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  • SV 1916 Sandhausen, 02. Dezember 2010

     

    Nicht abreißen lassen – Am Samstag kommt der SV Babelsberg 03 ins Hardtwaldstadion


    Von:  Stephan R.T.

    Zum vorletzten Heimspiel in diesem Jahr und zugleich letzten Vorrundenspiel empfängt der SV Sandhausen am kommenden Samstag, 4.12.2010, um 14 Uhr die Mannschaft des SV Babelsberg 03. Die Mannschaft aus Potsdam nimmt zurzeit mit zwanzig Punkten den zwölften Tabellenplatz ein.

    Der Gegner: Hört man den Namen Babelsberg, so muss man zunächst an die großartigen Filmstudios der UFA denken, an das wunderbare Potsdam mit seinen vielen, vielen Sehenswürdigkeiten und die herrliche (Seen)Landschaft südwestlich von Berlin. Und vor allem an das Schloss Sanssousi, dem Wahrzeichen von Potsdam, Residenz von Friedrich II. der Große, Preußens aufgeklärter Monarch des 18. Jahrhundert.

    Erfolgreich Fußball wird in Potsdam ebenfalls gespielt. Der FFC Turbine Potsdam ist im Frauenfußball eine große Nummer, national wie international, die Farben des Herrenfußballs werden im Stadtteil Babelsberg vertreten. Dort ist der SV Babelsberg 03 beheimatet, der sich mit der Damenmannschaft von Turbine Potsdam das Karl-Liebknecht-Stadion teilt. Betrachtet man Mannschaften aus der ehemaligen DDR, so müssen die Jahre der Teilung etwas genauer betrachtet werden. Der 1903 gegründete Verein SC Jugendkraft Nowawes und FC Fortuna 05 Nowawes fusionierten 1919 zum SV Nowawes 03, der in der Saison 1928/29 kurzfristig vom damals jungen Sepp Herberger trainiert wurde und seine erfolgreichste Zeit vor dem zweiten Weltkrieg in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte. Man konnte sich einige Jahre in der höchsten Spielklasse, der Gau-Liga Berlin-Brandenburg, behaupten.

    Im geteilten Deutschland wurde die Eigenständigkeit des Vereins zugunsten des ‚Allgemeinwohles‘ aufgegeben werden und der SV Nowawes ging in die BSG Motor Babelsberg über. Der sportliche Erfolg blieb trotzdem aus, man spielte unterklassig, der größte Erfolg war das Erreichen des Achtelfinales des FDGB-Pokals 1984.

    Nach der Wiedervereinigung begann man in der Saison 1991/92 in der Bezirksliga und fand sich nach einer tollen Erfolgsstory zehn Jahre später in der zweiten Bundesliga wieder. Nach nur einer Spielzeit stieg Babelsberg wieder ab, konnte anschließend den Abstieg aus der Regionalliga in die Oberliga nicht verhindern und stieg 2007 nach vier Jahren Oberliga mit Erfolgstrainer Dietmar Demuth wieder in die Regionalliga auf. Letzte Saison gelang dort gegen starke Konkurrenz der Gewinn der Meisterschaft und Babelsberg nimmt erneut Anlauf, sich im Profifußball zu etablieren.

    Die Stärke der Mannschaft ist eindeutig ihre Geschlossenheit. Eine verschworene Gemeinschaft formte Dietmar Demuth, ehemaliger Bundesligaprofi bei St. Pauli, Leverkusen und Offenbach, ohne Stars und Sternchen. Wenn ein Spieler den Beinamen Star verdiente, so war es Stürmer Daniel Frahn, der Babelsberg mit seinen Toren eine Klasse höher schoss und vor der Saison gemeinsam mit Sturmpartner Stefan Kutschke zu Rasenballsport Leipzig wechselte. Ansonsten findet man im Kader hauptsächlich junge, talentierte Spieler die aus unterklassigen Mannschaften verpflichtet wurden. So wurden die Nachwuchsleute Dominik Stroh-Engel und Anton Makarenko als Ersatz für das abgewanderte Sturmduo verpflichtet. Vernünftig, man geht keine finanziellen Risiken ein. Beim mit Abstand kleinsten Etat der Liga ist kein Spielraum für Experimente bzw. Risiken.

    Folgerichtig ist der Klassenerhalt das Ziel der Brandenburger, im bisherigen Saisonverlauf wurden die Erwartungen erfüllt, mit den Siegen in Ahlen und zuletzt in Dresden bewies man seine Drittligatauglichkeit.

    Babelsberg spielt Zuhause und Auswärts eine kontrollierte Offensive, Auswärts sehr kontrolliert, wartet auf Konterchancen, um nach einem Treffer mit Mann und Maus den Sieg über die Zeit zu retten. Meist mit nur einer Spitze, bei Rückstand wird vom 4-5-1 auf 4-4-2 umgestellt. Im Mittelfeld führt normalerweise der bereits 38 Jahre alte Almedin Civa, der verlängerte Arm von Trainer Demuth, die ansonsten junge Mannschaft. Im letzten Spiel gegen Saarbrücken erhielt er jedoch seine fünfte gelbe Karte und wird am Samstag seiner Mannschaft fehlen.

    Der SV Sandhausen: Schade, der greifbare Auswärtssieg wurde in Unterhaching leider nicht geholt, doch gesenkten Hauptes muss der SVS deswegen nicht herum laufen. Es zeigt, die Mannschaft ist wieder auf Augenhöhe mit Teams aus dem Tabellenmittelfeld, die Verfassung, vor allem das Selbstvertrauen der Mannschaft stabilisiert sich. Es gilt, im Spiel gegen die Gäste aus Brandenburg diese positive Entwicklung nicht abreißen und die Formkurve weiter nach oben steigen zu lassen.

    Besonders auffällig ist, dass sich langsam aber sicher die Mannschaft findet, sich Hierarchien bilden, Spieler wie Dorn, Pinto, Löhning und ‚Big Ben‘ Benschneider Verantwortung übernehmen. Knüpft an den guten Leistungen der beiden letzten Partien an, holt drei Punkte und klettert damit aus dem Tabellenkeller.

    CK

    Geschrieben von:  Stephan R.T.

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