und so erzielte Zimmermann nach einem abgewehrten Eckball mit einem Distanzschuss das erneute Anschlusstor zum 3:4 (76.). Pößneck versuchte jetzt alles, riskierte viel und die Halberstädter kamen entsprechend zu weiteren Kontern. Einen von diesen schnellen Gegenangriffen hätte Stefke fast zum alles entscheidenden 3:5 genutzt, aber nachdem er schon Okrucky umspielt hatte, wurde er zu weit abgedrängt (87.). Dann eine Schrecksekunde für alle Germanen. Pölzing hatte wieder gefoult und Pößneck bekam abermals einen Freistoss, den sie auch fast zum 4:4 genutzt hätten, aber Kischel reagierte blitzschnell mit einer Glanzparade (88.). Das Pfannkuch-Team spielte mehrere ihrer Konter nicht konsequent genug zu Ende und Gerlach verlor kurz vor Schluss unnötig den Ball und Pößneck bekam nochmals einen Freistoss zugesprochen. Jetzt war auch Pößneck-Torhüter Okrucky mit im Germania-Strafraum, aber es nutzte nichts. 15.49 Uhr stand es fest. Halberstadts erster Sieg gegen Pößneck war mit 3:4 Toren perfekt!

    Fazit: Nach einer spannenden Partie besiegte die Mannschaft des VfB Germania Halberstadt am Ende die unbequemen Thüringer aus Pößneck mit 3:4 (1:1). Aufgrund der vielen guten Torchancen war der Sieg für Halberstadt hoch verdient. Die Domstädter bestimmten am Samstagnachmittag über weite Strecken das Spiel, leisteten sich aber in der Defensive viele Unaufmerksamkeiten. Die drei Gegentreffer kamen durch solche Fehler zustande. Pößneck war in den ersten zwanzig Minuten ebenbürtig und konnte vor allem bei den vielen Standardsituationen eine gewisse Torgefahr entwickeln. Die Thüringer hatten kurz vor dem Abpfiff noch die Chance zum wiederholten Ausgleich, aber das wäre zuviel des Guten gewesen. So gelang dem VfB Germania Halberstadt endlich der erste Sieg gegen Pößneck und alle fuhren zufrieden nach Hause.

    Das Thüringer Team um Trainer Lothar Kurbjuweit wird im Laufe der Saison aber noch den einen oder anderen Gegner im Sportpark Warte ärgern, diese Mannschaft hat das Potential der enormen Heimstärke mehrfach angedeutet, nur Halberstadt war an diesem Tag einfach besser und abgezockter. Davon konnte sich auch Thomas Köhler, Trainer der Cottbusser Bundesligareserve (nächster Gegner) überzeugen. Aus einer geschlossenen guten Teamleistung ragten bei Halberstadt der doppelte Torschütze Kevin Schlitte und Ladislav Stefke ein wenig heraus.

    Stimmen nach dem Spiel:

    Trainer Pfannkuch (Germania): "Wir sind glückliche Sieger und haben dennoch nicht unverdient gewonnen. Wir hatten die größere Anzahl von Chancen, aber hinten erhebliche Schwächen. Das Hauptziel waren drei Punkte. Wir fahren zufrieden nach Hause."

    Trainer Kurbjuweit (Pößneck): "Wir haben an die guten Heimspiele angeknüpft. Wir haben gekämpft, sind gelaufen und haben Moral bis zum Schlusspfiff bewiesen."


    VfB Germania Halberstadt: Kischel - Heckeroth, Thiele, Gottwald, Pölzing - Gerlach (ab 90. Lorenz), Alex Kopp, Vandreike, Stefke (ab 88. Reitzig) - Schlitte, Banser

    VfB Pößneck: Okrucky - Hurt, Busse, Wiegand, Walther - Förster, Müller (ab 61. Mußler), Krause, Schimmelpfennig - Zimmermann, Kühne (ab 78. Woitha)

    Helge Osterloh

    Geschrieben von:  Systema

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