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  • ZFC Meuselwitz, 17. Dezember 2015

     

    Halbjahresgespräch mit Trainer und Präsident


    Von:  Stephan R.T.

    Traditionell stellten sich zur Winterpause der Präsident Hubert Wolf und Trainer Heiko Weber vom Fußball-Regionalligisten ZFC Meuselwitz für einige Fragen zur Saison 2015/16 zur Verfügung.

    Wie wird der sportliche Werdegang des ZFC im Verlaufe der Hinrunde der Saison 15/16 bewertet?

    Hubert Wolf: Das ZFC-Präsidium ist nach den anfänglich erheblichen Schwierigkeiten mit der gesamten Entwicklung in dieser Saison zufrieden, besonders im spielerischen Bereich. Insbesondere verbesserte sich ab September die spielerische Ordnung und den ZFC-Fans konnte aufgezeigt werden, dass sich etwas entwickelt. Die bisherigen 19 Punkte wurden auf höherem fußballerischem Niveau eingefahren, als alle Punkte der vorigen Saison. Allerdings präsentieren sich unsere Angreifer zum heutigen Stand nicht auf Regionalliga-Niveau.

    Heiko Weber: Hier muss man bewusst differenzieren. Nach dem Umbruch im Sommer wurde mit den bis dahin verpflichteten Spielern eine Neuausrichtung im Verein vollzogen und ich als neuer Trainer musste meine konzeptionelle Arbeit entsprechend ausrichten. Zum Spielerkader kamen noch drei Spieler, P. Le Beau, M. Schumann und J. Vojta hinzu. Den Weg des ZFC, parallel zum Fußball auch auf die Ausbildung und das Studium zu setzen, finde ich besser und sinnvoll, aber als Trainer muss ich mich auch erst einmal an dieses Modell gewöhnen und ein adäquates Training gestalten, so dass wir trotzdem eine in der Regionalliga sehr beachtete Mannschaft werden. Des Weiteren hat die Substanz der Regionalliga Nordost zugenommen – einmal durch die Aufstockung von 16 auf 18 Mannschaften und zum anderen kamen starke Aufsteiger dazu, die diese Regionalliga bereichern und in ihren Vereinen unter Vollprofibedingungen arbeiten können. Ausnahmen in dieser Hinsicht sind z. B. der ZFC und das Bautzener Team. Als Trainer habe ich bisher nichts auszusetzen, denn ich konnte ab dem Sommer aus dem Vollen schöpfen, unter extrem hoher Trainingsbeteiligung arbeiten und es gab in den letzten sechs Monaten keine schweren Blessuren oder Verletzungen. Nach einem denkbar schlechten Saisonstart verfiel das Umfeld schnell in alte Verfahrensweisen und Denkmuster, dass sich in der Mannschaft ja nichts verändert hätte. Wir führten viele Gespräche, konnten wieder punkten und kämpften uns bis auf den elften Tabellenplatz, widerlegten, was uns schon vorhergesagt wurde. Umso enttäuschender ist, dass wir in den letzten beiden Spielen nicht punkten konnten. Der derzeitige 13. Tabellenrang zur Winterpause veranlasst mich deshalb zu einer Gesamteinschätzung mit der Note ‚Befriedigend‘.

    Wie hat sich beim ZFC die Zuwendung zu professionelleren Bedingungen auf die Entwicklung des Teams ausgewirkt?

    Hubert Wolf: Die wöchentliche Trainingshäufigkeit der Mannschaft konnte vom vier- bis fünfmaligen Training auf teils sieben bis acht Trainingseinheiten pro Woche gesteigert werden, so dass ein Drittel mehr trainiert werden konnte. Es stellte sich allmählich eine qualitative Steigerung bei den Spielern bezüglich der Verbesserung der Ausdauer und dem spielerischen Miteinander ein. Die namentliche Einschätzung spezieller Spieler ist Sache unseres Trainers. Ein wichtiger Baustein für unsere Fortschritte ist eine sehr gute Einbeziehung unseres Physio-Teams in alle Fußballprozesse und so ist auch die bisher außerordentlich geringe Anzahl von Verletzungen zu werten.

    Heiko Weber: Die getätigten Strukturveränderungen haben sich insgesamt für das gesamte Team ausgezahlt. Ich als Trainer musste keine Abstriche machen, da die Trainingsabläufe und äußeren Bedingungen in Meuselwitz tadellos sind, wie es in der Regionalliga sein sollte. Es profitieren alle von dieser Entwicklung und ich will da keinen einzelnen Spieler besonders herausstellen. Um das Gesamtpaket auch für die Aktiven passend zu machen, versuchen wir die Trainingszeiten variabel zu gestalten, was auch ein Grund ist, dass wir so wenig Verletzte hatten. Nach dem Kulminationspunkt, der eklatanten Heimniederlage gegen Budissa Bautzen, gab es bei uns personelle Veränderungen und es wurde verstärkt im taktischen wie läuferischen Bereich gearbeitet. Eine Verbesserung der Standards wäre wünschenswert, in der Offensive blieben wir insgesamt weit unter den Erwartungen, was viele Gründe hat. Bei den Torhütern sehe ich Reserven, wobei wir einen erfahrenen und einen Hüter mit Perspektivpotential haben. Insgesamt bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft nicht unzufrieden.

    Welche Rolle spielen die Qualität der zweiten Mannschaft, derzeit Tabellenführer in der Landesklasse, und der Teams im Nachwuchsbereich für die zukünftige Ausrichtung des ZFC?

    Hubert Wolf: In dieser Hinsicht sind wir eigentlich zufrieden, auch wenn natürlich weiterhin das Ziel gilt, das spielerische Niveau für Spieler, die in den Regionalliga-Kader aufrücken könnten, anzuheben. Der Wille, der sich dafür anbietenden Fußballer sich zu verbessern, ist vorhanden. Das ZFC-Präsidium wäre zudem erfreut, wenn die II. Mannschaft wieder in die Verbandsliga aufsteigen würde – sie müssen es nicht, aber wir nehmen dies gern mit. Dieses Team bestimmt den Aufstieg selbst, mit Willen und Leistung. Mit den Ergebnissen in den übrigen Nachwuchsteams sind wir außerordentlich zufrieden, da alle sehr erfolgreich sind. Bei der A-Jugend war wegen des altersbedingten Wechsels von Spielern eine Veränderung absehbar.

    Heiko Weber: Auch zukünftig wird der ZFC junge talentierte Spieler suchen. Es ist gut, dass die II. Mannschaft vorn in der Tabelle steht und wenn ein Spieler aus diesem Bereich in den Regionalliga-Kaderkreis aufsteigen würde, wäre das prima. Im Kader der II. Mannschaft sind 2-3 hoffnungsvolle junge Spieler und wir stehen diesbezüglich im regen Austausch. Wir arbeiten in allen Bereichen gemeinsam und eng zusammen. Insgesamt gibt es ein sehr gutes, kollegiales Miteinander bei Trainern und Spielern. Wir haben mit dem gesamten Nachwuchsbereich, die Arbeit der Nachwuchstrainer und das Engagement der Eltern eingeschlossen, ein lobenswertes, sehr gutes Vereinsklima – ohne alles gut zu heißen. Für mich waren die ersten sechs Monate hier beim ZFC sehr aufschlussreich, abwechslungsreich aber auch spannend.

    Wie haben sich die Ausbaumaßnahmen (Heizung, Photovoltaik- und Flutlichtanlage) bewährt und wie steht es mit der Erneuerung des Kunstrasens bzw. mit dem Neubau des dritten Spielfeldes?

    Hubert Wolf: Jeder der Punkte muss für sich betrachtet werden. Mit der Photovoltaik-Anlage haben wir deutlich mehr erwirtschaften können, als jährlich zur Kredittilgung nötig ist. Auch bei der Heizung ist dies hinsichtlich der Preise zur Wärmeerzeugung der Fall, trotz der zuletzt günstigen Preisentwicklung bei anderen Energiequellen wie Öl oder Gas. Bei der Flutlichtanlage geht es nicht um Wirtschaftlichkeit, sondern sie war Zulassungskriterium für die Regionalliga. Das dafür ausgegebene Geld ist weg, schade, aber das Licht ist vorhanden und bei uns besser, als in den meisten anderen Stadien unserer Kontrahenten. Das Baugenehmigungsverfahren für das dritte Spielfeld ist nun endlich angelaufen. Weniger schön sieht es beim Kunstrasen aus. Bei einem möglichen Gewinn des vorjährigen Thüringen-Pokals und einer erneuten Teilnahme an der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde wäre die Erneuerung unseres abgenutzten Kunstrasens kein großes Problem gewesen, so müssen wir uns spätestens in drei Jahren etwas einfallen lassen. Mehr Sorgen macht uns die derzeitige Nichtgenehmigung des geänderten Erbbaurechtsvertrages. Hier muss in den nächsten Wochen und Monaten eine Lösung gefunden werden.

    Heiko Weber: Das Angebot bei den äußeren Bedingungen beim ZFC ist top – vom Stadion, den Kabinen, allen anderen Räumlichkeiten und Bedingungen. Der ZFC ist mit diesen Bedingungen in dieser Liga ein Aushängeschild! Wir alle werden in unseren Verantwortungsbereichen hart arbeiten, um erfolgreich zu sein, damit unsere Anhängern Freude am ZFC Meuselwitz haben können und die Weiterentwicklung der Stadionanlage möglich ist.

    Frieder Wittmann

    Zur Tabelle der Regionalliga Nordost

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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