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  • SF Vockenhausen, 19. November 2011

    Keine Chance gegen den FC 1931 Eddersheim


    Von:  Werner G.

    Uuuuh, jetzt wird es aber langsam ernst, sehr ernst. Schon beim Weggehen fast dunkel, die verhasste Jahreszeit schleicht sich hinterrücks an bzw. irgendwie ist sie sogar schon angekommen. Geh bloß weg, duuuuuuuuu blöder Winter, du. Aber locker bleiben, noch geht ja was... Nicht schlecht gestaunt, als am Eppsteiner Bahnhof ein Typ in Ritterrüstung auf einem Pferd an mir vorbeigeritten ist. Mitnehmen wollte der mich aber nicht, so dass ich doch mal die Bushaltestelle aufsuchte. Ne Frau nach der richtigen Linie gefragt, was diese mir auch beantworten konnte. Zufälligerweise stellte sie sich als blind heraus, weshalb ich ihr dann im Gegenzug erst mal in den (anderen) Bus half. Hier war ja schon wieder was los...

    Nix los war dagegen am Sportplatz: vielleicht sollte ich meine Abfahrtszeiten allmählich auch mal auf Winterzeit umstellen: Ankunft um halb 7 ist bei Kickoff für die Partie der Sportfreunde 1982 Vockenhausen gegen den FC 1931 Eddersheim halb 8 doch ein wenig früh. Auf meinen verabredungsgemäß zu erwartenden Mitstreiter konnte ich zwecks Zeitvertreib jetzt auch (noch) nicht zählen. Der wollte den Kreispokal heute zwar auch auf die Hörner nehmen, aber wenn selbst so ein widerstandsfähiges Tier, wie es Stiere im Allgemeinen sind, erst wie gewohnt kurz vor knapp kommt, dann nagt die aufziehende Kälte an so einem Fliegengewicht wie mir erst recht. Der Kassierer hatte mit den eigenen Leuten am Eingang derbe Wortgefechte zu überstehen, da diese teilweise nicht bereit waren, für den Quatsch fünf Euro zu bezahlen. Auch nicht, wenn „Eddersheim gesagt hat, dass ich fünf Euro nehmen soll“. Letztendlich wurden es doch nur drei Euro, dafür waren die Karten aber richtig klasse.

    Klasse fand ich auch, dass der Stier heute schon um 19.17 Uhr kam, da ich mittlerweile fest entschlossen war, das Gerümpel eifrig zu verlabern. Gesehen hat man eh nix, was zum einen am Nebel und zum anderen an der zuschauerunfreundlichen Gestaltung des Platzes lag. Zehn Meter Entfernung zur Seitenlinie sind bei Flutlichtspielen schließlich kein Pappenstiel. Die sportliche Ausgangslage schien bei C-Klasse (Sportfreunde 1982 Vockenhausen) gegen Verbandsliga (FC 1931 Eddersheim) nicht allzu prekär, Verlängerung sollte daher ausgeschlossen sein. Ne Klatsche wäre gut, da kann man das Spielgeschehen immer so schön kompakt zusammenfassen.

    So einfach machten es uns die Herrschaften aber nicht, denn nach einer halben Stunde war noch immer kein Treffer gefallen und das lag vorrangig daran, dass der C-Ligist trotz guter Avancen nicht in Führung ging. Übrigens hätte ich im possierlichen Eppstein auch mit anderem Klientel gerechnet, doch selbst in Frankfurt wären weder die Mannschaft noch etliche Zuschauer großartig aufgefallen. Bevor sich der FC Eddersheim dann endgültig blamierte, klingelte es dann bis zur Pause immerhin noch dreifach. Übrigens seitens der immerhin sieben Anhänger jedes Mal völlig geräuschlos, weshalb wir am Ende auch nur auf ein 0:8 – obwohl es am Ende 0:9 ausging – kamen. Nach dem Wechsel knickte Vockenhausen dann komplett ein, der Torwart hielt gar keinen Ball mehr und der angeblich „100 Jahre alte Schiri“ verließ den Mittelkreis schon gar nicht mehr.

    Erstmalig nach langer Zeit wirklich mal wieder fröstelnd verließen wir den Hochtaunus, der komischerweise zum Main-Taunus-Kreis gehört und ich kam in den Genuss einer Mitnahme zum Eppsteiner Bahnhof. Dort mal Richtung Gleis gewackelt, wo sich eine Art Sprayerin übelst vor mir erschreckte, dann aber – nach Sondierung meiner Person – umgehend weitermachte und ich meine irgendetwas mit ‚Thomas‘ gelesen zu haben. Wohl verliebt die Gute. Aber das bin ich ja auch, so dass schnellen Schrittes nach Hause ‚gerannt‘ (wie geht das eigentlich?) wurde, um Frauchen auch ja noch eigenhändig die Decke über das Kinn ziehen zu können.

    amaschu.de

    Geschrieben von:  Werner G.

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