SpVgg. Unterhaching 1925, 14. Dezember 2009
Die finanzielle Situation der SpVgg Unterhaching bleibt weiter angespannt. Das Präsidium des Drittligisten musste am Donnerstagabend bei der Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2008/09 ein Defizit im sechsstelligen Bereich verkünden. Damit fiel zum zweiten Mal nacheinander die wirtschaftliche Bilanz negativ aus. Für die Premierensaison der 3. Liga stand unterm Strich ein Fehlbetrag von 310.000 Euro. Die SpVgg erwirtschaftete in diesem Zeitraum einen Umsatz von 5,101 Millionen Euro. Demgegenüber standen jedoch Aufwendungen in Höhe von 5,411 Millionen Euro, wobei 4,139 Millionen Euro davon auf den Lizenzspielerbereich entfielen.
Hachings kaufmännischer Leiter Walter Leidecker, der in Vertretung des geschäftlich im Ausland weilenden Schatzmeisters Anton Schrobenhauser den Rechenschaftsbericht vortrug, sagte, dass aufgrund der negativen Bilanz der letzten beiden Jahre in allen Abteilungen ein noch nie dagewesener Sparkurs eingeschlagen worden sei. „Die finanzielle Situation ist unmittelbar mit dem sportlichen Erfolg verknüpft. Der Aufstieg bleibt daher das erklärte Ziel, da die 3. Liga auf Dauer nicht zu stemmen ist“, fügte Leidecker an. Es könne außerdem kein dauerhafter Weg sein, ständig die besten Spieler zu verkaufen, denn solche Transfers seien nicht planbar und kalkulierbar.
SpVgg-Präsident Engelbert Kupka sprach in seinen Ausführungen ebenfalls davon, dass die 3. Liga finanziell nicht zu halten sei. „Die Liga ist richtig und war ein guter Schritt“, sagte der langjährige Vorstand, „aber man muss etwas überlegen, um als Aufbauliga bestehen zu können. Die Gelder reichen bis jetzt nur für die Pflichtaufgaben.“ Man habe durchaus Vorschläge unterbreitet, was die Finanzierung anbeträfe. Für den Moment stecke Haching in einer Zwickmühle, weil aus eigener Kraft keine Veränderung zu bewerkstelligen sei. „Die Fehlbeträge sind nur dann abzubauen, wenn wir Geld von einer dritten Seite bekommen. Ohne einen Geldgeber müssen wir uns immer wieder von den besten Spielern trennen“, sagte Kupka.
Außerordentlich dankbar ist man bei der SpVgg über einen Hauptsponsor wie Generali zu verfügen, der laut Leidecker die Basis für wirtschaftliches Handeln liefere. Neben dem beinahe siebenstelligen Betrag des Versicherungskonzerns erhält Haching im Übrigen eine Summe von 800.000 Euro von allen anderen Unterstützern. „Wir sind laufend bemüht, weitere Investoren zu finden, durch die wir dann auch in der Lage wären, die Mannschaft zu verstärken“, sagte Engelbert Kupka noch. Der Präsident verströmte letztlich aber dennoch auch Zuversicht, diese Situation zu lösen. „Man sollte sich trotz mancher trüber Wolken, die Sicht auf den Himmel nicht verstellen lassen“, sagte er. „Wir sind voller Optimismus, arbeiten an allen Ecken und Enden und wollen alles tun, damit der Aufstieg gelingt.“ Die Mannschaft solle mit Freude an dieser Aufgabe arbeiten. „Es ist zu schaffen, denn in der Liga ist kein Überflieger.“
Manager Norbert Hartmann nahm in seinen Darstellungen ebenfalls den Aufstieg als realistisches Ziel ins Visier und erklärte, man solle sich ruhig mit hohen Vorgaben beschäftigen. „Wenn man viel möchte, dann kommt auch viel heraus“, sagte er. Die Vereinsführung habe Vertrauen in die handelnden Personen, denn nur so könnten Erfolge erzielt werden. Mit Blick auf die Finanzen sekundierte Hartmann, es sei ein echter Spagat, zum einen die Saison zu überstehen und zum anderen das Ziel Aufstieg tatsächlich anzugreifen.
Vor 102 anwesenden Mitgliedern wurden wie immer gegen Ende der Veranstaltung Ehrungen vorgenommen. So erhielt unter anderem der ehemalige Vize-Präsident Alfred Herrmann eine Ehrung für 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft. Außerdem feierte Erich Probst sein 60-jähriges Vereinsjubiläum. Und schließlich wurde Erika Link von Präsident Kupka stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen der SpVgg hervorgehoben und deren Engagement damit gewürdigt.
Die Ehrungen:
40 Jahre Mitglied:
Alfons Parzhuber
50 Jahre Mitglied:
Alfred Herrmann
55 Jahre Mitglied:
Dieter Buchalik, Franz Finger
60 Jahre Mitglied:
Erwin Probst
Ruben Stark
Geschrieben von: Stephan R.T.
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