TV 1893 Burgholzhausen, 20. November 2012

 

Punkt gegen die Reserve des 1. FC 09 Oberstedten geholt

Fahrten in den Hochtaunus sind bei der einsetzenden kalten Witterung vielleicht nicht so der Wohlfühl-Kracher, aber beim beispielsweise auch heute spielenden FC Massenheim konnte ich mir nicht sicher sein, ob sie auf dem Kunstrasenplatz spielen würden. Außerdem habe ich auf 20.15 Uhr-Spiele ja bekanntlich keinen Bock, auch wenn ich bei dem 19.30 Uhr-Kick in Burgholzhausen ebenso erst um 23.50 Uhr zu Hause sein würde. Bei manch anderer Partie kam man überhaupt nicht mehr weg und im hintersten Main-Kinzig-Kreis ein Hotelzimmer zu nehmen, wäre doch arg dekadent. Nee nee, heute wird der TV Burgholzhausen 1893 mit dem zweiten Besuch endgültig abgehakt, nachdem vor geraumer Zeit schon mal der Rasen ran durfte bzw. ich an den Rasen.

Eine gewisse ‚Zeitpufferei‘ ist natürlich auch im Winter unabkömmlich, obwohl dadurch manchmal eher unangenehme Situationen entstehen können. Im Sommer setzt man sich – insofern alles pünktlich geklappt hat – einfach noch ein Stündchen auf die Wiese oder so. Im Winter eher nicht so schön und es bleibt einem nix anders übrig, als bibbernd den Anpfiff herbeizusehnen, damit man im Anschluss beim Weiterbibbern zumindest etwas abgelenkt wird. Mal mitten im Ort jemanden nach dem Weg gefragt (vor zwei Jahren kam ich von einer anderen Seite und im Dunkeln raffe ich eh immer nur maximal die Hälfte), woraufhin der mir direkt ein: „ich kenne Sie doch, sie sind doch von der Zeitung“ vor den Latz knallte. Ich kannte ihn zumindest nicht und eine Kamera hatte ich auch nicht um den Hals. Keine Ahnung, wie der da jetzt darauf kam, nimmt ja langsam etwas Überhand mit der Fragerei wie ich finde… Eine Umzäunung oder ähnliches findet man beim Nebenplatz nicht vor, im Zoojargon würden wir jetzt vermerken: „Jederzeit frei zugänglich“. So, heute machen wir das hier mal ganz anders, denn die verehrte Leserschaft will ja nicht immer nur irgendwelchen Mist lesen, sondern hat bestimmt auch mal gesteigertes Interesse am Spielgeschehen, gelle? Und da ich für ein anderes Medium ja sowieso einen klitzekleinen Spielbericht geschrieben habe, bekommt ihr den heute um die Ohren gehauen.

Die rund 25 Zuschauer sahen auf dem weichen, aber gut bespielbaren Hartplatz in Burgholzhausen in der ersten Hälfte eine an Höhepunkten eher überschaubare Partie zwischen dem TV Burgholzhausen 1893 und dem 1. FC 09 Oberstedten II (Kreisliga A Hochtaunus, ca. 24 Zuschauer, davon ca. 9 Gäste), in der sich die favorisierten Gastgeber schwer taten gegen den mutigen Tabellenletzten. In der sechsten Minute war Oberstedtens Keeper Erkan Cihaner aus Kurzdistanz auf dem Posten und in der 33. Minute scheiterte der gut spielende Ronny Riedel für den Gast mit einem gewaltigen Kracher Marke ‚Tor des Monats‘ aus mehr als 30 Metern am Lattenkreuz. Zur Stärkung der Offensive brachte Oberstedten in der Pause nach dem Motto ‚Da geht heute was‘ Stürmer Dragan Kuraja und die stärkste Phase für die Gäste ergab sich aus der ersten viertel Stunde der zweiten Hälfte. Direkt nach Wiederanpfiff scheiterte Becirevic Atila freistehend nur knapp und in Minute 47 retteten erst der Pfosten und dann die Latte den TV Burgholzhausen vor einem Rückstand. Vier Minuten später vergab dann Dragan Kuraja freistehend vor Burgholzhausen Schlussmann Mario Höss, der die mittlerweile in der Luft liegende Führung des Schlusslichts vorerst vereitelte. Allerdings nur bis zur 57. Minute, als der eben noch glücklose Kuraja zum verdienten 0:1 einschieben konnte. Vom Rückstand aufgeweckt läutete der TV Burgholzhausen die quasi ‚unabkömmliche‘ Aufholjagd ein, während man auf Oberstedtener Seite nun verstärkt Defensivarbeit zu verrichten hatte, obgleich sich gegen den nun aufrückenden Tabellenfünften weiterhin diverse Kontermöglichkeiten ergaben. Die Drangperiode wurde 13 Minuten vor dem Abpfiff mit dem 1:1 belohnt, als Markus Midzielski schon am Donnerstag zum Sonntagsschuss ansetzte und dessen Bogenlampe aus 25 Metern den Weg hinweg über Erkan Cihaner ins Tor fand. Die hitzige Schlussphase der interessanten Nachholbegegnung brachte jedoch keinen Sieger mehr hervor. Unter dem Strich ein mehr als nur verdienter Punktgewinn für Oberstedtens zuletzt personell arg geschwächte Reserve, über den Trainer Thorsten Schenk nicht unzufrieden war, auch wenn er die ‚verlorenen‘ zwei Punkte mit: „wenn man einmal unten drin steht, dann bekommt man am Ende doch noch einen rein“ kommentierte.

Jetzt ist vermutlich jeder auf der Tastatur eingeschlafen, hehe. Vielleicht werde ich euch zukünftig doch nicht mit zu üppigen Details nerven. Mit den Überlandbussen ist das am Abend ja manchmal etwas gefährlich, denn auch wenn ich den letzten Bus nach Friedrichsdorf bekommen habe, weil ich absolut pünktlich an der Haltestelle war, so kann man ja nicht von jedem Fahrgast verlangen, dass er schon vier Minuten vor der offiziellen Abfahrtszeit dort steht. Der heutige war zumindest deutlich zu früh und diese Tatsache hätte im negativen Fall der Fälle dazu geführt, dass man in Burgholzhausen etwas gestrandet wäre, was zu so später Stunde bestimmt nicht allzu angenehm gewesen wäre. Zu einer anderen Uhrzeit eigentlich auch nicht. Aber auch so war Warten angesagt: 25 Minuten in Friedrichsdorf, 20 Minuten in Frankfurt, 18 Minuten in Höchst, kurz vor 12 dann zu Hause. Aber all das sollte einem dieser tolle Sport natürlich auch wert sein.

amaschu.de

Geschrieben von:  Werner G.