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  • SV Blau-Gelb Frankfurt, 25. November 2012

    Sicherer Sieg gegen TuS Makkabi Frankfurt II


    Von:  Werner G.

    Pflichttermin! Zwar hatte ich ja mal verlautbaren lassen, dass ich die fehlenden Frankfurter vorzugsweise anfahre, wenn daheim der Haussegen schief hängt (und ich schnell wieder an den Herd muss), aber da wir uns ja eh nie streiten, kann ich ja auch am Dienstag hin. Die Rotweinflasche aus dem Jahre 2000 ging mir zu Hause eh schon einige Zeit (im Maximalfall zwölf Jahre) auf den Sack, so dass ich mich heute mal dazu entschlossen hatte, dass die weg kommt. Glucker, ging schon, als Schorle im Mischungsverhältnis 1:1 geschmacklich vertretbar. Kickoff der Partie SV Blau-Gelb Frankfurt – TuS Makkabi 1965 Frankfurt II (Kreisliga A Frankfurt Staffel Südost, ca. 13 Zuschauer, darunter ca. 4 Gäste) ist um 19.45 Uhr, was aber auch das Äußerste der Gefühle ist, aber was macht man nicht alles für die Frankfurter Sportlandschaft, gelle.

    Drei Plätze mit Flutlicht haben sie dort im ‚Wäldchen‘, aber auf dem einen spielen meines Wissens nur noch die Footballer und außerdem sind die bestimmt ganz stolz auf ihren neuen Kunstrasen. Die spielen da heute bestimmt drauf…

    In der StraBa zwei Mädels zugehört: „also ich hatte noch nie Hausarrest“ „Und ich hab noch nie mit dem Gürtel auf den Arsch bekommen.“ Na warte mal ab bis du etwas älter bist, dann steigt die Chance wieder. Wenn auch nicht zwingend seitens der Eltern.

    Alle Lampen auf der Anlage aus, nur die auf dem Kunstrasen an und meine nach dem Weinchen auch leicht glühend. Dann kann es ja losgehen: so dachten am heutigen Abend aber nicht so wirklich viele. Unter zwanzig Zuschauer in der A-Klasse ist schon heftig, dabei war es a) gar nicht mal kalt und b) furztrocken… Die Spieler vom TuS Makkabi 1965 Frankfurt II waren dann zwar ziemlich sympathisch, aber wirklich viele Torchancen hat ihnen das nicht eingebracht. Nach 2:0 gelang ihnen zwar noch wie aus dem Nichts kurz vor der Pause der Anschlusstreffer, aber direkt nach Wiederanpfiff dann 3:1 und alles andere als ein Heimsieg hätte mich auch arg gewundert. Auch der Gästekeeper hatte wenig Hoffnung, wenn ich sein „Man ist hier einfach so hilflos“ richtig deutete. Allerdings hat der einiges dafür getan, dass es nicht 7:1 oder noch höher ausgegangen ist. Um mich hat sich auch den ganzen Abend keiner gekümmert, niemand wollte Zwischenmenschlichkeit an mir ausüben, keine Kinderschändervorwürfe, kein Woher/Warum, richtig angenehm.

    Aber auf der Rückfahrt war ich als Gesprächspartner durchaus gefragt, als mich eine (wie sich herausstellte) Russin nach einer Haltestelle fragte. Die konnte richtig gut Deutsch, obwohl sie erst seit drei Tagen hier wohnt. Ihre Sprachkenntnisse hätte sie aus der Schule in Russland und selber angelernt. Könnten sich etliche andere mal ein Beispiel daran nehmen: die hängen hier 30 Jahre ab und können keine drei Sätze. Zum Beispiel die fette Kuh vom Hauseingang nebenan: Verständigen kann sie sich (ohne die Hilfe ihres dolmetschenden Sohnes) nicht, aber dreifaches Kindergeld verballern und schwarz putzen gehen, das kann sie gut. Nirgendwo anders könnte beispielsweise ich mich 40 Jahre in meine von anderen bezahlte Bude hocken, nix schaffen, nicht babbeln können, jeden Monat mein Taschengeld abholen, meine Mutter und meine Oma nachholen und, und, und. Bei uns geht das super, macht ja quasi (gefühlt) jeder Dritte so… In manch anderen Ländern bekommen noch nicht mal die eigenen Leute was an Unterstützung, z.B. in Russland. Das weiß ich von meiner Zugbekanntschaft. Wenn ich mit Frau Merkel verheiratet wäre (was ich glücklicherweise nicht bin), würde ich der jeden Abend mal erzählen, was in Frankfurt oder im Rhein-Main-Gebiet so los ist. Ich glaube, das bekommt die gar nicht so mit, ich als passionierter Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs dagegen schon.

    Meiner echten Frau Merkel konnte ich dann auch nicht mehr viel erzählen, denn sie war gerade im Begriff die Nachtruhe einzuläuten. Dies ging aber nicht, da das andere Subjekt im Haus, über die ich auch gerne mal mit Frau Merkel reden würde, lieber mit der ganzen Familienhorde bis 1 Uhr rumgelärmt hat. Aber da muss ja auch morgens keiner früh raus. Warum der Staat der so eine schöne Wohnung finanziert, weiß vermutlich auch wieder nur … Frau Merkel.

    amaschu.de

    Geschrieben von:  Werner G.

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