FC Stahl Brandenburg, 13. Oktober 2010

 

Sensation war möglich – Babelsberg 03 erst in der Verlängerung mit 2:4 unterlegen

Der FC Stahl Brandenburg verlor in der zweiten Runde des Landespokals das Spiel gegen den Drittligisten SV Babelsberg 03 in der Verlängerung mit 2:4. Nach der regulären Spielzeit stand es 2:2.

Der Nachmittag begann mit einem Auftritt einer größeren Gruppe Babelsberger Chaoten, die kurz vor Spielbeginn den Kassenbereich am Gästeeingang ignorierten und sich somit freien Eintritt verschafften. Das wäre sicherlich zu vermeiden gewesen, hätte der Gästetrainer Dietmar Demuth, auf Anfragen vom FC Stahl einem späteren Spielbeginn zugestimmt. Polizei und Schiedsrichter hatten die Bereitschaft dazu signalisiert. Schließlich waren es die Fans der eigenen Mannschaft, die auf Grund ziemlich späten Erscheinens noch vor dem Stadion standen. „Die sollen pünktlich kommen!“, war der Originalton des Trainers und damit die Sache vom Tisch. Später dann rissen die sogenannten ‚Gästefans‘ noch ein Zaunfeld nieder, was aber wohl eher mit dem Spielverlauf in Verbindung stand.

Fußball gespielt wurde auch. Mit dem Anpfiff ging es dann auch gleich gut los. Bischof verzog in der dritten Minute nach einem Freistoß knapp. Vier Minuten später wurde der Favorit seiner Rolle gerecht und ging durch Kocer mit 1:0 in Führung. Damit schien alles seinen geregelten Gang zu gehen. Der SVB 03 kontrollierte das Geschehen. Stahl wehrt sich nach Kräften, wird seinerseits aber nur bei Standards gefährlich. In der 24. Minute musste Koch verletzt den Platz verlassen. Für Ihn kam Tiller in die Mannschaft. Eine halbe Stunde war gespielt, als Tarnow mit einem herrlichen 25-Meter-Schuss den Ausgleich erzielte. Zacher stand zu weit vor seinem Kasten und der Stahl-Stürmer nutzte diese Gelegenheit eiskalt aus. Großer Jubel brach unter den 782 Zuschauern aus. Der Torschrei war kaum verhallt, da schlugen die Babelsberger zurück. Prochnow erzielte mit einem trockenen Schuss aus dem Brandenburger Strafraum die erneute Führung. Die Gäste hätten in der ersten Hälfte den Sack zumachen können. Aber Böhm hielt in der 38. Minute einen Oumari-Kopfball aus Nahdistanz in großer Manier und Ergirdi köpfte in der 45. Minute gegen die Latte. So ging es mit der knappen Führung der Babelsberger in die Pause.

Man hatte in der zweiten Hälfte teilweise das Gefühl, dass der Drittligist das Ergebnis nur verwalten wollte. Die mangelnde Chancenverwertung und der bedächtige Spielaufbau zogen sich wie ein roter Faden durch das Babelsberger Spiel. Ergirdi scheitert in der 48. Minute erneut an Böhm und anschließend an der Latte. Zwei Minuten später verpasst Leimbach nach einer Bischof-Flanke denkbar knapp. Tarnow meldete in der 58. Minute mit einem aber doch recht harmlosen Schuss nochmals Ansprüche an. In der 59. und in der 65. Minute hält Böhm wieder großartig. Er machte heute ein Riesen-Spiel. Sieben Minute vor dem Ende sollte sich die Fahrlässigkeit der Gäste rächen. Nach einem Böhm-Freistoß scheitert Leimbach noch per Kopf, aber den Nachschuss versenkte er sicher. Es stand 2:2. Eine absolute Überraschung bahnte sich an. Und wenn Klassen beim Freistoß acht Meter vor dem Babelsberger Tor (Rückpass) in Zacher nicht seinen Meister gefunden hätte, wäre die Sensation perfekt gewesen.

Aber auch das Erreichen der Verlängerung kann als absoluter Erfolg gewertet werden. Den SVB 03 schien das aufgerüttelt zu haben. Die Verlängerung spielten sie souverän herunter und erzielten durch Engler (95.) und Stroh-Engel (102.) den letztlich auch verdienten Endstand. Ein interessanter Fußballnachmittag ging zu Ende, der lediglich durch die Eingangs erwähnten Zwischenfälle im Gästefanblock getrübt wurden.

Der FC Stahl Brandenburg spielte mit: Böhm – Kollewe, Schimpf, Klassen – Haese (62. Deschang) – Buczilowski, Leimbach, Bischof, Koch (24. Tiller) – Menke – Tarnow (75. Sudrow)

Zu den Ergebnissen im Landespokal Brandenburg

Geschrieben von:  Stephan R.T.