VfL Halle 96, 19. November 2013
Ja, Fußball ist manchmal ungerecht und produziert dabei komische Resultate. So wie letzten Samstag im ‚HWG-Stadion am Zoo‘, wo sich Oberligist VfL Halle 96 und Drittligist Hallescher FC im Landespokal von Sachsen-Anhalt gegenüber standen. Und bis zur 118. Minute sah es nicht unbedingt danach aus, dass die Blau-Roten vom Halleschen Zoo dieses Stadtderby nicht für sich entscheiden könnten. Denn was die Schützlinge von Cheftrainer Lars Holtmann vor 3.400 Augenzeugen gegen den zwei Klassen höher angesiedelten Kontrahenten boten, das konnte sich sehen lassen, das konnte gefallen.
Mit Anpfiff des überzeugenden Spielleiters Felix-Benjamin Schwermer, stimmten beim Außenseiter Körpersprache, Einsatz und auch das spielerische Moment. Die erste Torchance aber hatte der Ortsnachbar. Von links diagonal angespielt, verarbeitet Pierre Merkel den Ball im 16er stehend direkt und der segelt auf das Tordach (1.). Ein erster Abschluss des VfL durch Tobias Cramer wird im Strafraum geblockt (7.). Enger wurde es dann schon durch Kapitän Stefan Karau. Angespielt von Cramer, verfehlt Karau mittels Lupfer von der Strafraumgrenze die Führung nur um eine Winzigkeit (14.). Nach Eckstoß herrscht im Strafraum der Rot-Weißen leichte Konfusion, jedoch kommt Karau nicht an die Kugel (18.). Cramer dann umso besser. Durch Steve Braun halblinks auf die Reise geschickt, nagelt Cramer das Spielgerät im Abschluss aus etwa vierzehn Metern nur an den Pfosten (31.).
Der Drittligist bis dahin nur über Standards und Distanzschüsse auf sich aufmerksam machend (12., 35., 37.), mehr aber auch nicht. So ging es mit torlosem Remis in die Pause, das erste Teilziel der ‚Zoologen‘ somit erreicht.
Auch im zweiten Spielabschnitt der VfL Halle 96 weiter überzeugend, mit besserem Spiel, höherem Laufaufwand und den besseren Chancen. Martin Ulrich bekommt nach Cramer-Freistoß per Kopf nicht genügend Druck auf den Ball (76.) und Braun, vom eingewechselten Georg Ströhl glänzend freigespielt, schließt zu überhastet ab (84.). So stand es nach neunzig Minuten immer noch 0:0, also Verlängerung.
In Diese gingen beide Mannschaften in Unterzahl. Sebastian Markowitz nach Handspiel und Patrick Mouaya nach einer Rudelbildung, sahen Gelb-Rot. Folgen sollten noch Pierre Becken (Rot) und Timo Furuholm (Gelb-Rot).
Der VfL Halle 96 in den letzten Minuten nun auch nummerisch überlegen. Nutzen sollte das alles jedoch nichts. Nach einem Eckstoß, kann Merkel den Ball über die Torlinie stochern – 0:1 (118.). Ein Resultat, welches den Spielverlauf letztlich auf den Kopf stellte, aber daran erinnerte, dass es 96 auch im Oberligaalltag mehrfach versäumte, sich für die bessere Leistung zu belohnen.
Trotzdem, die 3.400 Zuschauer sahen die ‚Pokalfigther der Herzen‘ und ein Derby ohne Ausschreitungen, Pyro und ähnlich überflüssigen Nebengeräuschen – gut so!
Und eins bleibt auch noch, die Derbyserie gegen die Erste des Stadtnachbarn von der Kantstraße in der regulären Spielzeit hat weiter Bestand. Die letzte Niederlage in einem Pflichtspiel gab es gegen den Halleschen FC hier für 96 am 2. April 1994. Mit 0:6 mussten sich damals die Blau-Roten im ‚Kurt-Wabbel-Stadion‘ geschlagen geben, in einem Pokalspiel.
Der VfL Halle 96 spielte mit: Bienko, Huth (21., Neigenfink), Markowitz, Ulrich, Karau (96., Pilz), Selle, Schammer, Wehlert, von der Weth, Cramer (80., Ströhl), Braun
Zuschauer: 3.400
Tore: 0:1 Merkel (118.)
Andreas Jahnecke
Geschrieben von: Stephan R.T.
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