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  • BFV, 11. März 2014

     

    Klare Worte auf dem Kreistag München an die Politik – Slawinski neuer Kreis-Vorsitzender


    Von:  Stephan R.T.

    Bernhard Slawinski ist neuer Kreis-Vorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) im Kreis München. Auf dem Kreistag in Haar wählten die 156 anwesenden Vereine (insgesamt 266 Delegierte) den 47-jährigen Münchner einstimmig zum Nachfolger von Peter Schmid, der nicht mehr für den Kreis-Vorsitz kandidiert hatte. Schmid bleibt nach ebenso eindeutigem Votum (eine Enthaltung) aber weiterhin Kreis-Spielleiter.

    Der neue Kreis-Vorsitzende und Leiter des BFV-Projekts ‚Fairplay München‘ Bernhard Slawinski richtete zur Situation des Münchner Amateurfußballs klare Worte an die Politik. „Die Kommunalpolitik hat bisher nicht erkannt, wie wichtig der Amateurfußball ist. Münchner Fußball besteht nicht nur aus Bayern München und 1860 München. Wir brauchen mindestens vier neue Bezirkssportanlagen und eine Sanierung der vorhanden Spielflächen und Umkleidekabinen. Wir reichen der Stadt München als Partner die Hand für eine konstruktive Zusammenarbeit und wollen einen kompetenten Ansprechpartner für den Fußball im Rathaus“, forderte Slawinski die Stadtvertreter zum Dialog auf. „Sportpolitische Entscheidungen müssen mit dem BFV gemeinsam getroffen werden“, betonte der neue Kreis-Vorsitzende.

    Kreis-Jugendleiter Florian Weißmann (sieben Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen), der neue Kreis-Schiedsrichterobmann Marc Weidmann (20 Gegenstimmen und 14 Enthaltungen) und die Frauen- und Mädchenfußball-Beauftragte Karin Mayr (drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen) erhielten auf dem Kreistag ebenfalls das Vertrauen der Vereine. Den Kreisausschuss sollen weiterhin Gerd Hankel und Johannes Böhm als Vorsitzende der beiden Kreis-Sportgerichte sowie Dogan Tas als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter komplettieren. Sie müssen nach dem Verbandstag vom BFV-Präsidium berufen werden.

    Bei der Umfrage zu möglichen Veränderungen im Spielbetrieb befürwortete eine Mehrheit der Vereine alle vier vorgestellten Ideen: 75,3 Prozent der Vereinsvertreter sprachen sich für die Möglichkeit eines freiwilligen Spielklassenwechsels in eine niedrigere Liga aus (neutral: 15,2 Prozent; dagegen: 9,5 Prozent). Ein erweitertes Zusatzspielrecht im Senioren-/Hallen- und Freizeitfußball fanden 67,8 Prozent der Vereinsmitarbeiter gut (neutral: 15,7 Prozent; dagegen: 16,5 Prozent). Zustimmung fand auch der Vorschlag einer bayernweiten Einführung der ‚Fair-Play-Liga‘ im U9-Bereich: 58,3 Prozent der Delegierten stimmten dafür (neutral: 6,6 Prozent; dagegen: 35,1 Prozent). Für die Idee ‚Flexible Mannschaftsgrößen in den unteren beiden Amateurspielklassen‘ stimmten 46,6 Prozent der Delegierten auf dem Kreistag, 33,6 Prozent waren dagegen (neutral: 19,8 Prozent). Die Ergebnisse des Meinungsbildes, das auf allen 24 Kreistagen und sieben Bezirkstagen eingeholt wird, sind dann auch Thema auf dem Verbandstag am 18./19. Juli in Bad Gögging.

    Darüber hinaus gaben die Vereine auch ein (bezirksinternes) Meinungsbild zu einem möglichen späteren Saisonbeginn unterhalb der Bezirksligen ab. 17,9 Prozent waren dafür, weiter vom ersten Wochenende im August bis zum letzten Wochenende im Mai zu spielen. 15,8 Prozent befürworteten die Idee, eine Woche später anzufangen (Saisonende am ersten Juni-Wochenende). Die Mehrheit der Vereine (66,3 Prozent) war für einen um zwei Wochen nach hinten verlegten Saisonbeginn (Saisonende am zweiten Juni-Wochenende). Damit hat sich bei allen oberbayerischen Kreistagen die Mehrheit der Vereine für einen um zwei Wochen späteren Saisonbeginn ausgesprochen.

    BFV-Präsident Dr. Rainer Koch ging in seiner Rede wie Slawinski auf die schwierigen Rahmenbedingungen für die Fußballvereine im Stadtgebiet München ein und stellte den Vereinen auch die Leistungsbilanz der großen BFV-Kampagne ‚Pro Amateurfußball‘ vor (wesentliche Fakten siehe unten). Zugleich rückte er den Jugendfußball in den Fokus. „Wenn wir attraktiv für junge Leute bleiben wollen, müssen unsere Angebote auch Erlebnisse jenseits des Trainings oder der Freundschafts- und Punktspiele enthalten“, erklärte der Verbandspräsident. Der BFV veranstaltet deshalb zum Beispiel 2015 in Landshut die erste ‚Fußballiade‘, ein viertägiges Gemeinschaftsfest unter dem Motto ‚Bayern feiert Fußball‘ (Infos unter bfv.de/fussballiade).

    Außerdem informierte Koch über die zukünftigen Spielmöglichkeiten bei privaten Hallenturnieren und stellte klar: „Wir lassen alle privaten Hallenturniere entsprechend unseren Flexibilisierungsgrundsätzen in allen Varianten zu, wenn Sie das wollen also auch mit Banden. Und das bleibt auch so, solange uns nicht von Seiten der FIFA oder des DFB etwas anderes zwingend vorgeschrieben wird.“

    Finanzielle Unterstützung für hochwassergeschädigte Vereine

    Im Rahmen des Kreistags übergaben BFV-Präsident Dr. Rainer Koch, Bezirks-Vorsitzender Horst Winkler und der neue Kreis-Vorsitzende Bernhard Slawinski zwei Schecks an Vereine aus dem Kreis, die im letzten Jahr vom Hochwasser betroffen waren. Der TSV Indersdorf erhielt eine Unterstützung von 10.000 Euro und der SV Günding freute sich über 1.000 Euro aus dem Hilfsfond des Deutschen Fußball-Bundes (DFB ) und der Deutschen Fußball Liga (DFL).

    BFV-Sozialstiftung übergibt Scheck an Anke Gilleßen

    Zudem überreichten Horst Winkler, Peter Schmid und Bernhard Slawinski vor dem Kreistag einen Scheck der BFV-Sozialstiftung in Höhe von 2.000 Euro an Anke Gilleßen. Die Lebensgefährtin des bei einem Autounfall verstorbenen Fußballers Thomas Kuzina (Fortuna Unterhaching) geriet nach dem Tod ihres Partners im vergangenen Dezember in finanzielle Schwierigkeiten. „Fußball ist mehr als 90 Minuten Wettkampf. Das soziale Engagement ist eine wesentliche Säule des BFV. Mit der BFV-Sozialstiftung helfen wir Mitgliedern unserer Fußballfamilie, wenn sie in Not geraten sind“, betonte Koch.

    Zu Beginn der Veranstaltung diskutierte Oberbayerns Bezirks-Vorsitzender Horst Winkler mit Manfred Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching, und Herbert Bergmaier vom Münchner Wochenanzeiger, der BFV-Partner beim Projekt ‚Fairplay München‘ ist, über die Bedeutung des Amateurfußballs. „Fußball an der Basis ist das ‚A und O‘. Man sollte auf den eigenen Nachwuchs setzen. Das ist auch für uns als Drittligist der einzig sinnvolle Weg“, betonte Manfred Schwabl. Herbert Bergmaier erklärte: „Auch der Amateurfußball ist attraktiv und der Amateurfußball übernimmt wichtige soziale Aufgaben für die Gesellschaft.“

    Die BFV-Kampagne ‚Pro Amateurfußball‘

    Seit 2011 investiert der Bayerische Fußball-Verband (BFV) jährlich eine Million Euro in die Kampagne ‚Pro Amateurfußball‘. Mit der Initiative unterstützt der BFV seine Vereine bei ihrer täglichen Arbeit und hilft ihnen, sich zukunftsfähig aufzustellen. Finanzierungsgrundlage sind die Mehreinahmen aus der Erhöhung der Vereinswechselgebühren, die beim Verbandstag 2010 von Vereinen und Verband gemeinsam beschlossen wurde.

    Die Fakten:

    • Start: 2011
    • Jährliche Förderung: 1 Million Euro
    • 8 Schwerpunkte
    • Leistungen u.a.:
    - 276 Vereinsschulungen mit 5788 Teilnehmern
    - 4000 Notebooks für die Fußballbasis (Wert 1,6 Millionen Euro) - Eigenbeteiligung der Vereine: 100 Euro/Notebook
    - 109 neugegründete Fußball-Sportarbeitsgemeinschaften (Schule-Vereins-Kooperationen)
    - 95 ‚Runde Tische‘ mit 1.870 Teilnehmern (Austausch Verband/Vereine)
    - Mädchen-Schnuppertraining ‚Ballbina kickt‘ an 30 Standorten mit 1.200 Teilnehmerinnen – rund 25 Prozent spielen mittlerweile im Verein

    Thomas Müther

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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