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  • SV 1916 Sandhausen, 19. März 2012

     

    Marcel Reichwein ‚erschoss‘ den SVS im Alleingang – 2:4-Niederlage gegen den FC Rot-Weiß Erfurt


    Von:  Stephan R.T.

    „Wir haben ganz einfach schlecht gespielt, die erste Halbzeit regelrecht verschlafen und ich hatte den Eindruck, als ob wir zu einem Freundschaftsspiel nach Erfurt gereist sind“. Der Rückblick von Gerd Dais, dem Trainer des SV Sandhausen nach der 2:4 (0:3) Niederlage beim FC Rot-Weiß Erfurt im Steigerwaldstadion war ernüchternd. Erst nach dem Wechsel waren seine Mannen richtig auf dem Spielfeld, hätten sogar noch den Umschwung schaffen können, sodass sein Gegenüber Stefan Emmerling, ein Weggefährde früherer Zeiten am Hardtwald feststellte: „Ich war froh, dass die zweiten 45 Minuten schadlos vorbei gingen. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt“.

    Verlassen konnte sich Emmerling im ersten Durchgang auf seinen Goalgetter Marcel Reichwein, der den Gästen vom SV Sandhausen drei Treffer ‚einschenkte‘ und mit einem lupenreinen Hattrick für die Vorentscheidung sorgte. Vorausgingen Konzentrationsschwächen, gepaart mit einem Schuss Leichtsinn. Nach dem Caillas und Morabit bereits ‚Warnschüsse‘ abgegeben hatte, war es in der 17. Minute so weit. Morabit flankte und Reichwein ließ Ischdonat aus zehn Meter keine Chance. Nach dem der Torjäger nochmals frei vor dem SV-Keeper auftauchte und scheiterte, holte Reichwein neun Minuten später zum zweiten Streich aus. Schauerte ließ den Torschützen sträflich frei stehen und der köpfte zum 2:0 ein (25.). Als erneut der treffsicherste FC-Angreifer in der 36. Minute gar auf 3:0 erhöhte, schienen die Felle endgültig für den neuen Rangzweiten davon zu schwimmen und es drohte ein Debakel. Erinnerungen an Oberhausen oder Darmstadt wurden wach.

    Bessere zweite Hälfte

    Gerd Dais: „Fürs Schönspielen gibt es weiterhin keine Preise. Die Ausgangsposition hat sich trotz der Niederlage für uns nicht gravierend verschlechtert, aber immer mehr Mannschaften drücken jetzt von hinten nach“. Soll heißen: Ab sofort zählt nur noch Leistungsbereitschaft und Kampfgeist, um die ‚Tretmühle‘ dritte Liga in dieser Saison erfolgreich abschließen zu können. Und dies versuchten die Gäste im zweiten Durchgang. Auf einmal gab der SVS den Ton an und schon fünf Minuten später war der erste SV-Treffer markiert. Frank Löning war nach einem Schauerte-Freistoß zur Stelle. Die Chancen häuften sich, doch es dauerte bis zur 81. Minute, ehe Fiesser das Anschlusstor glückte. Ein Pinto-Eckball landete bei Schulz, dessen Kopfball rettete ein FC-Abwehrspieler auf der Linie, doch die nachfolgende Flanke von Löning drückte Jan Fiesser über die Linie. Zwei Kopfbälle von Löning und Pischorn verfehlten danach das Ziel und das sogar noch mögliche Unentschieden. In der Nachspielzeit traf Marcel Reichwein zum vierten Mal, „was jedoch für mich nicht mehr entscheidend war. Wenn man zuvor die Chance hat, nach einer verkorksten ersten Spielhälfte noch zu remisieren, dann besitzt dies Priorität“ (Dais).

    Die Lage

    Von den ersten zehn Mannschaften des Klassements hat eigentlich nur der Rangneunte 1.FC Saarbrücken keine realistische Chance mehr, ins Rennen um die ersten vier Plätze einzugreifen (Erster und Zweiter steigen direkt auf, Dritter absolviert Relegation und Vierter ist für den DFB-Pokal qualifiziert). Die Saarländer haben nämlich bereits 30 Spiele, aber ‚erst‘ 39 Punkte. Die davor liegenden Kickers aus Offenbach (40) und der dahinter postierte VfL Osnabrück (39) können aus jeweils zwei Hängepartien noch zusätzliche Punkte erringen. Im letzten Saisonviertel gibt es seit diesem Wochenende somit neun Teams, die beim Abpfiff ganz vorne stehen können. Eine Situation, die es seit Bestehen der dritten Liga zu diesem Zeitpunkt noch nie gegeben hat. Sie hat den Vorteil, dass es noch genügend ‚Endspiele‘ gibt, aber auch den Nachteil, dass jeder Ausrutscher ab sofort doppelt bestraft wird. „Nur wer konstant durchspielt, hat eine Chance“, wie Gerd Dais erwähnt. Spannende sechs Wochen sind garantiert. Abwarten, wer ein erfreuliches Happyend feiern kann.

    FC Rot-Weiß Erfurt: Sponsel, Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Caillas, Manno (81. Ströhl), Pfingsten-Reddig (81. Zedi), Engelhardt, Drexler (63. Weidlich), Reichwein, Morabit

    SV Sandhausen: Ischdonat, Sievers, Pischorn, Schulz, Schauerte (59. Pinto), Fießer, Klotz, Danneberg (46. Dorn), Ulm (71. Grimaldi), Kandziora, Löning

    Schiedsrichter: Malte Dittrich (Bremen)
    Zuschauer: 6.436
    Tore: 1:0 Reichwein (17.), 2:0 Reichwein (25.), 3:0 Reichwein (36.), 3:1 Löning (50.), 3:2 Fießer (81.), 4:2 Reichwein (90+3.)


    Zwei Hängepartien – Bis zum Zehnten noch alles möglich

    Spannung pur in der dritten Liga, obwohl die meisten Clubs nur noch acht der insgesamt 28 Spieltage zu absolvieren haben. Neben den kompletten Spieltagen gibt es noch sechs Hängepartien, die bis zum 3. April der Vergangenheit angehören werden. Allerdings wird die Tabelle schon in dieser Woche etwas aussagekräftiger, denn von den Vereinen, die noch zweimal nachholen müssen, stehen drei Teams in der Pflicht. Dabei auch das Spitzenspiel SSV Jahn Regensburg als Dritter und VfL Osnabrück als Zehnter. Das sagt eigentlich schon alles aus: Der VfL Osnabrück ist, sollte er seine zwei Nachholspiele in Regensburg und in Münster gewinnen, ebenso noch ein heißen Kandidat für den Aufstieg. Das gleiche gilt auch für die Offenbacher Kickers, die jetzt Jena empfangen und dann noch nach Babelsberg müssen. In diesem Reigen spielt auch noch Rot-Weiß Erfurt (aktuell Siebter) eine Rolle, sofern die Hängepartie in Darmstadt eine Woche später siegreich gestaltet wird.

    Aber auch in hinteren Regionen gibt es nochmals Bewegung um mindestens einen der drei Abstiegsplätze. Nach dem SC Rot-Weiß Oberhausen zuletzt zweimal optimal punktete, stehen jetzt auch wieder SV Wehen Wiesbaden, SV Babelsberg 03, SC Preußen Münster und SpVgg Unterhaching in Sichtweite des Abgrundes.

    Die Hängepartien in dieser Woche: Dienstag, 20. März um 19 Uhr Kickers Offenbach – FC Carl Zeiss Jena und Mittwoch, 21. März um 19 Uhr SSV Jahn Regensburg – VfL Osnabrück.

    Der nächste Spieltag: Samstag, 24. März um 14 Uhr Chemnitzer FC – VfL Osnabrück, SC Rot-Weiß Oberhausen – VfB Stuttgart II, FC Carl Zeiss Jena – SV Werder Bremen II, SV Sandhausen – SV Babelsberg 03, SV Wacker Burghausen – FC Rot-Weiß Erfurt, 1. FC Saarbrücken – SSV Jahn Regensburg, SC Preußen Münster – SV Wehen Wiesbaden, 1. FC Heidenheim – Arminia Bielefeld, Kickers Offenbach – SV Darmstadt 98 und SpVgg Unterhaching – VfR Aalen.

    Die Hängepartien in der Woche danach: Dienstag, 27. März um 19 Uhr SC Preußen Münster – FC Carl Zeiss Jena, SV Babelsberg 03 – Kickers Offenbach und Mittwoch, 28. März um 18.30 Uhr SV Darmstadt 98 – FC Rot-Weiß Erfurt.

    kurz notiert

    Die Geschäftsstelle des SV Sandhausen bleibt am Dienstag geschlossen, während sich an den Öffnungszeiten der restlichen Tage in dieser Woche nichts ändern wird.

    Es zeichnet sich ab, dass die beiden Halbfinalspiele um den Krombacher Pokal des Badischen Fußballverbandes, SpVgg Neckarelz – SV Sandhausen und SV Spielberg – FC Nöttingen erst in der zweiten Aprilhälfte ausgetragen werden. Beim Endspieltermin wird es davon abhängig, wer das Finale erreicht.

    Siegfried Müller

    Zur Tabelle der dritten Liga

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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