SV Wilhelmshaven, 28. November 2007
Vor und während des Oberligaderbys des VfB Oldenburg gegen den SV Wilhelmshaven verbreiteten die Gästefans fortwährend Aufregung und das vor allem durch rassistische Äußerungen.
Der Ärger begann schon am Oldenburger Hauptbahnhof, als einer junger Anhänger des SVW mit einer Rauchbombe die Brandmeldeanlage auslöste und damit einen Feuerwehreinsatz verursachte, der ihm in Rechnung gestellt werden soll. Außerdem schickte die Polizei sechs stark alkoholisierte Uerdinger, die zur Unterstützung ihrer Freunde des SVW angereist waren, postwendend zurück nach Krefeld.
Im Stadion kam es zu rassistischen Äußerungen aus dem Gästeblock, als dem erst kürzlich verstorbenen Ex-Spieler des VfB Oldenburg, Florent Milandou, mit einer Schweigeminute gedacht werden sollte. Nach dem 1:0 für die Gastgeber fanden die traurigen Szenen auf den Rängen ihren Höhepunkt, als acht Mitglieder der Gruppierung Young Boyz im Gästeblock ein Transparent mit der Aufschrift ‚Schlagt dem Zigeuner aufs Maul’ entrollten. Flankiert wurde das Ganze von weiteren rassistischen Schmährufen.
Daraufhin stürmte die Polizei den Block, entfernte das Transparent und verwies acht Personen der betreffenden Gruppe des Stadions. Die Täter waren bereits bekannt und hatten im Jadestadion, der Heimat des SVW, schon Stadionverbot. Nun müssen sie mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung und einer Strafe von bis zu fünf Jahren Haft rechnen.
Die Gruppe Young Boyz hatte sich im Jahr 2006 gegründet und ist nach längerer Abstinenz erst zum Auswärtsspiel in Cloppenburg wieder aufgetaucht. Ihnen war es nur deshalb möglich das Stadion zu betreten, weil in der Oberliga bundesweite Stadionverbote nicht ausgesprochen werden und auch keine Gültigkeit besitzen. Ein Konzept, bundesweite Stadionverbote bis runter in Liga fünf auszuweiten, liegt dem niedersächsischen Innenministerium bereits vor.
„Wir distanzieren uns von Personen, die den Fußball als Plattform für ihre rechtsradikale Gesinnung nutzen“, positionierte sich der Vorsitzende des SVW, Dr. Hans Herrnberger, recht eindeutig gegenüber den Vorfällen. Fußball gespielt wurde übrigens auch noch. Wilhelmshaven drehte das Spiel nach dem Rückstand vor 3507 Zuschauern noch in einen 2:1 Sieg, allerdings dürfte die Niederlage auf den Rängen schwerer wiegen.
Geschrieben von: yeti
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