Füchse Berlin Reinickendorf, 24. Februar 2008
Das beschauliche Grün der Hermsdorfer hatte heute mal wieder den gewohnten Besuch der Herren in Grün, die anscheinend den Spielplan der Verbandsliga Berlin bestens kennen - sonst lassen sie sich dort kaum sehen. Kurz vor dem Ortsderby zwischen dem VfB Hermsdorf und den Reinickendorfer Füchsen aber arbeiteten sie ihren Dienstauftrag ab und kassierten zu Gunsten der Staatskasse. Auch Füchse-Torjäger Firat Karaduman bekam als kleine Motivationshilfe den obligatorischen Zahlschein unter den Scheibenwischer geklemmt ... was sich später rächen sollte!
Vor gefühlten 250 Zuschauern zeigten sich die grün-weißen Füchse mit dem Schiedsrichter-Gespann solidarisch und zogen wieder ihre neuen, schwarzen Hosen an, was aber keine besonderen Bonuspunkte gab. Insbesondere nicht bei einem für Engin Okatan perfekt gegebenen Freistoß: Angesichts einem mit leichtem Tanzschritt abgemessenen Abstand von knapp sechs Metern für die Mauer war kein Kunstschuss möglich.
Die erste Halbzeit aber zeigte durchgehend das gewohnte Bild beim Spiel gegen vermeintlich schwächere Gegner: Man steht hinten drin und baut ein Bollwerk gegen die technisch stärkeren Gegenspieler auf. Den Hermsdorfern kam hierbei insbesondere die Länge ihrer Abwehrrecken zu Gute, die immer wieder die Kopfballduelle gewannen und auch sonst ganz gut aufräumten. Nur nach vorne kam nicht all zu viel, da heute Goalgetter Thomas Röttgen hinter seinen Möglichkeiten weit zurück blieb - aber auch darüber hinaus musste er eher zurückbleiben, um immer wieder hinten auszuhelfen.
Das Spiel hatte sich nach einem anfänglichen, kurzen Schlagabtausch weitgehend in die Hermsdorfer Hälfte verlagert und sowohl in der 25., als auch der 33. Minute hatten die Hermsdorfer schon großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Doch kurz vor der Halbzeitpause wurden die Füchse etwas ungeduldig, wollten sie doch einen Vorsprung mit in die Kabine nehmen. Nach einer Ecke von Engin Okatan war es dann Joan Oumari, der mit einem Kopfballtor das 0:1 (44.) für die Gäste markierte. Und Firat Karaduman ‚zahlte’ gleich darauf in der 45. Minute seinen Strafzettel am Auto mit einem erstklassig heraus gespielten Treffer zum 0:2. Der Ärger bei den Hausheren hielt sich bei beiden Treffern in Grenzen - irgendwie hatten sie anscheinend nichts anderes erwartet.
Halbzeit Zwei plätscherte eigentlich nur noch dem Ende zu, wenn auch die Füchse noch die eine oder andere Chance hatten. Dabei wurde die Partie erheblich härter und Kunstschuss-Fuchs Engin Okatan musste in der 59. Minute nach einem Schlag auf den rechten Knöchel ausgewechselt werden. Unterm Strich aber blieb es eine faire Partie ohne große Aussetzer.
Nur die Zuschauer wollten irgendwie nicht so ganz mitmachen: Als der Linienrichter die Reinickendorfer Auswechselspieler auf eine Rasenfläche etwas entfernt vom Tor bat, mussten einige Heim-Zuschauer, die gleich neben den erstaunlich ruhigen Hermsdorfer Honoratioren im Dunst der Bierbude standen, lautstark darauf hinweisen, dass diese Spieler doch gar kein Deutsch verstehen würden ... Es blieb beim verdienten Auswärtserfolg der Reinickendorfer Füchse, der besonders wichtig war, da TuS Makkabi nur Unentschieden spielte und Lichtenberg 47 beim FC Nordost Berlin verlor.
Am kommenden Mittwoch, 27. Februar 2008, ist um 19 Uhr erst einmal Hertha 03 Zehlendorf im Pokal-Viertelfinale an der Aroser Allee auf Kunstrasen Gast bei den Füchsen. Möge der Bessere gewinnen!
yhdk
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Geschrieben von: Stephan R.T.
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